Beat Sterchi hat mit 'Blösch' einen der wichtigsten Schweizer Romane der Gegenwart geschrieben. Er erzählt vom Leben eines Spaniers, der als Knecht auf einen Schweizer Bauernhof kommt, von seinem friedlichen Leben mit den Kühen und von den nicht so friedlichen Dorfbewohnern. Immer mehr verlagert sich der Schwerpunkt des Romans vom Bauernhof auf den Schlachthof, wo man schliesslich dem Spanier wieder begegnet, der inzwischen dort seinen Lebensunterhalt verdient.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die Titelheldin dieses Romans, der bereits 1983 erschien, ist eine Kuh. Sie steht im Stall und dort zugleich für das Altmodische des bäuerlichen Umgangs mit dem lieben milchgebenden Vieh. Die andere Seite, die der Modernisierung, der züchtenden Zurichtung der Tiere auf die maximale Milch- und Fleischeffizienz ist am anderen Ort zu betrachten: im Schlachthof. Auch der wird sehr ausführlich zum Schauplatz dieses Buchs, das der Rezensent Wolfgang Schneider als plötzlich wieder hoch aktuelle Wiederentdeckung lobpreist. Und zwar in sehr hohen Tönen. Die allerhöchsten behält er sich vor, um für die Einlesung dieses Textes durch Sebastian Mattmüller zu schwärmen. Der ist von Haus aus eigentlich Sänger, und sein Vortrag macht für Schneider das literarische Vergnügen an diesem Roman über den furchtbaren Einzug der technischen Moderne in die Viehhaltung und -schlachtung vollkommen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das ist eindrücklich, was dieser Autor kann.« Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung