Seit ihrer Erstausgabe hat die klassisch gewordene Sammlung von Brecht-Gedichten ein millionenfaches Publikum gefunden. Siegfried Unseld hat aus der Fülle von insgesamt 2.300 Gedichten seine ganz persönliche Auswahl getroffen. In ihr sind nicht nur Brechts bekannteste Gedichte enthalten, sondern sie bildet darüber hinaus einen Querschnitt durch sein gesamtes lyrisches Schaffen. Erstmals wird diese Anthologie nun vertont: Mit viel Empathie und Verve rezitieren und interpretieren die beiden großen Mimen Katharina Thalbach und Sylvester Groth ihren ganz persönlichen Brecht.Ungekürzte Lesung mit Katharina Thalbach, Sylvester Groth2 CDs ca. 3 h 4 min
buecher-magazin.deDiese wundervolle Gedichtsammlung hat mehrere Väter und eine Mutter. Zu allererst einmal Bertolt Brecht selbst, einer der angesehensten und einflussreichsten Schriftsteller Deutschlands. Der Lyriker und Dramatiker feiert dieses Jahr seinen 100. Geburtstag. Mit 29 Jahren veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung. Von den mehr als 2300 lyrischen Werken, die Brecht hinterließ, wählte Siegfried Unseld seine 100 liebsten Gedichte aus. "Gedichte, die standhalten", wie der ehemalige Leiter des Suhrkamp-Verlages schreibt. Und so beginnt die Sammlung mit dem "Choral vom Manne Baal" und endet mit den "Buckower Elegien". Dazwischen finden sich bekannte Lieder aus den Theaterstücken und weniger vertraute Verse. Gelesen werden sie von Sylvester Groth und Katharina Thalbach. Beide nutzen ihre markanten Stimmen, um Brechts Gedichte zu interpretieren. Sie, mit ihrer frechen Berliner, überdrehten Färbung, immer mittendrin, die die Gedichte Brechts in kleine Theaterstücke verwandelt. Er mit einer zurückhaltenden, nachdenklichen Stimmung, die die Tiefe dessen Gedichte betont. Gedichte eben, die standhalten.
© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)
© BÜCHERmagazin, Michael Knoll (kn)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Peter Lückemeier empfiehlt den wohldosierten Konsum von Bertolt Brechts Gedichten, gelesen von Katharina Thalbach und Sylvester Groth. Mit den Worten des Meisters also lieber kein sinnloses Hineinfressen, auch wenn Lückemeier begeistert ist von der Darbietungskunst der Lesenden. Die Texte selbst, Klassiker, ergeben in der Auswahl die ganze Bandbreite des Brecht'schen Schaffens, versichert der Rezensent. Eine Themenvielfalt und eine ins Derbe gehende Ironie, die Lückemeier daran erinnert, dass Brecht kein Kollege Rilkes, sehr wohl aber Villons gewesen ist. Die chronologische Folge der an Unselds Anthologie orientierten Auswahl erlaubt es dem Rezensenten, Brechts lyrische Entwicklung noch einmal nachzuverfolgen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Er wurde, was ihm schon in seiner Jugend als Aufgabe und Ziel vorschwebte: ein Klassiker.« Marcel Reich-Ranicki