T. C. Boyles Roman über den Psychologen und Hippie Timothy Leary und dessen LSD-Experimente: hell, bunt und wie ein Rausch
Harvard-Professor, Psychologe und LSD-Guru Timothy Leary schart Anfang der 60er einen Kreis von Jüngern um sich, für neuartige Experimente mit psychedelischen Drogen. Unter dem Deckmantel seriöser Wissenschaft steuert das Ganze auf den totalen Kontrollverlust zu. Ein greller Trip an die Grenzen des Bewusstseins und darüber hinaus. Endlich wird der aufstrebende wissenschaftliche Assistent Fitz auf eine der LSD-Partys seines Professors, des Psychologen und LSD-Gurus Timothy Leary eingeladen. Er erhofft sich davon einen wichtigen Karriereschritt, merkt aber bald, dass Learys Ziele weniger medizinischer Natur sind; es geht dem Psychologen um eine Revolution des Bewusstseins und eine von sozialen Zwängen losgelöste Lebensform. Fitz wird mitgerissen von dieser Vision, mit Frau und Sohn schließt er sich der Leary-Truppe an: Sie leben in Mexiko, später in der berühmten Kommune in Millbrook, mit Drogen und sexuellen Ausschweifungen ohne Ende. Ein rauschhaftes Hörerlebnis - T.C. Boyle at his best.
Gelesen von Florian Lukas.
(1 mp3-CD, Laufzeit: 11h 28)
Harvard-Professor, Psychologe und LSD-Guru Timothy Leary schart Anfang der 60er einen Kreis von Jüngern um sich, für neuartige Experimente mit psychedelischen Drogen. Unter dem Deckmantel seriöser Wissenschaft steuert das Ganze auf den totalen Kontrollverlust zu. Ein greller Trip an die Grenzen des Bewusstseins und darüber hinaus. Endlich wird der aufstrebende wissenschaftliche Assistent Fitz auf eine der LSD-Partys seines Professors, des Psychologen und LSD-Gurus Timothy Leary eingeladen. Er erhofft sich davon einen wichtigen Karriereschritt, merkt aber bald, dass Learys Ziele weniger medizinischer Natur sind; es geht dem Psychologen um eine Revolution des Bewusstseins und eine von sozialen Zwängen losgelöste Lebensform. Fitz wird mitgerissen von dieser Vision, mit Frau und Sohn schließt er sich der Leary-Truppe an: Sie leben in Mexiko, später in der berühmten Kommune in Millbrook, mit Drogen und sexuellen Ausschweifungen ohne Ende. Ein rauschhaftes Hörerlebnis - T.C. Boyle at his best.
Gelesen von Florian Lukas.
(1 mp3-CD, Laufzeit: 11h 28)
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.01.2019Sich verlieren
Zwischen Spießern, Hedonisten, Kollektiv und Ausbruchsversuchen: T. C. Boyles neuer Roman „Das Licht“ ist
eine große Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer
VON GERHARD MATZIG
Am Anfang seiner akademischen Karriere ist Fitzhugh Loney, genannt Fitz, ein hoffnungsvoller Doktorand. Ein angehender Psychologe, der es aus dem Nirgendwo bis nach Harvard geschafft hat. Er sieht gut aus, ist klug, charmant, skeptisch und begeisterungsfähig – und alles in allem etwas unsicher. Ein Suchender. Einer von vielen, die an das Glück glauben. An Gott glaubt er nicht, aber er ist Fan der New York Yankees. Doch dieser Irrtum, wenn es denn einer sein sollte, wird nicht zu seinem Ende führen. Es sind andere, dramatischere und absurdere Missverständnisse, die ihn zerbrechen lassen.
Noch aber sind wir am Anfang des Buches „Das Licht“ von T. Coraghessan Boyle. Und wir befinden uns in den USA der Sechzigerjahre. Kennedy lebt noch, Vietnam ist eine Nachricht aus dem Radio, und die Frauen wollen aussehen wie Jackie.
Wir sehen intensive Farben und grandiose Landschaften, beeindruckende Architekturen, aufstrebende Städte und gepflegte Gärten, wir spüren den Drive der Moderne, ihre faszinierende Zuversicht – und wir hören zu einem guten Drink Musik, Coltrane und das Modern Jazz Quartet. Oder die Beatles.
Wir sind beglückt und ein bisschen beschwipst von lauter Utopismus, den Martinis und dem unbestimmten Kindergefühl, dass man sich auch als Erwachsener, als Entwachsener, ja Verstoßener in einer Ära der Jugend die paradiesischen Sommer derselben zurückerobern kann. Wenn man fest daran glaubt. Daran und an die Macht des Geistes, wie man ihn nur im Cool Jazz erlebt. Oder an die Herrschaft der Liebe, wie man sie nur in Popsongs ernst nehmen kann.
