Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 13,69 €
  • Audio CD

Johanna Schopenhauer, Mutter Arthur Schopenhauers, war die älteste Tochter eines wohlhabenden Danziger Kaufmanns. Sie wollte einen Beruf ergreifen, Malerin werden - doch stattdessen wurde sie als 18-Jährige mit dem fast zwanzig Jahre älteren Heinrich Floris Schopenhauer verheiratet. Nach dem Freitod ihres Gatten zog sie nach Weimar, lernte Goethe kennen, eröffnete im Zentrum der deutschen Klassik einen weithin berühmten bürgerlichen Salon. Carola Stern zeichnet das Bild einer Lebenskünstlerin, die selbstbestimmt zu handeln wusste und doch immer wieder bereit war sich anzupassen, um zu gefallen…mehr

Produktbeschreibung
Johanna Schopenhauer, Mutter Arthur Schopenhauers, war die älteste Tochter eines wohlhabenden Danziger Kaufmanns. Sie wollte einen Beruf ergreifen, Malerin werden - doch stattdessen wurde sie als 18-Jährige mit dem fast zwanzig Jahre älteren Heinrich Floris Schopenhauer verheiratet. Nach dem Freitod ihres Gatten zog sie nach Weimar, lernte Goethe kennen, eröffnete im Zentrum der deutschen Klassik einen weithin berühmten bürgerlichen Salon. Carola Stern zeichnet das Bild einer Lebenskünstlerin, die selbstbestimmt zu handeln wusste und doch immer wieder bereit war sich anzupassen, um zu gefallen - ein Widerspruch, mit dem bis heute viele Frauen leben.
Johanna Henriette Trosiener, die 1766 geborene älteste Tochter eines wohlhabenden Danziger Kaufmanns, war ein gebildetes und wissbegieriges Kind. Sie wollte einen Beruf ergreifen, Malerin werden, doch das schickte sich nicht für ein Frauenzimmer. Die Achtzehnjährige heiratete den fast zwanzig Jahre älteren Heinrich Floris Schopenhauer, auch er ein erfolgreicher Kaufmann, aber zugleich ein gebildeter Kunstkenner und ein überzeugter Republikaner. Unter seinem Einfluss wurde Johanna zur begeisterten Anhängerin der Französischen Revolution. Mit ihm reiste sie quer durch Europa, aber Gefühle brachte sie für diesen 'alten Mann' nicht auf. Als Schopenhauer seinem Leben ein Ende setzte, begann für seine vierzigjährige Witwe ein neues, schöneres Leben. Sie zog nach Weimar, lernte Goethe kennen und eröffnete im Zentrum der deutschen Klassik einen bald weithin berühmten bürgerlichen Salon, in dem der Dichterfürst umschwärmter Dauergast ihrer Teegesellschaften wurde.
Johanna Schopenhauer warschon Mitte Vierzig, als sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Bald galt sie mit ihren Romanen, Reisebüchern und kunsthistorischen Werken als eine der ersten und erfolgreichsten Berufsschriftstellerinnen ihrer Zeit. Die erste Leserin war immer Adele, die Tochter und treueste Gefährtin der Mutter. Mit Arthur hingegen, dem Sohn und später so berühmten Philosophen, kam es schon früh zum Bruch.
Autorenporträt
Carola Stern, geboren 1925 im Seebad Ahlbeck, lebte bis 1951 als Lehrerin in der DDR. In den fünfziger Jahren studierte sie an der Freien Universität und arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Institut für politische Wissenschaft in West-Berlin. 1960 bis 1970 Leiterin des Politischen Lektorats im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Daneben journalistische Tätigkeit für Zeitungen und Rundfunkanstalten. 1970 bis 1985 Redakteurin und Kommentatorin in der Hauptabteilung Politik des Westdeutschen Rundfunks. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. 1970 Jacob-Kaiser-Preis, 1972 Carl-von-Ossietzky-Medaille für ihre Tätigkeit bei amnesty international, 1988 Wilhelm-Heinse-Medaille. Ab 1987 Vizepräsidentin, ab 1995 Ehrenpräsidentin des deutschen P.E.N.-Zentrums. Carola Stern starb 2006 in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Annette Zerpner ist nur teilweise zufrieden mit dieser Einlesung von Carola Sterns Johanna-Schopenhauer-Biografie. Zwar hörte sie Vorleserin Iris Berben gern zu, wenn sie "mit feiner Ironie" die enthusiastischen Berichte "der Schopenhauer" von Teestunden mit Goethe zitiert. Doch insgesamt stört die Rezensentin, wie schon die Autorin "gern stellvertretend für den Leser im Heute wurzelnde Fragen zum historischen und sozialen Kontext" stellt. Die Hörfassung habe dies oft beibehalten und Iris Berben nun stelle diese Fragen so eindringlich melancholisch, dass die Rezensentin jedesmal einen tiefen Seufzer mitschwingen hört. So entstand für sie über weite Strecken der Eindruck, Johanna Schopenhauers Leben habe unter keinem guten Stern gestanden, was aus ihrer Sicht mitnichten der Fall gewesen ist. Auch sonst bleibt in der Textfassung des Hörbuchs für die Rezensentin manche Frage offen.

© Perlentaucher Medien GmbH