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Wir schreiben das Jahr 1941, und endlich herrscht wieder Sommer, nachdem soeben der härteste Winter seit Menschengedenken zu Ende ging. Elna und Vivi sind mit dem Fahrrad auf dem Weg zur norwegischen Grenze, beflügelt vom Gefühl der grenzenlosen Freiheit. Doch dann ändert ein schicksalhaftes Unglück ihr Leben. Henning Mankells Daisy Sisters ist ein Gesellschaftsroman über das Schweden der 40er Jahre bis zum Ende der 70-er Jahre. Axel Milberg macht in seiner Lesung die Hoffnungen, Träume und düsteren Tatsachen dieser Jahre hör- und nachfühlbar. 6 CDs, Gekürzte Lesung

Produktbeschreibung
Wir schreiben das Jahr 1941, und endlich herrscht wieder Sommer, nachdem soeben der härteste Winter seit Menschengedenken zu Ende ging. Elna und Vivi sind mit dem Fahrrad auf dem Weg zur norwegischen Grenze, beflügelt vom Gefühl der grenzenlosen Freiheit. Doch dann ändert ein schicksalhaftes Unglück ihr Leben.
Henning Mankells Daisy Sisters ist ein Gesellschaftsroman über das Schweden der 40er Jahre bis zum Ende der 70-er Jahre.
Axel Milberg macht in seiner Lesung die Hoffnungen, Träume und düsteren Tatsachen dieser Jahre hör- und nachfühlbar.
6 CDs, Gekürzte Lesung
Autorenporträt
Henning Mankell, 1948 als Sohn eines Richters in Stockholm geboren, wuchs in Härjedalen auf. Als 17-jähriger begann er am renommierten Riks-Theater in Stockholm das Regiehandwerk zu lernen. 1972 unternahm er seine erste Afrikareise. Sieben Jahre später erschien sein erster Roman "Das Gefangenenlager, das verschwand". In den kommenden Jahren arbeitete er als Autor, Regisseur und Intendant an verschiedenen schwedischen Theatern. 1985 wurde Henning Mankell eingeladen, beim Aufbau eines Theaters in Maputo, Mosambik, zu helfen. Er begann zwischen den Kontinenten zu pendeln und entschied sich schließlich, überwiegend in Afrika zu leben. Dort ist auch der größte Teil der Wallander-Serie entstanden. Außerdem schrieb Henning Mankell Jugendbücher, von denen mehrere auch in Deutschland ausgezeichnet wurden. 2009 erhielt er den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis. Henning Mankell verstarb im Oktober 2015.Für Axel Milberg, geb. 1956, stand schon früh fest, dass er Schauspieler werden würde. Und so verließ der Sohn aus gutem Hause sofort nach dem Abitur seine Heimatstadt Kiel, um in München an der Otto-Falckenberg-Schule ein Schauspielstudium aufzunehmen. Noch während seiner Ausbildung bekam er sein erstes Angebot. Die Münchner Kammerspiele waren auf das junge Talent aufmerksam geworden und nahmen ihn 1981 unter Vertrag. Bis 1998 blieb Milberg treues Mitglied dieses Ensembles und konnte unter berühmten Regisseuren wie Peter Zadek, Thomas Langhoff und Dieter Dorn Stücke wie Nathan der Weise oder Don Juan spielen. Mitte der 90er Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seither war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen, wie zum Beispiel in der Rolle des gestressten Familienvaters in 'Nach fünf im Urwald', in Dieter Wedels Mehrteiler 'Der Schattenmann' oder als Kindermörder in Nico Hoffmanns Neuverfilmung 'Es geschah am helllicht

en Tag'. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als Tatort-Kommissar Klaus Borowski auff Verbrecherjagd. Im Jahr 2003 verkörperte Milberg in der Verfilmung über den Hitler-Attentäter Stauffenberg Generaloberst Fromm, welcher Stauffenberg und seine Mittäter nach dem Attentat zu Tode verurteilte.
Trackliste
CD
1Daisy Sisters
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.08.2009

Spannend wie ein Krimi
Henning Mankells früher Roman "Daisy Sisters"

Henning Mankell ist der Mann, der keine Kriminalromane schreibt. Dieses Paradox verwenden jene, die hervorheben möchten, dass dieser Schriftsteller mehr zu bieten hat als einen hochberühmten Kommissar. Er kann viel mehr, sagen sie, weil er seit vier Jahrzehnten an einem Werk arbeitet, das jenseits seines Welterfolgs, jenseits der Wallander-Kriminalromane, auch Theaterstücke, afrikanisch geprägte Prosa, Kinder- und Jugendbücher umfasst. Er will viel mehr, denn seine Serie um den misanthropischen Ermittler steht in der Tradition des schwedischen Kriminalromans und erhebt somit den Anspruch, die soziale Realität kritisch zu beobachten und im Verbrechen zu spiegeln.

