Rahaf und ihre Geschwister kommen aus Syrien. Dort haben sie mit vielen Verwandten in einem großen Haus gelebt und hatten gute Freunde. Doch der Bürgerkrieg hat in den Straßen gewütet und viele Leben genommen. Ihre Eltern wollten sie in Sicherheit bringen und deswegen hat Rahafs Familie alles zurückgelassen, um nach Deutschland zu fliehen. In Deutschland ist zum Glück kein Krieg, aber vieles ist auch hier schwer. Ihr Vater hat keine Arbeit mehr und sie kann niemanden verstehen. Doch bald lernt Rahaf Deutsch, lernt neue Freunde kennen und findet Hoffnung. Mit Original-Ausschnitt eines Interviews mit syrischen Flüchtlingskindern und einem Gespräch mit der Autorin zum Thema. Das gleichnamige Buch ist im Klett Kinderbuch Verlag erschienen.
Rahaf ist zehn und Hassan ist neun Jahre alt. In Syrien hatten sie acht Cousins und Cousinen, die mit ihnen im Haus wohnten. Sie hatten also immer jemand zum Spielen. Ihr Vater ist gerne mit ihnen auf den Jahrmarkt gegangen. Und sie waren stolz auf ihn, denn als Arzt hat er vielen Menschen geholfen. Doch dann begann der Bürgerkrieg in Syrien und fielen überall Bomben. Deshalb hat Rahafs und Hassans Vater beschlossen, nach Deutschland zu fliehen. Zuerst mit dem Flugzeug nach Ägypten, dann auf einem Schleuserboot nach Italien. Die Schleuser haben ihr Gepäck geklaut, auch Rahafs Puppe "Lulla". Schließlich haben sie es geschafft und Deutschland erreicht. Rahaf hat eine Freundin in der Schule gefunden, die ihr Deutsch beibringt. Und Hassan spielt wieder Fußball. Sie vermissen ihr Zuhause, und der Vater darf immer noch nicht arbeiten, aber zumindest gibt es keine Bomben. Für diese Geschichte hat Kirsten Boie sich mit syrischen Flüchtlingskindern unterhalten. Sie ist also fast ganz wahr.
steff.
Kirsten Boie: "Bestimmt wird alles gut".
Deutsch und Arabisch. Klett Kinderbuch Verlag. 48 Seiten, 9,95 Euro. Von 8 Jahren an.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Cornelia Geissler schätzt an dieser Flüchtlingsgeschichte von Kirsten Boie und dem Illustrator Jan Birck ihre Allgemeingültigkeit. Das auf Deutsch und Arabisch verfasste Kinderbuch scheint ihr herausragend, da Boie sich in die kindliche Gedanken- und Gefühlswelt hineinzuversetzen und die Geschichte der 10-jährigen Rahaf aus Syrien zunächst lustig und anekdotenreich, dann in spürbar bedrohlicherem Ton zu erzählen vermag. Dass Rahafs Geschichte trotz aller auf der Flucht erlebten Enttäuschungen Hoffnung vermittelt, gehört für Geissler zu den Vorzügen des Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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