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© BÜCHERmagazin, Tina Muffert (tm)
Gandhi und kein Ende. Jahr für Jahr erscheinen neue Bücher über den "Mahatma" (Große Seele) und indischen "Vater der Nation". Der Historiker Ramachandra Guha sitzt gerade an dem dritten dicken Band einer großangelegten Biographie. Die eigenen Enkel haben an diesem Ruhm mitgebaut. Am bekanntesten sind der Journalist Rajmohan Gandhi, der mehrere gut informierte Bücher über seinen Großvater verfasst hat und in den Vereinigten Staaten lehrt, sowie der schreibende Diplomat und Politiker Gopal Krishna Gandhi. Auch Arun Gandhi, der seit den achtziger Jahren in den Vereinigten Staaten lebt, ist als Journalist und Aktivist für die Themen, die Gandhi am Herzen lagen, bekannt geworden. Er wuchs in dem von M. K. Gandhi gegründeten Phoenix Ashram in Südafrika auf. Als Kind besuchte Arun seinen berühmten Großvater in dem neu gegründeten Sevagram Ashram in Wardha, in Zentralindien. Die zwei Jahre, die Arun Gandhi dort verbrachte, haben ihn zum "Gandhianer" gemacht. Sein Buch erzählt Geschichten aus des Großvaters, aber auch aus dem eigenen Leben, und es gibt eine Darstellung von Gandhis Lehren. Der Autor hangelt sich von einer Anekdote zur anderen und erzählt im Plauderton, recht simpel, manchmal auch ins Banale und Platte gleitend. Gelegentlich gerät er in einen Predigtstil. Manchmal tragen Nachlässigkeiten in der Übersetzung dazu bei, dass der Text ungenau wirkt. Dennoch, das Buch ist all jenen zu empfehlen, die von Mahatma Gandhi bisher nur den Namen kennen und einen Überblick zu Werk und Wirken suchen.
kmp.
Arun Gandhi: "Wut ist ein Geschenk". Das Vermächtnis meines Großvaters Mahatma Gandhi. Aus dem Englischen von Alissa Walser. DuMont Buchverlag, Köln 2017. 224 S., geb., 20,- [Euro].
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