Spanien in den dunklen Tagen des Franco-Regimes: Ein Auftrag der Politischen Polizei führt die eigenwillige Alicia Gris zurück in ihre Heimatstadt Barcelona. Unter größter Geheimhaltung soll sie das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären. In seinem Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch aus der Serie "Das Labyrinth der Lichter", das Alicia auf schmerzliche Weise an ihr eigenes Schicksal erinnert. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne. Der Zauber dieses Ortes schlägt sie in seinen Bann, und wie durch einen Nebel steigen Bilder ihrer Kindheit in ihr auf. Doch die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben in allerhöchste Gefahr, sondern auch das der Menschen, die sie am meisten liebt.
Mit seinen Barcelona-Romanen schuf Carlos Ruiz Zafón eine der faszinierendsten Erzählwelten aller Zeiten. Die Verheißung, die mit Der Schatten des Windes begann, findet in seinem diesem Hörbuch ihre Vollendung.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Mit seinen Barcelona-Romanen schuf Carlos Ruiz Zafón eine der faszinierendsten Erzählwelten aller Zeiten. Die Verheißung, die mit Der Schatten des Windes begann, findet in seinem diesem Hörbuch ihre Vollendung.
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1 | Das Labyrinth der Lichter (1. Teil) | ||
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1 | Das Labyrinth der Lichter (2. Teil) | ||
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1 | Das Labyrinth der Lichter (3. Teil) | ||
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1 | Das Labyrinth der Lichter (4. Teil) |
Endstation
Buchhandlung
In „Labyrinth der Lichter“ erzählt Carlos Ruiz Zafón von
Barcelona unter Franco – und scheitert an seinem Ehrgeiz
VON KARIN JANKER
Häufig gehen hoher Anspruch und hohe Verkaufszahlen nicht gut zusammen. Wenn Autoren am laufenden Band Bestseller produzieren, unterstellt man ihnen gerne, sie würden vor allem auf den Erfolg beim Publikum schielen. Auch wenn es immer wieder Gegenbeispiele gibt, lautet die Anklageschrift, sie würden eine Art Populismus in Buchform betreiben: indem sie Reflexe bedienten, trügen sie zur Verflachung des literarischen Diskurses bei.
Der spanische Bestsellerautor Carlos Ruiz Zafón scheint angetreten zu sein, um die Falschheit dieser Unterstellung zu beweisen, indem er Bücher schreibt, die sich millionenfach verkaufen, in denen aber Literatur dennoch eine zentrale Rolle spielt. Der „bibliophile Bestseller“ ist sein Metier, sein neues Buch „Das Labyrinth der Lichter“ ist dafür das beste Beispiel. Doch der Roman ist das Zeugnis eines Scheiterns. Ruiz Zafón verwurstet den Kanon der Weltliteratur, ohne ihm auch nur einen eigenen Gedanken hinzuzufügen. Es scheint, als glaube er, dass die bloße Anwesenheit geistreicher Literatur in seiner Erzählung auf diese ausstrahlen könnte. Ein äußerst plumper Versuch.
„Das Labyrinth der Lichter“ ist der vierte Teil der Serie vom „Friedhof der vergessenen Bücher“ und zugleich ihr Finale. Es kehren viele Figuren wieder, die bereits aus den Vorgängern „Der Schatten des Windes“, „Das Spiel des Engels“ und „Der Gefangene des Himmels“ bekannt sind. Besonders der Auftakt der Tetralogie war so erfolgreich, dass es heute in Barcelona „Der Schatten des Windes“-Stadtführungen gibt. Der Verlag betont, dass man den neuen Ruiz Zafón auch lesen könne, ohne die drei anderen Romane zu kennen. Das stimmt, besonders voraussetzungsreich ist das Buch nicht.
Wieder ist die Handlung im franquistischen Spanien angesiedelt. Sie spielt vor allem im Jahr 1959, allerdings führen von dort immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Dieses Mal begleitet der Erzähler eine dubiose weibliche Hauptfigur, die Waise Alicia Gris, durch die Straßen Barcelonas, der „Mutter aller Labyrinthe“. Es entspinnt sich zunächst eine genretypische Thrillerhandlung mit der Atmosphäre eines film noir. Alicia soll im Auftrag der Politischen Polizei nach dem verschwundenen Bildungsminister Mauricio Valls suchen. Valls wurde von seiner dunklen Vergangenheit als Direktor des Gefängnisses von Montjuïc eingeholt, wo Franco politische Gegner foltern und ermorden ließ.
