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Seit dem 11.9. befinden sich die USA im Krieg und die Regierung der einzigen Supermacht im Ausnahmezustand. Bob Woodward, einer der beiden Watergate-Journalisten, war im Epizentrum der Macht. Er kennt die geheimen Protokolle des nationalen Sicherheitsrats. Er hat mit den engsten Mitarbeitern von George W. Bush und dem Präsidenten selbst gesprochen. Woodward zeichnet ein dramatisches Bild der Krisenstäbe, der Entscheidungen über internationale Allianzen, Waffeneinsätze und Bombardierungen. Die Öffentlichkeit erfährt hier zum ersten Mal von den persönlichen Eitelkeiten, Antipathien und…mehr

Produktbeschreibung
Seit dem 11.9. befinden sich die USA im Krieg und die Regierung der einzigen Supermacht im Ausnahmezustand. Bob Woodward, einer der beiden Watergate-Journalisten, war im Epizentrum der Macht. Er kennt die geheimen Protokolle des nationalen Sicherheitsrats. Er hat mit den engsten Mitarbeitern von George W. Bush und dem Präsidenten selbst gesprochen. Woodward zeichnet ein dramatisches Bild der Krisenstäbe, der Entscheidungen über internationale Allianzen, Waffeneinsätze und Bombardierungen. Die Öffentlichkeit erfährt hier zum ersten Mal von den persönlichen Eitelkeiten, Antipathien und Grabenkämpfen der amerikanischen Entscheidungsträger. Denn in Wahrheit bestimmen Regierungsmitglieder, Militärs und Geheimdienstleute den Weg der internationalen Politik.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.03.2003

Bereits rezensiert:
Der drohende Sturm
Der amerikanische Sicherheitsfachmann Kenneth M. Pollack hält den Krieg gegen den Irak für unvermeidlich. Wenn man nichts gegen den Diktator Saddam Hussein unternehme, werde er schon bald Atomwaffen haben und diese im Zweifel auch einsetzen. Pollack gibt zu, dass es keine nachweisbaren Verbindungen der Irakis zu Al Qaida gebe. Trotzdem müsse Saddam Hussein beseitigt werden – um des Weltfriedens und des irakischen Volkes willen. (The Threatening Storm, Random House, 25,64 Euro). SZ vom 17.2.2003
Kampf dem Terror
Peter Scholl-Latour lobt die Amerikaner für ihr Engagement in Afghanistan und ihren Kampf gegen Osama bin Laden. Allerdings beklagt er, dass die Amerikaner nicht an „nation building”, an der auf eine Intervention folgenden Demokratisierung des Landes interessiert seien, und warnt vor diesem Problem im noch zu besiegenden Irak. Die Pläne für eine Militärregierung klängen aberwitzig, die amerikanische Militärmaschine sei ein Feuer speiendes Ungetüm. (Kampf dem Terror – Kampf dem Islam? Propyläen 2002, 24,90 Euro.) SZ vom 27.1.2003
Porträt eines Diktators
Con Coughlin, ein britischer Historiker, präsentiert ein detailliertes Bild des irakischen Diktators. Er erzählt von seiner Herkunft aus der Provinzstadt Tikrit, von seinem Attentatsversuch auf den einstigen Präsidenten, von Flucht und Exil. Als die Baath-Partei die Macht übernimmt, wird Hussein erst zum Geheimdienstchef, später erzwingt er die Abdankung seines Vorgängers. Der Ausbau der Ölproduktion, dem Krieg gegen den Iran und Kuweit sowie dem Überlebenskampf des Saddam Hussein sind weitere Kapitel gewidmet. (Saddam Hussein – Porträt eines Diktators, List 2002, 24 Euro.) SZ vom 20.1.2003.
Bush im Krieg
Starreporter Bob Woodward, der einst mit der Aufdeckung des Watergate-Skandals berühmt wurde, berichtet Intimes aus dem Inneren des Weißen Hauses. Er hat die amerikanische Regierung in den Wochen und Monaten nach dem 11. September 2001 beobachtet, hat quasi neben George W. Bush am Schreibtisch gesessen und notiert, wie und mit wessen Hilfe seine Entscheidungen zustande kamen. Er beschreibt Hierarchien und Animositäten im Team von Bush, er protokolliert Krisensitzungen und schildert den Kampf zwischen Falken und Tauben. Woodward porträtiert Bush als weitsichtigen, guten Präsidenten und hat mit seiner Hommage in den USA einen Bestseller gelandet. (Bush at War, Simon and Schuster 2002, 30,23 Euro). SZ vom 16. 12. 2002.
ck
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.12.2002

Aus dem Bauch heraus?
Präsident Bush und seine Berater in den ersten hundert Tagen nach dem 11. September 2001

Bob Woodward: Bush at War. Simon & Schuster, New York 2002. 400 Seiten, 28 Dollar.

