In Band 8 "Bretonisches Vermächtnis" lässt Lean-Luc Bannalec seinen Kommissar in Concarneau ermitteln, die Buchreihe erscheint bei Kiepenheuer & Witsch.
In Concarneau, der blauen Stadt am Meer, feiern die Bretonen vor Pfingsten den Auftakt des Sommers. Kommissar Dupin möchte mit seiner Claire
die Zeit genießen, doch der Tod von Docteur Chaboseau macht ihm einen Strich durch die Rechnung.…mehrIn Band 8 "Bretonisches Vermächtnis" lässt Lean-Luc Bannalec seinen Kommissar in Concarneau ermitteln, die Buchreihe erscheint bei Kiepenheuer & Witsch.
In Concarneau, der blauen Stadt am Meer, feiern die Bretonen vor Pfingsten den Auftakt des Sommers. Kommissar Dupin möchte mit seiner Claire die Zeit genießen, doch der Tod von Docteur Chaboseau macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Immerhin kann er sich durch diesen Arbeitseinsatz auch seine Schwiegereltern vom Leib halten. Es wird trotzdem eine schwere Zeit, denn Dupins Inspektoren und seine fähigste Kraft Nolwenn sind nicht im Dienst. Wer hatte es auf den Arzt abgesehen? Immerhin war er sehr einflussreich und hatte einen Namen als Kunstsammler und investierte auch in bretonische Brauereien und Fischkonservenfabriken. Noch während der Ermittlungen sorgt ein Anschlag für Aufregung in der Stadt.
Kommissar Dupin freut sich auf einen schönen Abend mit seiner Freundin Claire, doch leider sorgt ein Leichenfund direkt vor seinem Lieblingsrestaurant für einen spontanen Arbeitseinsatz. Der Tote ist ein angesehener Arzt, Docteur Chaboseau. Dupin befragt dessen direktes Umfeld, seine Frau und seine Freunde, ein reicher Apotheker und ein Weinhändler, die mit dem Toten in viele Geschäfte investiert haben.
Leider muss Dupin für die Ermittlungen auf sein gewohntes Team verzichten, besonders Nolwenn mit ihrem Scharfsinn und ihrer Kenntnis der Bewohner fehlt ihm sehr. Ein zweiter Toter und ein Anschlag auf die Werft des Ortes bringen Dupin an seine Grenzen. Er müht sich allein sehr, aber erst als sein Team aus dem Urlaub zurückkehrt, kommt etwas Licht in die Sache.
Während dieser Zeit sollte er eigentlich den Besuch seiner Schwiegereltern begleiten, doch die Arbeit hält ihn davon ab, was er nicht weiter bedauert. Komischerweise treffen diese ihn immer in Momenten an, wo er gerade eher eine ruhige Kugel schiebt und nicht emsig ermittelt.
Nebenbei lernt man einiges über die Stadt, sieht die wunderschöne Landschaft und bekommt die Spezialitäten der Region fast auf den eigenen Tisch.
Wer diese Reihe kennt, weiß, Jean-Luc Bannalec versetzt seine Leser durch seine schöne Landschaftsbeschreibungen direkt in die Bretagne. Das ist ihm auch dieses Mal wieder gut gelungen und seine Krimihandlung ist ein gekonntes Verwirrspiel, bei dem nicht nur viele Verdächtige auf Herz und Nieren befragt werden müssen, sondern auch noch Inhalte eines Simenon-Buches für den Fall von Bedeutung werden.
Einen Verdacht hatte ich mehrfach, doch am Ende sorgt eine wichtige Erkenntnis für das betreffende Motiv und damit den Täter.
Was mich wiederholt zum Schmunzeln brachte, sind die Begegnungen Dupins mit seinen Schwiegereltern, die ihn in scheinbar müßigen Situationen antreffen, obwohl er ja angeblich einen Mordfall zu lösen hat. Im Grunde ist er ganz froh, ihnen durch seine Arbeit entgehen zu können und Claire weiß das auch zu gut. Seine bekannten Charaktere führt Bannalec so weiter, wie man sie bisher kennt und das verleiht ihnen einen Wiedererkennungswert.
Die Auflösung des Falles hat mich am Ende sehr überrascht, denn unter den vielen Verdächtigen war es wirklich schwer, das Motiv selbst zu bestimmen.
Dieser geschickt konstruierte Krimi konnte mich mit seiner Urlaubsstimmung durch die stimmungsvolle Beschreibung der Gegend und einem interessanten Fall gut unterhalten.