Alles verblasst rasend schnell
Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg zu ihrem Aufenthaltsort einen beinahe tödlichen Unfall. Das
löst genaue Nachforschungen durch Carola Barreis aus. Was sie aufdeckt, ist ein Netz von Lügen und…mehrAlles verblasst rasend schnell
Eine Reihe von Selbstmorden, bei denen die Personen den Podcast „Hörgefühlt“ von Marc Maria Hagen hören, gibt den Ermittlern Rätsel auf. Roya Maier bekommt einen Hilferuf von Martina und hat auf dem Weg zu ihrem Aufenthaltsort einen beinahe tödlichen Unfall. Das löst genaue Nachforschungen durch Carola Barreis aus. Was sie aufdeckt, ist ein Netz von Lügen und Gewalt.
Der Anfang war gar nicht so übel, doch da schon teilweise ein bisschen wirr. Mit der Zeit kamen interessante Momente auf, die der Autor leider nicht halten konnte. Immer wieder kamen „Löcher“ und Längen auf. Gegen Ende will er dann alles auf einmal, baut enorm viele Wendungen ein und Verbindungen, die mir leider eher die Haare zu Berge stehen lassen, als mich zu überzeugen. Überraschungen sind ja meist ein gut funktionierendes Element, aber hier sind sie mir einfach zu konstruiert.
Die Figuren bleiben mir das komplette Buch durch recht egal. Ich entwickelte für niemanden eine besondere Sympathie, auch nicht für Carola Barreis und das ist bei einem Thriller dann schon schlecht, wenn man die Ermittlerin grau und uninteressant findet. Das blieb sie bei mir bis zum Ende, das ihr wohl hätte Farbe geben müssen, es bei mir aber eben nicht tat. Roya Maier ist da wesentlich interessanter, aber auch nicht wirklich die große Sympathieträgerin. Winkelmann bindet mich einfach nicht an Ort und Personen, zieht mich nicht tief genug in seinen Bann.
Der eingebaute Erzählstrang des düsteren Mannes, der jemanden gefangen hält, ist ein Stilmittel, das sich inzwischen sehr abgenutzt hat und mich eher langweilt, als fasziniert. Hier ist dieser Mensch so hasszerfressen und krank, dass man schnell ahnt, wohin die Reise geht.
Was genau jetzt so der Grund ist, warum es ausgerechnet um einen Podcast geht, der alles irgendwie mehr schlecht als recht verbindet, ist mir leider nicht so ganz klar. Kann an mir liegen, natürlich. Immerhin finden enorm viele den Thriller superduperdoppelklasse. Mich hat Winkelmann nur leider nicht überzeugt. Immer, wenn ich dachte, jetzt endlich wird’s rund, platzte die Seifenblase wieder und es ging unsortiert weiter. Blass, sehr blass, das ist es, wie ich die Story finde. Mit Gewalt, die unnötig und einfach nur reißerisch ist. Dennoch verblasst alles in einem erstaunlichen Tempo, hallt nicht nach und bleibt nicht im Gedächtnis hängen. Nichts für mich. Drei Sterne.