Yasmina Rezas neues Theaterstück über die unsichtbaren Abgründe des Lebens
»Auf der Bühne war ich manchmal Anne-Marie die Schönheit« - im wirklichen Leben aber ist Anne-Marie nicht nur in Sachen Aussehen zu kurz gekommen. Aus der tristen Provinz hat sie es gerade mal bis in ein Pariser Vorstadttheater geschafft. Und während ihre Kollegin Gigi die großen Rollen bekam und prominente Liebhaber empfing, verkehrte Anne-Marie mit einem Vertreter von Lederwaren und ihrem tumben Mann. Was bleibt am Ende für Anne-Marie? Das Alter, diese »Kaskade des Chaos«, der Sohn, »ein Mistfink«, und die getrüffelten Cashew-Nüsse. Aber: »Es heißt, die glücklichsten Leben sind diejenigen, in denen nicht viel passiert ...«
»Auf der Bühne war ich manchmal Anne-Marie die Schönheit« - im wirklichen Leben aber ist Anne-Marie nicht nur in Sachen Aussehen zu kurz gekommen. Aus der tristen Provinz hat sie es gerade mal bis in ein Pariser Vorstadttheater geschafft. Und während ihre Kollegin Gigi die großen Rollen bekam und prominente Liebhaber empfing, verkehrte Anne-Marie mit einem Vertreter von Lederwaren und ihrem tumben Mann. Was bleibt am Ende für Anne-Marie? Das Alter, diese »Kaskade des Chaos«, der Sohn, »ein Mistfink«, und die getrüffelten Cashew-Nüsse. Aber: »Es heißt, die glücklichsten Leben sind diejenigen, in denen nicht viel passiert ...«
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Alexander Kosenina ist ein ums andere Mal verblüfft, wie gut sich die Schauspielerin und Dramatikerin Yasmina Reza in die Monologe ihrer Figuren einfühlen kann. In diesem Fall handelt es sich um eine alternde Bühnendiva des Mittelmaßes, die gegen Mann und Sohn und verebbende Schönheit wettert. Gelesen von Elisabeth Schwarz bekommt der Text für Kosenina die richtige Temperatur, energisch und krächzend. Der Altersmonolog über verblassenden Ruhm, Illusion und Depression scheint Kosenina alles andere als banal. Er betrifft uns alle, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Yasmina Reza ist eine Meisterin präziser Sätze, in denen sie die Tragik der menschlichen Existenz in schillernder Plastizität sichtbar macht." Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk Kultur, 29.10.19
"Yasmina Rezas Text ist ein offener Erinnerungsraum, den Anne-Marie noch nicht vollständig aufgeräumt hat und der deshalb verschiedene Deutungen des Gewesenen zulässt. Die Übersetzer Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel haben den assoziativen Fluss mit Witz und elegantem Schwung ins Deutsche übertragen." Dina Netz, SWR 2 Lesenswert, 13.12.19
"Es ist der typisch beiläufige Reza-Tonfall, der auch diesen bitteren Erinnerungsmonolog durchzieht." Ute Büsing, rbb kultur, 01.12.19
"Yasmina Rezas Text ist ein offener Erinnerungsraum, den Anne-Marie noch nicht vollständig aufgeräumt hat und der deshalb verschiedene Deutungen des Gewesenen zulässt. Die Übersetzer Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel haben den assoziativen Fluss mit Witz und elegantem Schwung ins Deutsche übertragen." Dina Netz, SWR 2 Lesenswert, 13.12.19
"Es ist der typisch beiläufige Reza-Tonfall, der auch diesen bitteren Erinnerungsmonolog durchzieht." Ute Büsing, rbb kultur, 01.12.19