„Es ist ein Wimpernschlag, unser Leben. Wir sehen kurz nicht hin, weil wir beschäftigt sind, und dann, im nächsten Moment, ist es vorbei. Lass uns in dieser kurzen Zeit alles rausholen (…)!“
(Seite 54)
Die Autorin Alexandra Reinwarth erfährt von der erneuten Krebserkrankung einer Freundin. Und
langsam macht sich ein Gedanke in ihrem Kopf breit… Was wäre, wenn…
Was wäre, wenn ich nur noch ein…mehr„Es ist ein Wimpernschlag, unser Leben. Wir sehen kurz nicht hin, weil wir beschäftigt sind, und dann, im nächsten Moment, ist es vorbei. Lass uns in dieser kurzen Zeit alles rausholen (…)!“
(Seite 54)
Die Autorin Alexandra Reinwarth erfährt von der erneuten Krebserkrankung einer Freundin. Und langsam macht sich ein Gedanke in ihrem Kopf breit… Was wäre, wenn…
Was wäre, wenn ich nur noch ein Jahr zu leben hätte?
Sie wagt den Selbstversuch, sucht sich einen fiktiven Todestag aus und verbringt ihr Leben im Bewusstsein, dass es nicht ewig dauern wird.
Obwohl ich das Buch gezielt in die Hand genommen habe, hatte ich nach den ersten Seiten und den Beschreibungen des Feierns am Freitag so meine Befürchtungen. Erstmal kam das so klischeehaft rüber und ich habe mich gefragt, ob wirklich viele noch mit so wenig Spaß und Achtsamkeit leben, fünf Tage im Job ausharren und dann alles „versäumte“ Leben in zwei Tage Wochenende packen wollen.
„Und was kommt jetzt?“ dachte ich mir. Die obligate „Bucket-List“? Plündert sie das Sparbuch, beleidigt ihren Boss und verpfändet das Haus?
Ich wurde sehr überrascht! Was folgte, war ein Jahr, in dem Alexandra Reinwarth sehr bewusst mit den Menschen in ihrer Umgebung umging, manchmal höflich und bestimmt Grenzen zog. Und einige Dinge wirklich komplett auf den Kopf stellte. Sie beschreibt für mich auch gut verständlich die Differenzierung der Ziele, muss jetzt wirklich die Weltreise her? Oder doch lieber die Zeit mit Freunden verbringen und aufwerten? Gespräche dahinplätschern lassen oder einfach mal ehrlich miteinander umgehen und dadurch wirkliche Nähe zulassen?
Die Autorin erzählt ihre Erlebnisse lustig und humorvoll, auch sehr persönlich von Begebenheiten im Freundeskreis. Und obwohl das Buch so locker-leicht daherkommt, ertappte ich mich dabei, wie ich sinnierte „Wenn ich noch ein Jahr zu leben hätte,… würde ich wirklich dieses und jenes…“.
Ihre Erkenntnis am Ende dieses Jahres: Das einzige was zählt, ist Wie, Wo, mit Wem und von Was wir leben wollen. Und wenn sich vieles davon mit dem deckt, wie man momentan lebt, hat man doch schon gewonnen, oder?
Ich für mich weiß, dass ich mir die Frage „Was wäre wenn…“ in Zukunft immer wieder mal stellen werde!
Fazit: Ein unterhaltsames Lesevergnügen, das dennoch zum Nachdenken anregt.