Rolf Becker liest beides mit Verve: den ungekürzten Originaltext von 1848 von Marx und Engels sowie Eric Hobsbawms Sekundärtext dazu, hier auf je einer CD.
Das Kommunistische Manifest kann als das einflussreichste politische Schriftstück seit der Menschenrechtserklärung der Französischen Revolution gelten. Der englische Historiker Eric Hobsbawm unterzog das Gründungsdokument des Marxismus selbst einer marxistischen Lektüre und regte an, den von Marx und Engels vor über 150 Jahren verfassten Originaltext neu zu betrachten: "Was 1848 einem unvoreingenommenen Leser als revolutionäre Rhetorik oder bestenfalls als plausible Prognose erscheinen mochte, kann heute als eine knappe Beschreibung des Kapitalismus am Ende des 20. Jahrhunderts gelesen werden. (...) Andererseits ist das Manifest - und das ist nicht die geringste seiner bemerkenswerten Eigenschaften - ein Dokument, das auch sein Scheitern ins Auge gefasst hat. Es versprach sich von der kapitalistischen Entwicklung eine 'revolutionäre Umgestaltung der ganzen Gesellschaft', schloss jedoch die Alternative - 'den gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen' - nicht aus. Viele Jahre später formulierte eine andere Marxistin dies um als Wahl zwischen Sozialismus und Barbarei. Welche dieser Alternativen den Sieg davontragen wird, ist eine Frage, deren Beantwortung dem 21. Jahrhundert vorbehalten bleiben muss." (Eric Hobsbawm)
Das Kommunistische Manifest kann als das einflussreichste politische Schriftstück seit der Menschenrechtserklärung der Französischen Revolution gelten. Der englische Historiker Eric Hobsbawm unterzog das Gründungsdokument des Marxismus selbst einer marxistischen Lektüre und regte an, den von Marx und Engels vor über 150 Jahren verfassten Originaltext neu zu betrachten: "Was 1848 einem unvoreingenommenen Leser als revolutionäre Rhetorik oder bestenfalls als plausible Prognose erscheinen mochte, kann heute als eine knappe Beschreibung des Kapitalismus am Ende des 20. Jahrhunderts gelesen werden. (...) Andererseits ist das Manifest - und das ist nicht die geringste seiner bemerkenswerten Eigenschaften - ein Dokument, das auch sein Scheitern ins Auge gefasst hat. Es versprach sich von der kapitalistischen Entwicklung eine 'revolutionäre Umgestaltung der ganzen Gesellschaft', schloss jedoch die Alternative - 'den gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen' - nicht aus. Viele Jahre später formulierte eine andere Marxistin dies um als Wahl zwischen Sozialismus und Barbarei. Welche dieser Alternativen den Sieg davontragen wird, ist eine Frage, deren Beantwortung dem 21. Jahrhundert vorbehalten bleiben muss." (Eric Hobsbawm)
"Was 1848 einem unvoreingenommenen Leser als revolutionäre Rhetorik oder bestenfalls als eine plausible Prognose erscheinen mochte, kann heute als eine knappe Beschreibung des Kapitalismus am Ende des 20. Jahrhunderts gelesen werden." (E.J.Hobsbawm)
Das Manifest des Kommunistischen Partei ist [...] ein politisches Drama und streitbares Sprachkunstwerk. Diese vielleicht ein bisschen späte Einsicht verdankt die Welt, die hegemonial spätbürgerliche wie die nicht mehr existierende sozialistische, der Kunst der Schauspielerin Katharina Thalbach. [...] Katharina Thalbach hat sehr präzise wahrgenommen, dass das Kommunistische Manifest ein kämpferischer Text ist. Sie liest ihn mit gezügelter innerer Beteiligung, ohne vorgerecktes Kinn, aber mit viel Rhythmus und Melodie und mit fein dosiertem Crescendo und Decrescendo, ohne zu übersalzen und zu übertreiben. [...] Das ist großes Historien-Drama. Das ist nuancenreiches Sprechkino. Das ist Katharina Thalbach im Vollbesitz ihres enormen Talents.