Es ist Nacht und er kann nicht einschlafen. Auf das Dach schlägt der Regen. Irgendwann steht er auf und geht die Treppe hinunter. Kniehoch steht das Wasser im unteren Stock. Schuhe, Kleider, Kissen schwimmen darin. Aus der Ferne ist ein Hubschrauber zu hören. Er zieht sich Stiefel an und geht hinaus. Eine Frau hat sich auf ein Floß gerettet. Sie treibt auf dem wilden Fluss, die Ufer gezeichnet von der Zerstörung. Alles, was sie immer für andere war, hilft ihr jetzt nicht mehr. Sie ist auf sich allein gestellt. Das Floß lässt sich nicht steuern, genauso wenig wie ihre Angst ... Simon Strauß erzählt von einem Ausnahmezustand, einer Welt ohne festen Boden. "zu zweit" ist eine Liebesgeschichte zwischen zwei Fremden, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch zusammenfinden.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Jörg Magenau liest Simon Strauss' Novelle als "Porträt eines Sonderlings". Er folgt hier einem namenlosen Helden, der lustlos den geerbten Teppichladen seiner Eltern führt, den Konsumrausch seiner Mitmenschen verachtet und sich in eine Teppichvertreterin verliebt. Bald verwüstet ein Hochwasser die Stadt, zurück bleibt eine menschenleere Apokalypse, aber immerhin findet das seltsame Paar zueinander. All das ist durchaus genau beobachtet, auch die Gegenstände sind äußerst zart beschrieben, meint der Kritiker. Die Figuren bleiben allerdings recht "blutleer" und so erscheint Magenau die Novelle eher wie eine Kopfgeburt, in der Strauss mit hohem Aufwand das Wunder einer jeden Begegnung vorführen möchte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.01.2023Simon Strauss, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, hat eine Novelle über eine untergehende Welt und das unwahrscheinliche Wunder der Begegnung geschrieben: "Gar nicht leicht zu erklären, warum zwei zusammenkommen. Wie es sein kann, dass am Ende Namen von zweien auf einem Stein stehen, die am Anfang gar nichts voneinander wussten." Es geht um einen Teppichhändler, der sich ganz den Häusern und Dingen verschrieben hat. Und um eine junge Frau, die sich frohgemut auf ihr Talent zur Konversation verlässt. Sie leben als Letzte in einer Stadt, die über Nacht von einer großen Flut heimgesucht wird. Die Novelle "zu zweit" erzählt vom Ausnahmezustand, von einer Welt ohne festen Boden. Und fragt, wie zwei Fremde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch zusammenfinden. (Simon Strauß: "zu zweit". Novelle. Tropen Verlag, Stuttgart 2023. 160 S., geb., 22,- Euro).F.A.Z.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Der Text ist, wie stets bei Strauß, so formbewusst gebaut wie erzählt, in einer melodisch und rhythmisch schwingenden Sprache und voller epigrammatischer Sätze.« Elke Schmitter, die Zeit, 19. Januar 2023 Elke Schmitter Die Zeit 20230119
Simon Strauss, Redakteur im Feuilleton dieser Zeitung, hat eine Novelle über eine untergehende Welt und das unwahrscheinliche Wunder der Begegnung geschrieben: "Gar nicht leicht zu erklären, warum zwei zusammenkommen. Wie es sein kann, dass am Ende Namen von zweien auf einem Stein stehen, die am Anfang gar nichts voneinander wussten." Es geht um einen Teppichhändler, der sich ganz den Häusern und Dingen verschrieben hat. Und um eine junge Frau, die sich frohgemut auf ihr Talent zur Konversation verlässt. Sie leben als Letzte in einer Stadt, die über Nacht von einer großen Flut heimgesucht wird. Die Novelle "zu zweit" erzählt vom Ausnahmezustand, von einer Welt ohne festen Boden. Und fragt, wie zwei Fremde, die unterschiedlicher nicht sein könnten, doch zusammenfinden. (Simon Strauß: "zu zweit". Novelle. Tropen Verlag, Stuttgart 2023. 160 S., geb., 22,- Euro).F.A.Z.
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