Reue, Umkehr und Neuanfang auf Mittelmaß
Jim Heron, von Berufswegen gefallener Engel, hat in diesem zweiten Teil von JR Wards neuer Serie keinen leichten Job. Er soll seinen früheren Kollegen und Profilkiller Isaac auf den Pfad der Tugend zurückführen. Das ist deshalb so schwer, weil Matthias der
Chef der supergeheimen Geheim-Spezial-Killereinheit, die Macht und die Mittel hat, Isaac aus dem…mehrReue, Umkehr und Neuanfang auf Mittelmaß
Jim Heron, von Berufswegen gefallener Engel, hat in diesem zweiten Teil von JR Wards neuer Serie keinen leichten Job. Er soll seinen früheren Kollegen und Profilkiller Isaac auf den Pfad der Tugend zurückführen. Das ist deshalb so schwer, weil Matthias der Chef der supergeheimen Geheim-Spezial-Killereinheit, die Macht und die Mittel hat, Isaac aus dem Weg zu räumen. Und genau das macht Matthias üblicherweise mit Abtrünnigen und deren Angehörigen.
Grier Childe, Isaacs Pflichtverteidigerin, erwärmt sich für den verschlossenen Knaben und als sie feststellt wie tief der vermeintliche Gesetzesbrecher in der Tinte steckt, da hat sie sich bereits bis über beide Ohren in ihn verliebt.
Im Kampf Himmel gegen Hölle hängt Jim dieses Mal ganz schön in den Seilen, da läuft so manches schief und der Dämon Devina hat eindeutig Oberwasser. Das macht die Geschichte recht spannend und bis zum Ende lesenswert. Zumal bei Jims Geschichte einige kleinere Überraschungen auf den Leser warten.
Die Liebesgeschichte zwischen Isaac Rothe und Grier Childe (man beachte die Kombination von Isaacs Nachnamen mit dem seiner Angebeteten), hat mich hingegen über die Maßen gelangweilt. Da hat sich einfach nichts Interessantes, Leidenschaftliches oder gar Romantisches abgespielt. Diese Romanze war so ward-untypisch und mittelmäßig, dass sie aus jedem beliebigen Schmachtfetzen hätte stammen können und genauso schnell wieder vergessen ist wie dieselben.
Die misslungene LoveStory macht Ward auch nicht dadurch wett, dass sie seitenweise mit Kraftausdrücken und Abkürzungen um sich wirft. So sehr ich Wards deftige Sprache und ihren coolen Slang auch ansonsten schätze, dieses Mal hat sie es schwer übertrieben. Leider wirken dreckige Flüche und Beschimpfungen mitsamt den ganzen AWOLs und ASAPs und SOBs nur dann wirklich gut, wenn man sie sparsam dosiert, so sparsam wie kleine Delikatessen, denn zuviel davon kann leicht zu Magenverstimmung führen.
Crave ist eine Fortsetzung, die mich angesichts des vielversprechenden Auftakts in Covet und angesichts der ansonsten überragenden Schreibkunst der Autorin ziemlich enttäuscht hat. Der ganze Roman kommt mir oberflächlich vor und erweckt in mir den Eindruck, dass er schnell und lieblos heruntergeschrieben wurde.
Natürlich steht auch einer guten Autorin mal so ein 3-Sterne Durchhänger zu. Und vor allem deshalb, werde ich JR Ward auch weiterhin die Treue halten und mit umso höheren Erwartungen dem Teil 3 entgegenblicken.
Wäre dies allerdings mein erstes Buch von ihr gewesen, wäre ich sicher kein Fan von ihr geworden.