Im Oktober 1932 wird im Wald bei Caputh in der Nähe von Potsdam eine junge Frau bewusstlos gefunden. Anscheinend ist sie wegen Unterkühlung ins Koma gefallen. Als sie in der Psychiatrischen Klinik der Berliner Charité wieder erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren
Namen.
Bei der zunächst hysterischen Unbekannten findet man nur ein Flugblatt mit der Ankündigung einer…mehrIm Oktober 1932 wird im Wald bei Caputh in der Nähe von Potsdam eine junge Frau bewusstlos gefunden. Anscheinend ist sie wegen Unterkühlung ins Koma gefallen. Als sie in der Psychiatrischen Klinik der Berliner Charité wieder erwacht, kann sie sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen.
Bei der zunächst hysterischen Unbekannten findet man nur ein Flugblatt mit der Ankündigung einer Physik-Vorlesung, eines Vortrages von Albert Einstein „Der gegenwärtige Stand der Quantentheorie“. Deshalb wird sie von allen, auch von der Presse, bald nur das Einstein-Mädchen genannt.
Martin Kirsch, der für den Fall zuständige Psychiater, ist fasziniert von diesem rätselhaften Fall und von seiner eigenartigen Patientin, die stets einen verzweifelten und verängstigten Eindruck macht. Wer ist diese namenlose Fremde, der er früher schon einmal begegnet ist und die damals schon einen nachhaltigen Eindruck auf ihn gemacht hatte? Gibt es eine Verbindung zu Albert Einstein, dessen Theorien die Grundfesten der Naturwissenschaften erschütterten?
Schließlich betreibt Martin Kirsch auf eigene Faust Nachforschungen, um hinter das Geheimnis seiner „Patientin E.“ zu kommen. Dabei stößt er auf ein Notizbuch mit mathematischen Formeln und einen Brief, adressiert an Mileva Einstein-Maric, der ersten Frau des großen Physikers und Nobelpreisträgers, die in Zürich lebt.
Kirsch reist in die Schweiz und lernt dort Eduard kennen, Milevas und Alberts Sohn, kennen, der in einer Nervenheilanstalt lebt. Weiß Eduard etwas über die geheimnisvolle Unbekannte in Berlin? Was Kirsch jedoch noch nicht weiß, dass seine „Patientin E.“ sein letzter Fall sein wird, denn während seiner Abwesenheit haben die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht ergriffen. Jetzt heißt die Zielsetzung der Psychiatrie nicht mehr medizinische Heilung sonder „Rassehygiene“.
„Das Einstein-Mädchen“ ist ein spannender Wissenschafts-Thriller, der zugleich die politischen Verhältnisse zu Beginn der 30er Jahre in Deutschland beleuchtet. Daneben ist er auch eine wunderschöne Liebesgeschichte.
Ausgangspunkt des Romans ist eine wenig bekannte Tatsache aus dem Leben von Albert Einstein: fast dreißig Jahre nach seinem Tod wurde der Briefwechsel zwischen ihm und seiner ersten Frau, der serbischen Mathematikerin Mileva Einstein-Maric, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dieser enthüllte die Existenz einer Tochter, die 1902, zwei Jahre vor der Eheschließung, geboren wurde. Bisher war deren weiteres Schicksal völlig unbekannt, nun versuchte der englische Autor und Journalist Philip Sington, eine mögliche Antwort zu finden.
Manfred Orlick