Georg Büchner starb mit 23 Jahren an Typhus. Vierzehn Tage lang fieberte er von Projekten, Freunden, von Flucht und Verfolgung, von seiner Familie, von seiner Braut. "Er sprach fast immerwährend", notierten Caroline und Wilhelm Schulz - die engen Freunde, die den Sterbenden pflegten und seine letzten Tage in ihrem Tagebuch festhielten. Eine Sprach- und Klangkomposition aus Texten Büchners von und mit Siegfried Palm, Violoncello, und dem Schauspieler Martin Reinke.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Dankbar ist Konrad Heidkamp den Autoren dafür, dass sie der Versuchung widerstanden haben, ein lehrreiches Büchner-Feature zu produzieren. Nur so, befreit von diesen Zwängen, konnte "ein großer Monolog für zwei souveräne Stimmen" entstehen, glaubt der Rezensent, der sowohl von der Auswahl als auch dem Vortrag der Texte Büchners überzeugt ist. So gehen Büchners Ängste vor einer erneuten Verhaftung über in Beschreibungen des Gehirns, sein Leiden an den menschlichen Automaten in Deutschland, hin zu heilenden Kinderreimen und der schützenden Ironie, um dann doch wieder an der Wirklichkeit zu verzweifeln. Einen "fiebrigen Wachtraum" hätten die Autoren da montiert, so Heidkamp; unterstützt von Martin Reinkes "zärtlich-wütender Stimme" und Siegfried Palms Cello-Improvisationen entfaltet der "stream of consciousness" Büchners einen Sog, dem sich der Rezensent genussvoll hingegeben hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Siegfried Palm und Martin Reinke machen sich mit ihrem 'Solo für zwei Stimmen' auch zur Stimme Georg Büchners - und eröffnen einen neuen, unerwarteten Blick auf diesen." (Neue Musikzeitung)