Anna Karenina, die schöne junge Frau eines zaristischen Beamten, scheint alles zu besitzen, was glücklich macht. Doch dann trifft sie auf den geheimnisvollen Grafen Wronskij und verfällt ihm rettungslos. In bedingungsloser Hingabe opfert sie alles: den Ehemann, den geliebten Sohn, sogar die Achtung der Gesellschaft, in der sie lebt. Doch ihre Liebe scheitert und endet in Eifersucht, Hass und Verzweiflung. Die Tragödie einer Frau wird bei Tolstoi zum unerbittlichen Porträt der adligen Gesellschaft im Russland des 19. Jahrhunderts. Einer der bedeutendsten Romane der Weltliteratur, neu übersetzt von Rosemarie Tietze - erstmals vollständig gelesen von Ulrich Noethen
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Am Vorleser Ulrich Noethen liegt es nicht, wenn Rezensentin Felicitas von Lovenberg die eigene Lektüre dem Hörerlebnis vorzieht. Auch nicht daran, dass sie die Geschichte natürlich schon kennt. Nein, so ein Roman hat in jeder Lebensphase seine ganz neuen Töne, findet sie. Und dass sich Noethen die Neuübersetzung von Rosemarie Tietze vornimmt, sollte sich unbedingt auch hörgenussfördernd auswirken. Allein, so ist es nicht. Für Lovenberg liegt's an Tolstois psychologischer Genauigkeit bei der Figuren- und Lebenszeichnung. Die nämlich liest sich prima, hört sich aber leider zäh an, findet Lovenberg, ganz anders als noch Noethens Lesung von "Krieg und Frieden".
© Perlentaucher Medien GmbH
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