Von der Vergangenheit eingeholt zu werden, ist ein Leitmotiv der ganzen Serie. Statt den Figuren charakterliche Tiefe zu geben, bindet der Erzähler jeder von ihnen eine Vergangenheit ans Bein. Die häufigen Rückblenden führen zu Schachtelungen, Parallelführungen und Spiegelungen — und zu einem Eindruck von Redundanz. Wer beispielsweise „Der Schatten des Windes“ gelesen hat, wird beim Lesen von „Das Labyrinth der Lichter“ das Déjà-vu-Gefühl nicht los. Nicht nur wegen der wiederkehrenden Figuren, sondern weil Ruiz Zafón immer wieder in die gleichen Erzählstrukturen verfällt. Das labyrinthische Schreiben soll wohl Borges nachahmen, ergibt aber nur eine mittelmäßige Kopie.
Bei ihren Ermittlungen in Madrid und Barcelona stößt Alicia nicht nur auf Erinnerungen aus ihrer Kindheit, sondern auch auf ein geheimnisvolles Buch, das sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne führt. An diesem Ort laufen schließlich einige lose Fäden aus den bisherigen Bänden des „Friedhofs der vergessenen Bücher“ zusammen. Eingewoben sind Versatzstücke unterschiedlichster Genres: ein paar Folterszenen für Splatter-Liebhaber, eine sich anbahnende Liebesgeschichte, etwas politische Historie aus der Franco-Diktatur und dazwischen etliche humoristische Kalauer. Es ist, als wolle Ruiz Zafón in seinen Roman alles hineinrühren, was die Bahnhofsbuchhandlung hergibt.
Damit verkommt nicht nur das Nachkriegs-Barcelona zur bloßen Kulisse, auch der stellenweise anklingende und durchaus spannende, weil noch längst nicht abgeschlossene, spanische Aufarbeitungsdiskurs gerät in diesem Eklektizismus unter die Räder. Der Roman erzählt zwar von Verbrechen, die von Regimetreuen begangen wurden, aber er tut dies vollkommen unpolitisch, indem er „die Bösen“ mystifiziert und zu klischeehaften Märchencharakteren macht. Der Franquismo wird so zur Schicksalsmacht. Damit erzeugt „Das Labyrinth der Lichter“ eine stillgestellte Vergangenheit, konserviert, um sie sich vom Leib zu halten. Literatur kann einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit leisten, aber Ruiz Zafón versucht das nicht einmal.
Am enervierendsten allerdings ist die Art, wie der Erzähler mit Literatur umgeht. Jede Figur, und sei sie noch so unbedeutend, wird mit einem literarischen Attribut ausgestattet. So liest der Rezeptionist in Alicias Hotel drittklassige Krimis, Alicia selbst hingegen rettet als kleines Mädchen — wie könnte es anders sein — „Alice im Wunderland“ aus ihrem zerbombten Elternhaus. Womöglich ist es dem Verlangen geschuldet, sich in den Kanon der Weltliteratur einreihen zu dürfen, dass Ruiz Zafón massenweise literarische Werke zitiert.
Eine kleine Auswahl von Anspielungen und Referenzen: Lewis Carroll, Lope de Vega, John Steinbeck, Charlotte Brontë, Miguel de Cervantes, Francesco Petrarca, Dante Alighieri, Alexandre Dumas, Victor Hugo, Goethe, D.H. Lawrence, Miguel de Unamuno, Molière, John Milton, Jules Verne. Die Liste ließe sich fortsetzen. In Ruiz Zafóns Roman bleibt Literatur jedoch Dekoration. Und von der Ironie, die entsteht, wenn diese Referenzen in Reihe gebracht sind, ist im Roman nichts zu spüren. Der Spanier benutzt den Kanon der Weltliteratur, ohne sich an ihm abzuarbeiten.
Er setzt die Anspielungen, um sein Projekt voranzutreiben: möglichst viele unterschiedliche Leserinteressen gleichzeitig zu befriedigen. Die Buchhandlung Sempere & Söhne, vollgestellt mit Werken großer Namen, ist daher wie eine Metapher für Ruiz Zafóns Art zu schreiben: Angesichts all dieser Bücher und des Wissens, das sie enthalten, entscheidet sich der Erzähler dafür, staunend die Gänge entlangzuschleichen und nur hie und da einen Blick auf einzelne Buchrücken zu werfen. Doch wer nur zwischen Büchern herumläuft, sieht vielleicht klug aus, lernt aber nichts dabei. Ruiz Zafón geht es nicht um Konzepte wie Hypertext oder Intertextualität, er macht nichts aus oder mit diesen Referenzen, sondern benutzt sie, um hohe Literatur und Bestsellerei zusammenzuführen. Doch das Name-Dropping bewirkt das Gegenteil: Beide klaffen unvereinbar auseinander.
Ruiz Zafón gelingt mit „Das Labyrinth der Lichter“ nicht einmal ein unterhaltsamer Genre-Roman. Vor lauter Anspielungen entgleitet ihm die eigene Geschichte. Das Projekt „bibliophiler Bestseller“ muss in der Zafón’schen Ausführung daher begraben werden.