Der Titel ist eigentlich zu eng gefaßt. Denn Bob Woodward, der seinen Ruf, ein Enthüllungsjournalist zu sein, seit Aufdeckung des Watergate-Skandals mit Büchern über die innersten Zirkel amerikanischer Macht gemehrt hat, liefert mit dem Werk "Bush at War" kein Einzelporträt des amerikanischen Präsidenten. Vielmehr zeichnet der Autor ein Gruppenporträt der engsten Berater in den ersten hundert Tagen nach den Anschlägen des 11. September 2001.

Woodward konzentriert sich auf wenige Figuren, die er in den Mittelpunkt eines anschaulichen Bildes des Washingtoner Machtapparats und dessen Hauptfigur Präsident Bush, der Stimmung in der Regierung und der Spannungen - vor allem zwischen Außenminister Powell und Verteidigungsminister Rumsfeld - stellt. Weitere Hauptfiguren sind CIA-Direktor Tenet, der stellvertretende Außenminister Armitage, die Sicherheitsberaterin Rice. Blaß erscheinen dagegen die übrigen Mitglieder des "Kriegskabinetts": der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs, Myers, und Bushs Stabschef im Weißen Haus, Card. Auch über Vizepräsident Cheneys hätte man sich mehr Details gewünscht.

Woodward stützt sich auch auf Mitschriften von Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates sowie auf mehr als hundert Gespräche - darunter zwei, die er mit Bush führte. Wie schon in früheren Büchern nimmt der Autor sich die Freiheit, seinen Figuren Gedanken, Gefühle und Überzeugungen zuzuordnen, die entweder von diesen selbst oder von deren "Kollegen" stammten. Für diese Methode, bei der die Grenze zwischen Dichtung und Wirklichkeit verschwimmt, ist Woodward schon früher kritisiert worden. Der Autor ist weniger ein Chronist als ein Komponist, der den Darlegungen und Anekdoten seiner Informanten durch eigene Wertungen mal subtil, mal üppig zusätzliche Farbe verleiht. So endet der Abschnitt über Bushs Besuch auf "ground zero" mit der Bemerkung: "Wenn es möglich ist, ein ganzes Leben an einem einzigen Tag zu leben, dann war dies der Tag."

Als herausragende, fast ein wenig entrückte Gestalt erscheint Powell, den Woodward mit der Aura des nachdenklichen und weitblickenden Staatsmannes umgibt. Rumsfeld dagegen erscheint als brillanter, aber unduldsam-herrischer und selbstherrlicher Machtmensch. Zum Beweis führt Woodward unter anderem General Franks an: Auf die Frage des Präsidenten nach der persönlichen Meinung des Generals soll Franks versichert haben, er denke immer, was sein Chef Rumsfeld denke, was dieser jemals gedacht habe, denken werde oder glaube, irgendwann einmal zu denken. Dabei machte gerade der Verteidigungsminister nach der Darstellung Woodwards keine besonders glückliche Figur während der Kriegsvorbereitungen und während der Angriffe auf Afghanistan. Überhaupt gewinnt der Leser den Eindruck, als hätten zu jener Zeit Unentschlossenheit und Zweifel die Stimmung in der Regierung beherrscht. Die Ausnahme bildet allein der Präsident, den der Autor als furchtlosen und entschlossenen Oberkommandierenden beschreibt.

Bush und nicht Vizepräsident Cheney ist demnach derjenige, der die Beratungen geleitet und die Vorbereitungen für den Krieg in Afghanistan vorangetrieben hat. Zum Teil bestätigt der Autor dabei das Bild des texanischen Haudegen. So heißt es an einer Stelle, Bush habe nicht mehr reden, sondern handeln wollen: "Der Präsident wollte jemanden töten." An anderer Stelle ist allerdings auch die Rede davon, daß Bush wiederholt zu Geduld und Bedachtsamkeit gemahnt habe.

Den Kurs seiner Regierung soll der Präsident - so sieht es Woodward - "aus dem Bauch heraus" bestimmen. "Ein Dutzend mal", schreibt der Autor gegen Ende des Buches, habe Bush ihm im Interview gesagt, daß er sich von seinem "Instinkt" leiten lasse. Sein "Instinkt" befahl dem Präsidenten offenkundig auch, dem Drängen des stellvertretenden Verteidigungsministers Wolfowitz zu einem Militärschlag gegen den Irak unmittelbar nach den Terroranschlägen nicht nachzugeben. Auch in späteren Beratungen, in denen Rumsfeld die Sprache auf einen Krieg gegen Saddam Hussein brachte, hat Bush sich nach den Beschreibungen des Autors stets zurückhaltend geäußert. Wann der Präsident seine Auffassung zum Irak änderte und warum, darüber hätte man von Woodward gern mehr erfahren.

KATJA GELINSKY

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"Wer Woodward gelesen hat, wird glauben, bei Bush und den Seinen dabei gewesen zu sein." (DIE ZEIT) "Um zu verstehen, wie die Bush-Administration ihre weltpolitische Bedeutung und ihre geopolitischen Möglichkeiten einschätzt, ist das Buch von fundamentaler Wichtigkeit." (SDZ) "Woodward gelang ein Coup: Er konnte die Sitzungsprotokolle des Nationalen Sicherheitsrats an Land ziehen. Aus ihnen ergab sich die einzigartige Perspektive seines Buches." (Der Spiegel)