Was mich neugierig gemacht hat:
Maike Voß' Debüt „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt" habe ich irgendwie gehassliebt, und es war eins dieser Bücher, die einen noch über das Lesen hinaus beschäftigen. Nun war ich gespannt, ob ihr neues Werk mich wieder so hin- und herreißen würde,
und was es mit Lunas vorübergehenden Verschwinden aus Hamburg auf sich hat.
Wie es mir gefallen…mehrWas mich neugierig gemacht hat:
Maike Voß' Debüt „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt" habe ich irgendwie gehassliebt, und es war eins dieser Bücher, die einen noch über das Lesen hinaus beschäftigen. Nun war ich gespannt, ob ihr neues Werk mich wieder so hin- und herreißen würde, und was es mit Lunas vorübergehenden Verschwinden aus Hamburg auf sich hat.
Wie es mir gefallen hat:
Tatsächlich hatte ich bei diesem Buch ein ganz anderes Lesegefühl als bei „So sieht es also aus, wenn ein Glühwürmchen stirbt". Beide Geschichten bringen jeweils etwas ganz Eigenes mit.
Mit Luna haben wir eine Protagonistin, die trotz ihrer Ängste und schlimmen Erfahrungen eine ruhige Kraft ausstrahlt – und einem erst mal ganz schön viel vorenthält. Denn das Buch ist so aufgebaut, dass Lunas Wissen erst nach und nach offengelegt wird. Sehr gut fand ich, wie sie ihre Entscheidungen reflektiert und hinterfragt. Zwischen den Zeilen kann man daraus mitnehmen, wie Chancen, das Richtige zu tun, verstreichen können, weil man sich von seiner Angst bestimmen lässt.
Man begleitet Luna bei ihrem Neuanfang in ihrer alten Heimat, wo sie nun ihr Studium anfängt.
Das Buch fühlt sich über lange Strecken eher ruhig an, aber unter der Oberfläche brodelt es, sodass beim Lesen trotzdem dieser Sog entsteht.
Eli lernen wir vor allem aus Lunas Erinnerungen kennen. Zur Abwechslung zu anderen Büchern des Genres nehmen die Szenen mit ihm nicht die Haupthandlung ein, trotzdem gibt es einige intensive Momente zwischen den beiden (ob nun durch Drama oder eine Wiederannäherung oder beides verrate ich natürlich nicht ;)).
Besonders angetan haben es mir darüber hinaus Lunas beste Freundin Anni, die eine wahnsinnig positive und loyale Person ist, und Elis Freund Nihat. Auch Lunas frühere Freundin Jess fand ich interessant angelegt und hätte sogar gern noch etwas mehr über sie erfahren, trotz ihrer Rolle im Buch.
Das Einzige, was mich etwas gravierender gestört hat, ist, dass die Auflösung sich von Anfang an deutlich abzeichnet (für mich jedenfalls war die Sache schnell klar). An sich finde ich das nicht so schlimm, denn es ist ja schließlich kein Thriller, aber die Enthüllung wurde dafür einfach zu sehr als großes Geheimnis verkauft und aufgeschoben. Für mich wäre es stimmiger gewesen, wenn man es früher und dafür auch detaillierter erfahren hätte.
(Für wen) Lohnt es sich?
Wer Liebesgeschichten mag, die auch vor ernsten Themen nicht zurückschrecken, und in denen die Charakterentwicklung stärker gewichtet ist als die romantischen Szenen, sollte sich diese besondere nicht entgehen lassen.
In einem Satz:
„With(out) You" ist ein gelungenes New-Adult-Buch mit Deutschlandsetting und einer wirklich gut ausgearbeiteten Protagonistin, die im Verlauf mehr und mehr an Stärke gewinnt.