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Ein millionenschweres Dahlienbild von Henri Fantin-Latour wird entwendet und Allmen International Inquiries mit der Ermittlung beauftragt. In der Tat ein Fall für Allmen, Carlos und dessen reizende Lebensgefährtin María Moreno, die seit kurzem das Duo bereichert. Das Bild war bereits Diebesgut, bevor es die unrechtmäßige Besitzerin wechselte. Und die alte Dame, die es besaß - Dalia Gutbauer, steinreiche Erbin und Inhaberin eines in die Jahre gekommenen Luxushotels -, hat Geld genug, um einen neuen Fantin-Latour zu erwerben. Warum bloß hängt sie so an diesem Bild? Johann Friedrich von Allmen…mehr

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Produktbeschreibung
Ein millionenschweres Dahlienbild von Henri Fantin-Latour wird entwendet und Allmen International Inquiries mit der Ermittlung beauftragt. In der Tat ein Fall für Allmen, Carlos und dessen reizende Lebensgefährtin María Moreno, die seit kurzem das Duo bereichert. Das Bild war bereits Diebesgut, bevor es die unrechtmäßige Besitzerin wechselte. Und die alte Dame, die es besaß - Dalia Gutbauer, steinreiche Erbin und Inhaberin eines in die Jahre gekommenen Luxushotels -, hat Geld genug, um einen neuen Fantin-Latour zu erwerben. Warum bloß hängt sie so an diesem Bild? Johann Friedrich von Allmen begreift recht spät, auf welch glattem Parkett er hier auch ermittelt. Unter halbseidenen Halbganoven sowie unter seinesgleichen: heimlichen Experten im Kein-Geld-Haben, mit mehr Ansprüchen als Mitteln. Doch eines ist noch gefährlicher: alternde Männer mit jungen Frauen.
Autorenporträt
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, arbeitete bis 1991 als Werbetexter und Creative Director, bis er sich ausschließlich fürs Schreiben entschied. Seine Romane - zuletzt erschien 'Elefant' und 'Allmen und der Koi' - sowie seine 'Business Class'-Geschichten sind auch international große Erfolge. Martin Suter lebt mit seiner Familie in Zürich.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Ein Kunstdetektiv aus Leidenschaft? Nein, das ist Johann Friedrich von Allmen nicht. Nachdem er sein Erbe durchgebracht hat und vom Landhaus ins Gärtnerhaus umziehen musste, fehlt es ihm an Geld. Sein neuer Auftrag verspricht vorübergehend Abhilfe zu verschaffen. Einer steinalten und reichen Hotelerbin wurde ein Gemälde gestohlen, bei dem es sich pikanterweise bereits um Diebesgut handelt: Das wertvolle Dahlienbild wurde ihr einst von einem dubiosen Verehrer vermacht. Allmens Detektei, die aus ihm, seinem treuen guatemaltekischen Koch Carlos sowie dessen feuriger Lebensgefährtin Maria besteht, soll es nun wieder aufspüren.

Faulpelz und Lebemann Allmen ist so etwas wie der Schweizer "Magnum". Seine Ermittlungen nutzt er dazu, die Spesenrechnung in die Höhe zu treiben. Auch wenn Allmen nur im Hotelrestaurant herumlungert und die anderen Gäste beobachtet, schildert Suter das so sprachgewandt, dass es ein Genuss ist, ihm in Gert Heidenreichs ruhiger, souveräner Lesung dabei zuzuhören. Mit seiner sonoren, ein wenig rauen Kaminfeuerstimme unterstreicht Heidenreich die anheimelnd knisternde, entspannend altmodische Agatha-Christie-Atmosphäre des Krimis.

© BÜCHERmagazin, Stefan Volk (smv)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.07.2013

Auch gemalte Dahlien welken
Gerührt statt erschüttert: Martin Suter lässt abermals seinen adeligen Ermittler los

Die Antwort auf den seit Jahren zu beobachtenden Trend zu immer brutaleren, ja gewaltexzessiven Thrillern sind jene gänzlich erschütterungsfreien, sanften Kriminalromane, in denen Morde entweder gar nicht vorkommen oder aber vornehmlich Greisen zustoßen, wo des Täters Spuren so deutlich sind wie Lippenstift am Cocktailglas und die Ermittler so reizend, dass sich Miss Marple daneben wie ein geifernder Bluthund ausnimmt.

Martin Suter, der immer mehr vom Schriftsteller zur Romanfabrik wird, hat jetzt mit "Allmen und die Dahlien" die dritte Lieferung seiner Allmen-Krimis vorgelegt, in denen er seine bewährten Topoi - die sogenannte, aber nicht unbedingt gefühlte gehobene Gesellschaft, Luxushotels und teure Kunst - mit einer erzählerischen Routine abschreitet, die an Schlafwandlerei erinnert.

"Allmen International Enquiries", wie Suters notorisch klammer, notorisch überkandidelter Pseudodetektiv sein Miniunternehmen inzwischen nennt, soll ein gestohlenes Gemälde von Henri Fantin-Latour zurückbeschaffen. Dabei ist die bisherige Besitzerin und jetzige Auftraggeberin pikanterweise nicht einmal die Eigentümerin. Als Dalia Gutbauer noch jung und attraktiv und nicht bloß reich war, verliebte sie sich in einen Society-Ganoven, der ihr mit dem Bild - es zeigt Dahlien in einer Vase - den teuersten Blumenstrauß ihres Lebens verehrte. Als dieser ihr Jahrzehnte später von der Schlafzimmerwand gemopst wird, ist die Dame verständlicherweise erbost und beauftragt Allmen mit der Wiederbeschaffung, koste es, was es wolle. Die Spurensuche, die Allmen, assistiert von seinem braven Diener Carlos und dessen vielversprechend lebenspraller neuer Gefährtin María, in ein Schweizer Luxushotel, einige Züricher Bars und - so viel Überraschung muss sein - einen Abend lang sogar nach Biarritz führt, ist so breit wie eine Autobahn und führt genauso schnurstracks und spannungsfrei zum Ziel.

Nun geht es Suter erkennbar nicht um Spannung oder gar Plausibilität, sondern um Menschen, Milieus und Lebensweisen. Der Schocker ist demnach nicht der Fall oder dessen Lösung, sondern dass wir erfahren, dass Allmen, dieser in jeder Hinsicht frühvergreist wirkende Gentlemandarsteller, erst Mitte vierzig ist und dass er auch kein Ehrenmann ist, sondern sich bei Gelegenheit ganz zwanglos zweihunderttausend (Euro? Franken? - hier bleibt Weltmann Suter vage) in die eigene Tasche steckt. Aber für Beobachtungen wie die, dass manche es spießig finden, sich ein Glas Champagner aufs Zimmer zu bestellen, und lieber eine ganze Flasche ordern oder das Licht im Bad gern dimmen, damit sie sich im Spiegel besser gefallen, sind 213 Seiten zu viel. Und dass sich auf den letzten zwei herausstellt, dass der Fall doch noch nicht abgeschlossen ist, gleicht eher einer Drohung als einer Verheißung.

fvl.

Martin Suter: "Allmen und die Dahlien". Roman.

Diogenes Verlag, Zürich 2013. 213 S., geb., 18,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Martin Suter gilt als Meister einer eleganten Feder, die so fein geschliffen ist, dass man die Stiche oft erst hinterher spürt.«