Die Darknet Community
Razorback-Killerkommandos unter der Leitung von Loki merzen die Reichen und Mächtigen der USA aus, der Benzinpreis steigt ins unermessliche, die arbeitslosen Menschen flüchten in Massen und Darknet Communities schießen vor allem in ländlichen Gegenden wie Pilze aus dem
Boden. Der, von Computergenie Matthew Sobol auf die Menschheit losgelassene, sich stetig…mehrDie Darknet Community
Razorback-Killerkommandos unter der Leitung von Loki merzen die Reichen und Mächtigen der USA aus, der Benzinpreis steigt ins unermessliche, die arbeitslosen Menschen flüchten in Massen und Darknet Communities schießen vor allem in ländlichen Gegenden wie Pilze aus dem Boden. Der, von Computergenie Matthew Sobol auf die Menschheit losgelassene, sich stetig weiterentwickelnde Computervirus namens „Deamon“ hat die westliche Welt ins Chaos gestürzt und bringt große Veränderungen mit sich. Aus den Trümmern der Gesellschaft bauen die immer zahlreicher werdenden Darknet Mitglieder eine neue autarke Gemeinschaft auf, was von den Reichen und Mächtigen nicht gebilligt wird. Detective Pete Sebeck und Jon Ross sind mitten im Kampf für die Freiheit der Menschen…
Nachdem im ersten Band des Zweiteilers „Deamon“ mit Hochdruck daran gearbeitet wurde den Computervirus „Deamon“ auszuschalten, geht es in „Darknet“ darum, den „Deamon“ vor dem skrupellosen Zugriff des Major zu schützen und so die Veränderung zuzulassen. Jon Ross und Pete Sebeck sind beide mehr oder weniger freiwillig, Mitglieder es Darknets geworden und verteidigen das Netzwerk nun zusammen mit einer stetig anwachsenden Anzahl an Darknet-Agenten. Sebeck hat mit Laney Price einen Helfer an die Hand bekommen, der ihm hilft, seine Quest zu erfüllen. Daniel Suarez beschreibt hier den Zusammenbruch unserer modernen Gesellschaft, die auf elektronischen Daten basiert, durch einen intelligenten und autarken Computervirus. Ein erschreckendes und packendes Szenario, wobei mir dieses Buch viel mehr den Eindruck von Science-Fiction vermittelt hat, wie der Vorgängerband. Manchmal war mir, als hörte ich pickligen Teenagern dabei zu, wie sie sich über ihr WoW-Gezocke am Nachmittag unterhalten („Ich bin ein Hexenmeister Level 50 und hab viel mehr Macht als du!“). Aber das waren nur kleine Szenen am Rande, der Rest konnte mich überzeugen!
Der Schreibstil des Autors war sehr gut und flüssig zu lesen. Mir gefällt es, wie Daniel Suarez Technologie erklärt und diese so einsetzt, dass man sich absolut vorstellen kann, dass morgen solch eine Meldung in den Newsfeeds erscheint. Man sollte oder muss sogar technik- bzw. IT-affin sein um seinen Spaß an diesen Büchern zu haben. Denn wenn man mit den vielen Fachausdrücken nichts anfangen kann, mit denen der Autor um sich schmeißt, verliert man sicherlich schnell die Lust an der spannenden und brisanten Geschichte. Schon die erste Szene ist actiongeladen und man wähnt sich als Leser in einem Hollywood-Actionfilm. Vielleicht hat Suarez diese Szene auch im Hinblick auf einen Film geschrieben, was aber absolut nichts Schlechtes ist, denn man kann sich bildlich vorstellen, was in jeder Szene gerade passiert. Spannend ist es sowieso von Anfang bis Ende, gar keine Frage!
Die Protagonisten waren mir dieses Mal leider ein wenig zu fern. Die einzelnen Episoden mit dem jeweiligen Protagonisten waren mir zu sehr auseinander gezogen, so dass ich erst wieder relativ zum Ende hin einen Draht zu Detective Pete Sebeck oder Jon Ross hatte. Nathalie Phillips hatte eh eine sehr sparsame Rolle, was ich schade finde.
Das Cover des Taschenbuchs ist genauso gestaltet wie das seines Vorgängers, nur dass der versinnbildlichte Datenstrom dieses Mal in Grün- und Blautönen gehalten ist. Der untere Teil es Covers ist schwarz, der Titel ist in weißer Spotlackoptik drauf aufgebracht.
Fazit: Daniel Suarez hat mit „Daemon“ und „Darknet“ einen hochbrisanten Zweiteiler geschaffen, in dem er uns aufzeigt, welche Gefahren und Risiken unsere moderne, von Datenströmen gelenkte Welt birgt. Dass unser Wohlstand nur aus Einsen und Nullen besteht, der von findigen Menschen gehackt und ausradiert werden kann. Wir sollten unsere Technik nutzen, aber zum Wohle der Menschheit, nicht zu deren Verderben. Dies hat Matthew Sobol vor allen anderen erkannt, er war ein großer Mann! Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen!