Georg Friedrich Händel ist seiner Zeit weit voraus. Als die meisten seiner Komponistenkollegen noch in fürstlichen oder kirchlichen Diensten stehen, betreibt er ein Opernhaus als Aktiengesellschaft in London. Während die standardisierte italienische Barockoper seiner Zeit vor allem als virtuoser Wettstreit hoch bezahlter Kastraten und Primadonnen gilt, will er seine Zuhörer mit tiefgründigen Seelenbildern und dem Zauber seiner unergründlich berührenden Melodien im Innersten ergreifen. Die Musikwissenschaftlerin und Kulturjournalistin Corinna Hesse beschreibt Händels Musik vor dem Hintergrund einer Gesellschaft im Wandel. Der Schauspieler Dietmar Mues erzählt, wie Händel, geprägt vom aufgeklärten und toleranten geistigen Klima seiner Heimatstadt Halle, in der reichen Handelsstadt Hamburg rasch zum Shootingstar der Oper aufsteigt. In Rom hofieren katholische Kardinäle den protestantischen Künstler. Und in London findet der Kosmopolit zu sich selbst: In der Hauptstadt der aufstrebenden Weltmacht Großbritannien experimentiert er mit neuen Formen der italienischen Oper und erfindet das englische Oratorium. Und so wird ein Deutscher der führende englische Nationalkomponist. Eisern kämpft Händel zeitlebens darum, hohe Kunst und wirtschaftlichen Erfolg zu vereinen und die Angriffe der Neider seines Musik-Monopols abzuwehren. Er stirbt 1759 als reicher Mann dessen Herzenswunsch bleibt: Ich wäre betrübt, wenn ich die Zuhörer nur unterhalten hätte; ich wollte sie zu besseren Menschen machen. Für seinen Landsmann Ludwig van Beethoven war er der unerreichbare Meister aller Meister.
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1 | Die Lehren des "Meister Görge" | 00:02:55 | |
2 | "Sünde wider das gemeine Beste" - wie ein streitbarer Leibchirurg dem Herzog die Stirn bietet | 00:03:39 | |
3 | Rebellische Geister: Intermezzo an der Universität Halle | 00:01:30 | |
4 | Platzhirsch trifft auf Rivalen - Lehrjahre an der Hamburger Gänemarkt-Oper | 00:04:34 | |
5 | Der Triumph der Zeit über die Schönheit: der "neue Orpheus" Roms | 00:07:37 | |
6 | Das Duell Luzifers gegen den Engel - und eine Satire auf die römische Politik | 00:04:45 | |
7 | Höllenfeuer und Weihwasser: Visitenkarte für die neue Weltmacht | 00:06:58 | |
8 | "Süßer als die Beere" - britische Eroberungen | 00:04:26 | |
9 | Die Opern-AG: Kursfieber im Nachtigallennest | 00:06:24 | |
10 | Die Schatten der Trophäen - oder: Wie die Tauben ihre Ohren finden | 00:03:44 | |
11 | Der Staatskomponist und die Bettler | 00:05:13 | |
12 | Zehntausend Opernteufel - die Verschwörung gegen das Musik-Monopol | 00:07:42 | |
13 | Die Oper ist tot. Es lebe die Musik! | 00:03:29 | |
14 | "Der Tod ist verschlungen in den Sieg" - der Messias | 00:05:47 | |
15 | "Seht den Sieger ruhmgekrönt!" - die patriotische Wende | 00:03:20 | |
16 | "Völlige Dunkelheit" - der Triumph des unsichrbaren Gottes | 00:03:47 | |
17 | "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt" | 00:03:56 |