Budapest im Mai 1914: Elsa Tabori wartet auf die Niederkunft ihres zweiten Sohnes, als ihr ein gewisser Dr. Wehmut einen Rat gibt. Lachen solle sie, »nicht fröhlich, als hätte sie etwas Komisches gehört«, sondern um die Spannung im Bauch zu lösen. George Taboris Autobiografie beginnt also mit seiner eigenen Geburt. Und schon da leuchtet der Humor des emigrierten Romanciers, Dramatikers und Regisseurs auf, je schwärzer, desto besser - und oft die beste Strategie, der irrwitzigen Welt zu begegnen. »Autodafé«, die bewegende Geschichte der ungarisch-jüdischen Familie Tabori, wird vom Autor selbst gelesen.Autorenlesung mit George Tabori1 mp3-CD ca. 1 h 4 min
»Das stilistische Genie dieses Autors mit seinen Schwankungen zwischen Tragik und Absurdität leiht diesem Buch Struktur. Nicht nur für Tabori-Fans.« DER SPIEGEL »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gut 20 Jahre nach der Veröffentlichung von George Taboris schmalem Erinnerungsband liegt nun eine Hörbuchversion vor, die, wie Rezensent Alexander Kosenina zu berichten weiß, freilich nicht nur den von Tabori selbst eingesprochenen Originaltext, sondern außerdem Gespräche des Dramatikers mit Jörg Jannings enthält, die dem Rezensenten besonders gut gefallen. Durchweg äußerst angetan ist Kosenina von der ihn an Elias Canetti erinnernden Pointiertheit der präsentierten kurzen Szenen, wie etwa einer Bordellminiatur oder einem Bericht über Taboris Zeit als Kellner in Berlin. Besonders hebt der Rezensent Taboris Fähigkeit hervor, humoristische Szenen auf überraschende Wendepunkte zulaufen zu lassen. In den meisten der Beispiele, die Kosenina nennt, verweisen diese Wendepunkte auf die NS-Verbrechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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