Im Vergleich zum ersten fantastischen und herrlich absurden Abenteuer wenig Spannung, Charme und Witz. Aber fröhlich-frech illustriert.
Inhalt:
Gerade erst hat Charlie Bucket erfahren, dass sein Leben und das seiner Familie sich um hundertachtzig Grad geändert hat: vom armen Schlucker zum
neuen Besitzer von Willy Wonkas berühmter Schokoladenfabrik.
Doch bevor er sein neues Zuhause in…mehrIm Vergleich zum ersten fantastischen und herrlich absurden Abenteuer wenig Spannung, Charme und Witz. Aber fröhlich-frech illustriert.
Inhalt:
Gerade erst hat Charlie Bucket erfahren, dass sein Leben und das seiner Familie sich um hundertachtzig Grad geändert hat: vom armen Schlucker zum neuen Besitzer von Willy Wonkas berühmter Schokoladenfabrik.
Doch bevor er sein neues Zuhause in Augenschein nehmen kann, reist die ganze Familie in Mr Wonkas gläsernem Fahrstuhl um die Welt und bis hinauf ins Weltall.
Sie besuchen das erste Space Hotel des Universums, kämpfen gegen Weltraum-Monster und retten ganz nebenbei die Welt.
Altersempfehlung:
ab etwa 9 Jahre
Illustrationen:
Farbenfrohe Illustrationen (mal klein, mal halb- und oft sogar ganzseitig) ergänzen die turbulente Handlung.
Der Zeichenstil von Quentin Blake gefällt mir sehr und in Farbe kommt der irre Tripp durchs All noch besser zur Geltung.
Sogar die Seitenzahlen sind farbig und variieren je nach Kapitel.
Die Gestaltung der Personen ist schlicht und wirkt oft nur grob skizziert. Die effektvolle Mimik leidet hierunter allerdings wenig. Sie ist herrlich lustig und überspitzt und man muss unweigerlich schmunzeln.
Mein Eindruck:
Charlies zweites Abenteuer mit Schokoladenfabrikant Willy Wonka schließt nahtlos an das Ende des ersten Buches an. Es empfiehlt sich daher, in der chronologischen Reihenfolge zu lesen.
Im Gegensatz zum ersten Band werden die handelnden Personen zuvor nicht mit passender Illustration vorgestellt. Die Zuordnung erfolgt nur knapp im Verlauf der Geschichte.
Jeder Charakter hat seine ganz besonderen Eigenheiten:
Charlie ist clever, herzensgut und ein wahrer Optimist und Familienmensch. Leider gerät seine Figur ein wenig in den Hintergrund.
Im Fokus stehen vielmehr die drei Großeltern, die die letzten zwanzig kränkelnd und gebrechlich im Bett verbracht haben. Doch Willy Wonka wäre nicht Willy Wonka, wenn er nicht hierfür auch eine überaus unkonventionelle Lösung parat hätte.
Überhaupt ist der Schokoladenfabrikant Willy Wonka eine außergewöhnliche und exzentrische Persönlichkeit. Viele halten ihn schlichtweg für durchgeknallt.
"Noch nie bin ich einem Mann begegnet", sagte Grandma Georgina, "der so viel gequirlten Unsinn verzapft!"
"Ein bisschen Unsinn dann und wann schätzt selbst der allerklügste Mann", sagte Mr Wonka.
(vgl. S. 105)
Die rasante Fahrt im gläsernen Fahrstuhl führt zunächst nach Amerika, zieht sogar die Aufmerksamkeit des US-Präsidenten auf sich, und endet - nach einem Abstecher in die Weiten des Weltraumes - in der Schokoladenfabrik.
Amüsant für Vorlesende - wenig verständlich für junge Lesende - sind die Seitenhiebe auf Politiker aller Art und aller Nationen und deren skurrile Reaktionen auf das unbekannte Flugobjekt und die mysteriösen Kosmonauten.
Doch bleibt am Ende ein wirrer Plot, der wenig Lesevergnügen beschert.
"Ich hab nicht die blasseste Ahnung, was hier vorgeht", ließ Mrs Bucket eine ihrer seltenen Wortmeldungen verlauten. "Aber was es auch sein mag - es gefällt mir nicht!"
(vgl. S. 100)
Der turbulenten, etwas wirren Reise mit dem gläsernen Fahrstuhl fehlt der Zauber des ersten Abenteuers. Auch wenn die letzten Kapitel in der Schokoladenfabrik spielen und man die schräg-charmanten Umpa-Lumpas wiedersieht bzw. deren freche Reime wieder hört, können leider einige amüsante Dialoge und die liebenswerten Protagonisten hier nicht mehr viel ausrichten.
Am Ende reicht es nur für 3 von 5 funkelnde Sterne.
Fazit:
Eine blasse Fortsetzung des turbulenten, fantastischen und unterhaltsamen Klassikers.
Die lustigen, herrlich skurrilen Hauptfiguren und die fröhlich-frechen Illustrationen trösten nicht darüber hinweg, dass es dieser wirren Geschichte an Spannung, Charme und schrägem Humor fehlt.
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Rezensierte Ausgabe: "Charlie und der große gläserne Fahrstuhl" farbig illustriertes Hardcover aus dem Jahr 2023