Rüdiger Safranski
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Zeit (MP3-Download)
Was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen Gekürzte Lesung. 305 Min.
Sprecher: Arnold, Frank
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Unsere Zeit: ein wertvolles Gut! Uhren messen die Zeit physikalisch, doch wir erleben sie ganz anders und unterschiedlich: Etwa in der Langeweile, beim Spiel, im gesellschaftlichen Termingetriebe, in der Echtzeit-Kommunikation. Rüdiger Safranski beschreibt das Spannungsfeld zwischen Vergehen und Beharren und ermuntert uns, Zeitsouveränität zu erobern und zu bewahren — damit nicht nur die Zeit mit uns etwas macht, sondern auch wir etwas aus ihr. Frank Arnold liest Safranksi wunderbar klar und präzise.
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Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte. Wissenschaftlicher Assistent, Herausgeber und Redakteur der »Berliner Hefte«, Dozent in der Erwachsenenbildung, seit 1986 freier Autor. Für sein in 26 Sprachen übersetztes Werk wurde er u. a. mit dem Thomas-Mann-Preis (2014), mit dem Ludwig-Börne-Preis (2017) und dem Deutschen Nationalpreis (2018) ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: »Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund! Biographie« (2019), »Klassiker!« (2019, mit Michael Krüger und Martin Meyer), »Einzeln sein« (2021) und »Kafka. Um sein Leben schreiben« (2024). Er lebt in Badenweiler.
Produktdetails
- Verlag: Random House Audio
- Gesamtlaufzeit: 306 Min.
- Erscheinungstermin: 31. August 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783837132236
- Artikelnr.: 43702550
"Das ist die Stärke dieses Buches: Wie literarisch, literaturgeschichtlich und philosophisch zugespitzt erzählt wird: von der Zeit der Langeweile, der Zeit des Anfangens, der Zeit der Sorge und vieler anderer Vorstellungen." Hans-Jürgen Heinrichs, Deutschlandfunk, 18.01.16 "Dieses Buch ragt über alles hinaus, was heute über den Umgang mit der Zeit auf dem Markt ist. Mit Genuss lesbar! Ein Sachbuch, das auch zaubern kann." Sten Nadolny, Focus, 22.08.15 "Ein unterhaltsamer Gang durch das Labyrinth unserer zeitlichen Erfahrungen, von der Langeweile bis zur Vorstellung der Ewigkeit. ... Safranskis Kommentare schwanken virtuos zwischen ironischer Sottise und geistreichem Aphorismus." Romain Leick, Der Spiegel, 22.08.15 "Ein Kabinett der Denker und Dichter, quer durch die Zeiten, bis hin zur problematischen Gegenwart. Als Meister der Vermittlung sorgt Safranski für Orientierung." Angelika Brauer, Der Tagesspiegel, 22.08.15
Broschiertes Buch
Safranski spricht die unterschiedlichsten Themen an, die mal mehr, mal weniger offensichtlich mit der Zeit und ihren Facetten zu tun haben. Darunter ist manches, über das man sich vielleicht selber schon Gedanken gemacht hat, aber auch vieles, für das man sich erst einmal frei machen muss …
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Safranski spricht die unterschiedlichsten Themen an, die mal mehr, mal weniger offensichtlich mit der Zeit und ihren Facetten zu tun haben. Darunter ist manches, über das man sich vielleicht selber schon Gedanken gemacht hat, aber auch vieles, für das man sich erst einmal frei machen muss von festgefahrenen Vorstellungen - von dem, was man bisher schlicht als so unumstößlich und unveränderlich angesehen hat, dass es das Nachdenken nicht zu lohnen schien.
Zitat aus dem Kapitel 'Zeit der Langeweile':
"In dem Maße, wie die Ereignisse ausdünnen, wird die Zeit auffällig. Es ist, als käme sie aus ihrem Versteck, denn für unsere gewöhnliche Wahrnehmung ist sie hinter den Ereignissen verborgen und wird nie so direkt und aufdringlich erlebt. Ein Riss also im Vorhang, und dahinter gähnt die Zeit."
Der Autor lädt ein, um die Ecke zu denken, einen anderen Blickwinkel einzunehmen, den Gedanken über die Zeit ganz bewusst Zeit einzuräumen. Man sollte sich vom Klappentext aber nicht verleiten lassen, ein seicht-erbauliches Büchlein für den Kaffeetisch zu erwarten: es erfordert aktives Mitdenken, denn allzu einfach macht es einem dieses Werk nicht. Obwohl ich sonst eine rasche Leserin bin, habe ich ein paar Wochen dafür gebraucht; für mich ist es kein Buch, durch das man nebenher durchhetzen kann. Sätze wie den folgenden musste ich mehrfach lesen und in Gedanken in ihre Einzelteile zerpflücken, um wirklich zu verstehen, was sie aussagen:
Zitat aus dem Kapitel 'Lebenszeit und Weltzeit':
"Ähnlich hat Edmund Husserl das Erlebnis von Gegenwärtigkeit phänomenologisch als ein Zugleich von Protention und Retention analysiert: Nur deshalb fällt uns die Zeit nicht in Zeitpunkte auseinander und nur deshalb können wir sie als sukzessives Kontinuum erleben, weil im jeweiligen Moment das soeben Vergangene noch präsent ist (Retention) und man zugleich erwartend angezogen wird vom Künftigen (Protention)."
Aber die Mühe lohnt sich meines Erachtens, denn Safranski nimmt einen mit auf eine sehr umfassende Reise, die das Thema "Zeit" in all ihren Aspekten abdeckt.
In ruhigem Tonfall und anspruchsvoller, dennoch oft heiterer und unterhaltsamer Sprache teilt er seine Gedanken und Überlegungen mit, durchwebt sie aber stets mit Querverweisen, Zitaten und Quellenangaben. Er lässt sie alle zu Wort kommen: Dichter und Schriftsteller, Philosophen, Wissenschaftler, Psychologen - sprich, Denker und große Geister jeglicher Couleur, seien es nun Kafka, Heidegger, Einstein, Demokrit oder sogar literarische Figuren wie Hamlet.
Gelegentlich fand ich die Häufung anderer Quellen ermüdend. Zwar sind sie hilfreich, wenn man sich zu einem Thema weitergehend informieren will, aber ich hatte manchmal den Eindruck, dass Safranksi eigene Worte unter dem Berg von Zitaten begraben wurden, dann hätte ich lieber mehr über seine ganz persönliche Meinung erfahren. Selten verliert er sich auch ein wenig in Allgemeinplätzen, die dem sonstigen Niveau nicht gerecht werden.
Frank Arnold ist meines Erachtens eine gute Wahl für die Hörbuchumsetzung: seine Stimme klingt konzentriert und präzise, aber dennoch lebendig, mit einem sehr angenehmen Sprachrhythmus, dem man gut folgen kann, ohne dass es ermüdend wird oder man den Faden verliert.
Das Hörbuch ist als Download sowohl in einer gekürzten wie einer ungekürzten Version erhältlich, als Audio-CD nur in der gekürzten, die die Essenz des Buches aber ebenfalls gut wiedergibt.
Fazit:
"Zeit" ist kein Selbsthilfebuch; es gibt keine praktischen Tipps zur Entschleunigung des Alltags oder Ähnliches. Es ist eine philosophische Rundreise durch das Wesen der Zeit und all ihre Aspekte (von der Langeweile bis zur Unfähigkeit, sich den eigenen Tod vorzustellen), und als Reiseführer fungieren nicht nur Safranski selber, sondern auch eine Vielzahl an großen Denkern, die er ausführlich und mit Quellenangaben zitiert.
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