***Worum geht’s?***
In diesem Roman wird das Leben von Michelangelo Merisi da Caravaggio gezeichnet.
Gesegnet mit einem schier unglaublichen Talent steht er seine harten Lehrjahre durch, sowie die Beglückungen durch den Gesellen seines Meisters. Danach zieht es ihn nach Rom, wo er auf Ruhm
hofft. Er schlägt jedoch nicht den leichten Weg ein und lässt sich nicht von Marcheza Constanza Sforza,…mehr***Worum geht’s?***
In diesem Roman wird das Leben von Michelangelo Merisi da Caravaggio gezeichnet.
Gesegnet mit einem schier unglaublichen Talent steht er seine harten Lehrjahre durch, sowie die Beglückungen durch den Gesellen seines Meisters. Danach zieht es ihn nach Rom, wo er auf Ruhm hofft. Er schlägt jedoch nicht den leichten Weg ein und lässt sich nicht von Marcheza Constanza Sforza, die ihm noch von seiner Kindheit her zugetan ist, die Türen öffnen, sondern will es unbedingt aus eigener Kraft schaffen.
Dabei brüskiert er jeden auf seinem Weg, sei es Freund oder Feind, und steht sich mit seiner Jähzornigkeit oft selbst im Weg. Mit seinen Bildern jedoch setzt er sich schnell durch und er könnte eigentlich zufrieden sein mit sich und der Welt. Seine Neider lassen ihm aber ebenso wenig Ruhe wie er ihnen und schließlich kommt es durch seine cholerische Art zum Eklat und damit zum Anfang vom Ende.
***Meine Meinung:***
Tilman Röhrig bringt uns hier einen Künstler näher, der mit seinen Bildern für Aufruhr gesorgt hat. Er hatte seine ganz eigenen Ideen, hat bewusst auf den Hintergrund verzichtet und sich ganz auf die dargestellte Szene konzentriert. Dabei hat er weniger die Schönheit idealisiert, wie es zu der Zeit üblich war, sondern seine Modelle von der Straße geholt und wirkliche Menschen gemalt, mit allen Ecken und Kanten. So ließ er beispielsweise für viele weibliche Heilige Prostituierte Modell stehen. Es sage noch einer Lesen würde nicht bilden: Um mir einen Eindruck davon zu machen, was an seinen Bildern denn so aufrührerisch war, habe ich gegoogelt. Und ja, einen alten, faltigen Mann nur mit Lendentuch bedeckt zu malen mag zu dieser Zeit provoziert haben.
Wie wird Caravaggio dargestellt?
Er war wohl ein sehr jähzorniger Mensch, der durchaus seinen Anteil an Schlägereien, Saufgelagen und Ausschweifungen mit beiderlei Geschlecht hatte. Doch wirklich wichtig war ihm nur die Malerei. Und in die flüchtet er sich, wenn mal wieder etwas nicht nach seinem Sturschädel läuft. Sei es, dass sein Geliebter gezwungen wird zu heiraten, oder seine Freundin das Kind verliert. Es gibt für ihn nur seinen eigenen Schmerz, alles andere ist nebensächlich.
Er wird von manchen Menschen unerschütterlich geliebt und behandelt sie dennoch immer wieder wie das Letzte.
Genauso unerschütterlich wird er jedoch von einem Konkurrenten gehasst, was sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht und Caravaggio schließlich zu einem Mord treibt.
Was mir jedoch gefehlt hat, um dieses Buch zu einem wirklich gelungenen historischen (oder was auch immer) Roman zu machen:
Ein Einblick in seine Gedanken, seine Beweggründe. Dass die Zofe Paola ihn bis zur Selbstaufgabe liebt ist klar, aber was ist mit ihm? Irgendetwas bedeutet sie ihm wohl, ebenso sein Geliebter Mario. Nur was?
Man hüpft von seiner Episode in seinem Leben zur nächsten, ich empfand Caravaggio als cholerischen Typen mit Knall und habe nur darauf gewartet, dass ihn sein Jähzorn und Größenwahn endgültig zur Strecke bringt.
Manche Stellen strotzen vor farbigen Worten und seine Kunst wurde mir wirklich nahe gebracht, aber insgesamt konnte mich seine Geschichte nicht wirklich faszinieren.