Ich kannte Saša Stanišić bisher nicht als Autor für Kinder- und Jugendliteratur. Da ich aber schon Bücher von ihm gelesen habe und wirklich gut fand, war sich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich habe es als Hörbuch gehört, wodurch natürlich die Illustrationen verloren gegangen sind, die wirklich
cool aussehen, für die Handlung aber natürlich nicht notwendig sind. "Wolf" ist ein Kinder- und…mehrIch kannte Saša Stanišić bisher nicht als Autor für Kinder- und Jugendliteratur. Da ich aber schon Bücher von ihm gelesen habe und wirklich gut fand, war sich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich habe es als Hörbuch gehört, wodurch natürlich die Illustrationen verloren gegangen sind, die wirklich cool aussehen, für die Handlung aber natürlich nicht notwendig sind. "Wolf" ist ein Kinder- und Jugendroman über Freundschaft, aber auch über Ausgrenzung und Mobbing und darüber, dass es nicht nur ok ist anders zu sein, sondern dass es auch echt cool ist zu sich selbst zu stehen.
Zum Inhalt: Weil seine Alleinerziehende Mutter in den Ferien arbeiten muss, hat sie Kemi für ein Sommerlager im Wald angemeldet. Der Großteil seiner Klasse geht auch hin, nur dass Keim weder Bock auf Ferienlager, noch auf seine Klasse hat. Und das sagt er auch jedem, der es hören ist. Aber dann ist da Jörg, der es in der Schule schon schwer hat und der Gefahr läuft auch in den Ferien zum Opfer seiner Klassenkameraden zu werden. Aber Kemi beschließt, ihm zur Seite zu stehen und stellt fest, dass Jörg ziemlich cool ist und er selbst auch neue Interessen entdeckt.
Der Autor liest die Geschichte selbst und bringt die Jugendsprache ganz gut rüber. Die Geschichte ist entsprechend simpel, mit kurzen Sätzen erzählt, was manchmal etwas abgehackt wirkt, vielleicht aber auch der Leseweise des Autors geschuldet ist.
Remis Abneigung gegen alles und seine völlige Unwilligkeit an jeglichen Aktivitäten teilzunehmen, zu denen er sich letztendlich aber natürlich doch meist breitschlagen lässt, ist einfach köstlich. Dabei macht Kemi in den Ferien Begegnung mit seiner eigenen Angst und Unsicherheit, die er schließlich dadurch überwindet, dass er sich ihr stellt, denn was soll schon passieren?!
Das Buch ist aber noch viel mehr als nur eine Ferienlagergeschichte. Es geht um die systematische Ausgrenzung von Kindern, von Mobbing, von Andersartigkeit, vom Wegsehen, vom Eingreifen und sich gegenseitig beistehen. Davon, Freunde zu werden. Und das alles in dem sehr zwanglosen Kontext des Ferienlagers in dem verschiedene Charaktere aufeinander treffen.
Das Buch hat mir gut gefallen und die Botschaften werden auf subtile Weise trotzdem gut rübergebracht. Bücher wie dieses finde ich sehr wichtig um Kinder schon früh zu sensibilisieren, wie sie miteinander umgehen und das es nicht reicht, nicht nur selbst kein Täter zu sein, sondern auch nicht wegzusehen. Tolle Geschichte!