Carlos Ruiz Zafón: Das Labyrinth der Lichter. Roman. Aus dem Spanischen von Peter Schwaar. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017. 944 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Es ist, als wolle Ruiz Zafón in den
Roman alles hineinrühren, was die
Bahnhofsbuchhandlung hergibt
Wer nur zwischen Büchern
herumläuft, sieht vielleicht
klug aus, lernt aber nichts dabei
Carlos Ruiz Zafón, geboren 1964 in Barcelona, im April 2017 in Hamburg.
Foto: Christophe Gateau/picture-alliance
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Buchhandlung
In „Labyrinth der Lichter“ erzählt Carlos Ruiz Zafón von
Barcelona unter Franco – und scheitert an seinem Ehrgeiz
VON KARIN JANKER
Häufig gehen hoher Anspruch und hohe Verkaufszahlen nicht gut zusammen. Wenn Autoren am laufenden Band Bestseller produzieren, unterstellt man ihnen gerne, sie würden vor allem auf den Erfolg beim Publikum schielen. Auch wenn es immer wieder Gegenbeispiele gibt, lautet die Anklageschrift, sie würden eine Art Populismus in Buchform betreiben: indem sie Reflexe bedienten, trügen sie zur Verflachung des literarischen Diskurses bei.
Der spanische Bestsellerautor Carlos Ruiz Zafón scheint angetreten zu sein, um die Falschheit dieser Unterstellung zu beweisen, indem er Bücher schreibt, die sich millionenfach verkaufen, in denen aber Literatur dennoch eine zentrale Rolle spielt. Der „bibliophile Bestseller“ ist sein Metier, sein neues Buch „Das Labyrinth der Lichter“ ist dafür das beste Beispiel. Doch der Roman ist das Zeugnis eines Scheiterns. Ruiz Zafón verwurstet den Kanon der Weltliteratur, ohne ihm auch nur einen eigenen Gedanken hinzuzufügen. Es scheint, als glaube er, dass die bloße Anwesenheit geistreicher Literatur in seiner Erzählung auf diese ausstrahlen könnte. Ein äußerst plumper Versuch.
„Das Labyrinth der Lichter“ ist der vierte Teil der Serie vom „Friedhof der vergessenen Bücher“ und zugleich ihr Finale. Es kehren viele Figuren wieder, die bereits aus den Vorgängern „Der Schatten des Windes“, „Das Spiel des Engels“ und „Der Gefangene des Himmels“ bekannt sind. Besonders der Auftakt der Tetralogie war so erfolgreich, dass es heute in Barcelona „Der Schatten des Windes“-Stadtführungen gibt. Der Verlag betont, dass man den neuen Ruiz Zafón auch lesen könne, ohne die drei anderen Romane zu kennen. Das stimmt, besonders voraussetzungsreich ist das Buch nicht.
Wieder ist die Handlung im franquistischen Spanien angesiedelt. Sie spielt vor allem im Jahr 1959, allerdings führen von dort immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Dieses Mal begleitet der Erzähler eine dubiose weibliche Hauptfigur, die Waise Alicia Gris, durch die Straßen Barcelonas, der „Mutter aller Labyrinthe“. Es entspinnt sich zunächst eine genretypische Thrillerhandlung mit der Atmosphäre eines film noir. Alicia soll im Auftrag der Politischen Polizei nach dem verschwundenen Bildungsminister Mauricio Valls suchen. Valls wurde von seiner dunklen Vergangenheit als Direktor des Gefängnisses von Montjuïc eingeholt, wo Franco politische Gegner foltern und ermorden ließ.
Von der Vergangenheit eingeholt zu werden, ist ein Leitmotiv der ganzen Serie. Statt den Figuren charakterliche Tiefe zu geben, bindet der Erzähler jeder von ihnen eine Vergangenheit ans Bein. Die häufigen Rückblenden führen zu Schachtelungen, Parallelführungen und Spiegelungen — und zu einem Eindruck von Redundanz. Wer beispielsweise „Der Schatten des Windes“ gelesen hat, wird beim Lesen von „Das Labyrinth der Lichter“ das Déjà-vu-Gefühl nicht los. Nicht nur wegen der wiederkehrenden Figuren, sondern weil Ruiz Zafón immer wieder in die gleichen Erzählstrukturen verfällt. Das labyrinthische Schreiben soll wohl Borges nachahmen, ergibt aber nur eine mittelmäßige Kopie.