Mankell selbst sieht seine Arbeit als Schriftsteller in Schweden und als Theaterprinzipal in Maputo, Moçambique, durch den Kampf um gesellschaftliche Solidarität zusammengehalten. Was aber bleibt von Henning Mankell, wenn er wirklich keinen Krimi schreibt, so wie in dem 1982, einige Jahre vor seinem großen Durchbruch erschienenen Gesellschaftspanorama "Daisy Sisters", das jetzt erstmals ins Deutsche übersetzt wurde? Zwischen den Buchdeckeln finden sich ein ehrliches Bemühen um die treffende Darstellung der schwedischen Lebenswirklichkeit der vierziger bis achtziger Jahre, ein teilnehmender Blick auf die Emanzipation der Frauen und eine große ästhetische Spannungslosigkeit. Der Roman verfolgt in fünf Kapiteln das Ringen von Frauen aus dem Arbeitermilieu um ein eigenständiges Leben. Die gesellschaftliche Kulisse wechselt: von den Kriegsbeben im neutralen Schweden über die Fortschrittsfreude der fünfziger Jahre hin zur Freiheit der Sixties und der bald einsetzenden Krise der Großindustrie. Die Frauen gewinnen nur langsam an Spielraum.

"I Never Promised You a Rose Garden", tönt es aus dem Nachtradio, und das ist bezeichnend für das Schicksal der zwei Protagonistinnen. Mutter Elna gibt ihre Emanzipationshoffnungen, früh und brutal geschwängert, schnell auf und richtet sich in der Enge von Ehe und Tradition ein. Tochter Eivor versucht, sich zu behaupten. Sie möchte herausfinden, was sie selbst vom Leben eigentlich erwartet. Aber die eigene Zögerlichkeit, der Alltag und die Männer hindern sie immer wieder am Nachdenken: Sie bedient stampfende und kreischende Maschinen in einer industriellen Zwirnerei und ist berauscht vom Glück selbstverdienten Geldes. Sie lässt sich mit Männern ein, wird geheiratet und betrogen, übernimmt allein die Verantwortung für drei Kinder, die sie mit Mühe durchbringt. Zuletzt sehen wir sie als Kranführerin hoch oben in einer Fabrikhalle, im Geschlechterkampf inzwischen so erfahren, dass sie es wagt, nach Schichtende die Pin-ups ihrer männlichen Kollegen von den Spindwänden zu reißen.

Die Lebensvollzüge sind oftmals absehbar, und man folgt dem etwas trockenen Realismus wenig gebannt, zumal die Charaktere der beiden Frauen, und auch die ihrer als Gegenbild angelegten viel tatkräftigeren Freundinnen, keine große Nuancierung erfahren. Aber es gibt einen rettenden Reiz in diesem Buch, den Auftritt eines jugendlichen Straftäters, der Eivor für eine Zeit in seinen Kreis bannt. Mit dem Ausbrecher und Totschläger bekommt der Roman etwas Unkalkulierbares, die Figuren handeln überraschend, widersprüchlich, und - darauf hat man heimlich gehofft und die ganze Zeit gewartet -, es wird spannend wie im Krimi.

SANDRA KERSCHBAUMER

Henning Mankell: "Daisy Sisters". Roman. Aus dem Schwedischen von Heidrun Hoppe. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2009. 560 S., geb., 24,90 [Euro].

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Henning Mankells meisterhafter Familienroman 'Daisy Sisters' ist jetzt als Taschenbuch erschienen. Dresdner Morgenpost/Chemnitzer Morgenpost 20110502
»Ein tiefgründiger Roman über den Lebensweg zweier Frauen und ihre unerfüllten Wünsche. ›Daisy Sisters‹ ist ein wunderbares Buch, das von Zukunftsträumen und Wünschen handelt und dem Blick auf die Realität. Träume zerbrechen, aber es wird kein Kampf geführt um sie trotzdem zu erreichen. Diese Stimmungen wurden sehr gut deutlich im Roman. « Kerstin Tacke, academicworld.net 13.02.2012