»Wisting betrachtete das Loch eingehend, bis ihm schließlich klar wurde, was er da eigentlich sah. Es war ein Einschussloch.«
Kommissar William Wisting, erfahrener und routinierter Ermittler, wird überraschend mit einem 33 Jahre zurückliegenden Fall konfrontiert. Damals war er noch ein junger
Streifenpolizist und gerade Vater von Zwillingen geworden. Der Alltag voller Sonder- und…mehr»Wisting betrachtete das Loch eingehend, bis ihm schließlich klar wurde, was er da eigentlich sah. Es war ein Einschussloch.«
Kommissar William Wisting, erfahrener und routinierter Ermittler, wird überraschend mit einem 33 Jahre zurückliegenden Fall konfrontiert. Damals war er noch ein junger Streifenpolizist und gerade Vater von Zwillingen geworden. Der Alltag voller Sonder- und Wechselschichten bringt gutes Geld, doch Wisting wünscht sich, als Ermittler arbeiten zu können. Als in einer Scheune ein alter Wagen mit Einschusslöchern gefunden wird und die Kollegen der Kriminalpolizei zeitgleich mit der Aufklärung eines spektakulären Banküberfalls beschäftigt sind, bekommt er seine Chance, dem Rätsel auf die Spur zu kommen…
Jeder große Ermittler hat irgendwann mal klein angefangen. Wisting, seit einiger Zeit Spezialist für Cold Cases, bekommt hier die Chance, einen ganz besonderen ungelösten Fall zu klären, nämlich seinen ersten Fall überhaupt. Es muss schon frustrierend sein, wenn so ein Erstling mit noch offenen Fragen zu den Akten gelegt wird. Bevor man sich als Leser gemeinsam mit dem Kommissar über die Auflösung freuen darf, reist man zunächst in die Vergangenheit und erlebt die mühseligen und manchmal noch etwas unbeholfenen Ermittlungen mit. Trotz aller Anfangsschwierigkeiten merkt man die Begabungen, die den später großartigen Ermittler ausmachen werden. Alles wirkt dabei sehr realistisch, das mag ich sehr.
Zusätzlich gibt es auch ein paar Einblicke in Wistings Privatleben. Wer die letzten Bände der Cold Cases gelesen hat, darf sich darauf freuen, Wistings Tochter Line, die später selbst immer bei den Ermittlungen mitmischt, als Baby zu erleben. Grundsätzlich sind für diesen Fall aber keine Vorkenntnisse der früheren Bände erforderlich.
Fazit: Wistings ganz persönlicher Cold Case. Ein schöner Rückblick und ein wieder einmal gelungenes und realistisch wirkendes Stück Ermittlungsarbeit.