Bei ihren Ermittlungen in Madrid und Barcelona stößt Alicia nicht nur auf Erinnerungen aus ihrer Kindheit, sondern auch auf ein geheimnisvolles Buch, das sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne führt. An diesem Ort laufen schließlich einige lose Fäden aus den bisherigen Bänden des „Friedhofs der vergessenen Bücher“ zusammen. Eingewoben sind Versatzstücke unterschiedlichster Genres: ein paar Folterszenen für Splatter-Liebhaber, eine sich anbahnende Liebesgeschichte, etwas politische Historie aus der Franco-Diktatur und dazwischen etliche humoristische Kalauer. Es ist, als wolle Ruiz Zafón in seinen Roman alles hineinrühren, was die Bahnhofsbuchhandlung hergibt.
Damit verkommt nicht nur das Nachkriegs-Barcelona zur bloßen Kulisse, auch der stellenweise anklingende und durchaus spannende, weil noch längst nicht abgeschlossene, spanische Aufarbeitungsdiskurs gerät in diesem Eklektizismus unter die Räder. Der Roman erzählt zwar von Verbrechen, die von Regimetreuen begangen wurden, aber er tut dies vollkommen unpolitisch, indem er „die Bösen“ mystifiziert und zu klischeehaften Märchencharakteren macht. Der Franquismo wird so zur Schicksalsmacht. Damit erzeugt „Das Labyrinth der Lichter“ eine stillgestellte Vergangenheit, konserviert, um sie sich vom Leib zu halten. Literatur kann einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Vergangenheit leisten, aber Ruiz Zafón versucht das nicht einmal.
Am enervierendsten allerdings ist die Art, wie der Erzähler mit Literatur umgeht. Jede Figur, und sei sie noch so unbedeutend, wird mit einem literarischen Attribut ausgestattet. So liest der Rezeptionist in Alicias Hotel drittklassige Krimis, Alicia selbst hingegen rettet als kleines Mädchen — wie könnte es anders sein — „Alice im Wunderland“ aus ihrem zerbombten Elternhaus. Womöglich ist es dem Verlangen geschuldet, sich in den Kanon der Weltliteratur einreihen zu dürfen, dass Ruiz Zafón massenweise literarische Werke zitiert.
Eine kleine Auswahl von Anspielungen und Referenzen: Lewis Carroll, Lope de Vega, John Steinbeck, Charlotte Brontë, Miguel de Cervantes, Francesco Petrarca, Dante Alighieri, Alexandre Dumas, Victor Hugo, Goethe, D.H. Lawrence, Miguel de Unamuno, Molière, John Milton, Jules Verne. Die Liste ließe sich fortsetzen. In Ruiz Zafóns Roman bleibt Literatur jedoch Dekoration. Und von der Ironie, die entsteht, wenn diese Referenzen in Reihe gebracht sind, ist im Roman nichts zu spüren. Der Spanier benutzt den Kanon der Weltliteratur, ohne sich an ihm abzuarbeiten.
Er setzt die Anspielungen, um sein Projekt voranzutreiben: möglichst viele unterschiedliche Leserinteressen gleichzeitig zu befriedigen. Die Buchhandlung Sempere & Söhne, vollgestellt mit Werken großer Namen, ist daher wie eine Metapher für Ruiz Zafóns Art zu schreiben: Angesichts all dieser Bücher und des Wissens, das sie enthalten, entscheidet sich der Erzähler dafür, staunend die Gänge entlangzuschleichen und nur hie und da einen Blick auf einzelne Buchrücken zu werfen. Doch wer nur zwischen Büchern herumläuft, sieht vielleicht klug aus, lernt aber nichts dabei. Ruiz Zafón geht es nicht um Konzepte wie Hypertext oder Intertextualität, er macht nichts aus oder mit diesen Referenzen, sondern benutzt sie, um hohe Literatur und Bestsellerei zusammenzuführen. Doch das Name-Dropping bewirkt das Gegenteil: Beide klaffen unvereinbar auseinander.
Ruiz Zafón gelingt mit „Das Labyrinth der Lichter“ nicht einmal ein unterhaltsamer Genre-Roman. Vor lauter Anspielungen entgleitet ihm die eigene Geschichte. Das Projekt „bibliophiler Bestseller“ muss in der Zafón’schen Ausführung daher begraben werden.
Carlos Ruiz Zafón: Das Labyrinth der Lichter. Roman. Aus dem Spanischen von Peter Schwaar. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2017. 944 Seiten, 25 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Es ist, als wolle Ruiz Zafón in den
Roman alles hineinrühren, was die
Bahnhofsbuchhandlung hergibt
Wer nur zwischen Büchern
herumläuft, sieht vielleicht
klug aus, lernt aber nichts dabei
Carlos Ruiz Zafón, geboren 1964 in Barcelona, im April 2017 in Hamburg.
Foto: Christophe Gateau/picture-alliance
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Die Verschrobenheit der Charaktere, die stilsicher inszenierten, oft von Ironie durchtränkten Wortgefechte [...] all das bricht den genretypischen, linearen Erzählfluss immer wieder erfrischend auf. Fabian Wegener Deutsche Presse Agentur 20170403