Mit "Die Berufung" erwartet ein Grisham-typischer Justiz-Roman, wie immer hervorragend gelesen von Charles Brauer, die Hörerschaft. Zwar sind große Überraschungen kaum zu erwarten, wenn "kleine Leute" zum Kampf gegen einen geradezu übermächtigen Konzern antreten. Dennoch ist das Werk unterhaltsam
und an nicht wenigen Stellen sogar spannend. Das liegt zum einen daran, dass die tragenden Figuren…mehrMit "Die Berufung" erwartet ein Grisham-typischer Justiz-Roman, wie immer hervorragend gelesen von Charles Brauer, die Hörerschaft. Zwar sind große Überraschungen kaum zu erwarten, wenn "kleine Leute" zum Kampf gegen einen geradezu übermächtigen Konzern antreten. Dennoch ist das Werk unterhaltsam und an nicht wenigen Stellen sogar spannend. Das liegt zum einen daran, dass die tragenden Figuren sorgsam und mit Ecken und Kanten gezeichnet sind, ja bisweilen sogar skurrile Züge aufweisen. Zum anderen gelingt es wohl kaum jemandem so gut und glaubhaft, die besondere politische und gesellschaftliche Atmosphäre der US-amerikanischen Südstaaten, die Verflechtungen zwischen Wirtschaft, Politik und Rechtssystem und die daraus für die handelnden Personen resultierenden Fallstricke zu beschreiben, wie John Grisham; "Berufung" ist dafür nur ein weiterer Beleg. Dass er jedoch dem Buch keinen ebenso sorgfältig gestalteten Schluss anstelle des allzu abrupten Endes gegönnt hat, lässt wahrscheinlich so manche/n Leser/in enttäuscht und etwas ratlos zurück. Schade, denn dadurch entwertet Grisham an entscheidender Stelle und unnötigerweise ein an sich sehr gutes Buch.