Will Navidsons Nerven liegen blank. Sein neu gekauftes Haus hat plötzlich Türen, wo keine sein dürften. Dahinter: der Zugang zu einem Höhlensystem, das sich ständig verändert. Bei dessen Erforschung kommt es zu mysteriösen Zwischenfällen. Wohin verschwinden die Menschen im Labyrinth? Welcher Schrecken wartet in der Dunkelheit? Das Haus gilt als 'die literarische Sensation des 21. Jahrhunderts', seine Umsetzung als Hörspiel schrieb Radiogeschichte: Erstmals wurden drei WDR-Hörspiel-Versionen eines Romans simultan auf drei Wellen gesendet. Jetzt gibt es dieses Ereignis als Hör-DVD - für unbegrenztes Horror-Zapping.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Als "maximal üppig" und überaus auf der Höhe der Zeit bewertet Rezensent Diedrich Diederichsen diesen Roman, dessen Handlung aus seiner Sicht "über die Hochebenen der Kulturtheorie" in typografische Labyrinthe und Textspiralen führt - anscheinend ohne je zu langweilen oder die Architektur des Romans auszuleiern. Vorwerfen kann Diederichsen dem Autor höchstens, dass er zu viel auf einmal wollte: nämlich Pynchon und Derrida imaginär applaudieren zu hören und es auch dem Klientel von "Blair Witch Project" recht zu machen. Das ausgiebige Fußnotenwesen des Buches dagegen gefällt dem Rezensenten sehr. Und die Geschichte sowieso, die anhand eines Fotografen, der mit zwei Kindern und seiner Model-Ehefrau ein Haus auf dem Land kauft und bezieht, Fragen und Debatten illustriert beziehungsweise an sie andockt, die gerade jetzt die Gegenwartskünste- und -diskurse massiv beschäftigen: nämlich "Sound, Raum und die strukturale Celebrity-Kultur"- was immer das zu bedeuten hat. Jedenfalls müssen die Diskurse und Handlungen im Roman derart plastisch Form annehmen, dass bei Diederichsen am Ende von einem "bewohnbaren Buch" die Rede ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"... "House of Leaves" erschien im Jahr 2000, hat in Amerika, den Niederlanden und Frankreich Kritikerbefremden und unter Lesern kultische Verehrung ausgelöst ... Das Buch bietet außer einer Handlung voll ineinandergreifender Zahnräder und unsichtbarer Klammern einen beispiellosen overkill typographischer Besonderheiten, von winzigen Fußnoten bis zu Textkästen in Spiegelschrift. ..." Dietmar Dath (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.02.2007) "Mark Z. Danielewskis brillant verrätselter Roman ... Das Spektrum seiner Stimmlagen und Erzähltechniken ist im Ergebnis sinnreiche Fülle statt hohler Prunk ..." Dietmar Dath (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.09.2001)