Fitz ist Anfang 30 und lebt den amerikanischen Traum. Das schreckliche Ende, das sich wie ein gigantischer Kater nach zu viel billigem Alkohol und zu viel billig verschnittenen Marihuana-, Haschisch- oder Amphetamin-Resten anfühlt und wie ein übervoll abgestandener Aschenbecher schmeckt, wird sich zusammen mit der Musik der Beatles und den Hermann-Hesse-Zitaten (Boyle ist angemessen boshaft, sowohl literarisch als auch musikalisch) erst knapp vierhundert Seiten später einstellen. Ganz regelhaft und normgemäß.
Wie sich das gehört in einem Buch über LSD und hundert andere Drogen, über das Leben als rauschhaftes Experiment, über Sexparties, Sekten, Kommunen und freie Liebe, über Bewusstseinserweiterung, Selbstfindung und die Sehnsucht nach einem anderen, besseren und lustvolleren Gesellschaftssystem. Wobei das Buch letztlich davon handelt, was der Unterschied ist zwischen „denen“, gemeint sind die Spießer und Verwalter überkommener Vorstellungen und mürbe gewordener Traditionen, und „uns“. Also den progressiven Heroen, Hedonisten und Pionieren einer neuen Zeit und eines neuen Denkens.
Der leicht zu lesende und zugleich tief die Welten seiner bemerkenswerten Protagonisten auslotende Roman handelt, wie so oft und doch immer wieder überraschend anders bei Boyle, letztlich von der Differenz zwischen „drinnen“ und „draußen“. Insofern ist „Das Licht“, das an diesem Montag bei Hanser und somit verblüffenderweise auf Deutsch noch vor der amerikanischen Ausgabe erscheint, viel mehr als ein verspäteter Beatnik-Roman, der wissenschaftsgeschichtlich Aldous Huxley, literarisch Jack Kerouac, aber auch lebensweltlich der früheren Gauloises-Werbung („Liberté toujours!“) gewidmet sein könnte. Fitz sucht nach einem richtigen Leben im falschen. Vom Ego unserer Epoche des Individuums will er sich mithilfe eines manipulativ geführten Kollektivs unter der Leitung seines LSD-Professors befreien, um auf einem ganz schlechten Ego-Trip alles, wirklich alles zu verlieren. Und die Würde dazu.
Sich verlieren: Diese Sehnsucht erstirbt im Leser, der die letzte Seite dieses temporeichen, an sich moralischen, ja wunderbar altmodischen Buches, in dem eigentlich nicht viel passiert, was das Tempo erklären könnte, rauschhaft umblättert. Man dreht „Lucy in the Sky with Diamonds“, den Beatles-Song, der angeblich ein LSD-Hinweis ist, wieder nachbarschaftsverträglich leise. Die Rebellion ist beendet. Man stellt den Drink ab, der eh schon einer zu viel war. Und ist nüchtern mit einem Mal. Man möchte seine Frau, die Kinder und den Immobilienkredit umarmen. Das Buch ist eine fantastische Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer.
„Er stammte“, so wird über den angehenden Psychologen Fitz Loney erzählt, „aus einer langen und nicht weiter spektakulären Linie irischer Trunkenbolde und hatte hart gearbeitet, um in dieses Doktorandenprogramm in Harvard aufgenommen zu werden, und das wollte er nicht aufs Spiel setzen. Er wollte sich keine Gedanken wegen Alkohol oder dieser neuen Wunderdroge oder irgendwas anderem machen müssen, das gefährden konnte, was jetzt wichtiger war als alles andere: den Abschluss, den Job, das Haus, ein besseres Leben für Joanie und Corey. Man nannte es Ehrgeiz, soziale Mobilität, den amerikanischen Traum, und er besaß jede Menge davon.“
Joanie, eigentlich Joan, die später ihr Haar wie Joan Baez tragen und eine vorübergehende Bestimmung darin finden wird, mysteriös zu lächeln und mit jedermann und auch mit jeder Frau „zu ficken“, sobald sie ihr „Sakrament“, ihre Dosis Lysergsäurediethylamid (LSD) intus hat, ist eine gescheiterte Studentin. Und die Frau von Fitz. Sie haben einen Sohn, Corey. Der ist dreizehn Jahre alt. Und die Ehe ist auch dreizehn Jahre alt – und wenn Boyle diese Ehe gleich am Beginn des Romans kurz skizziert, dann tut er das äußerst sparsam und zeigt dabei doch ein ganzes Universum der Enttäuschungen auf.
Fitz wartet im Auto auf seine Frau. Man will zu einer Party. „Der Motor verschluckte sich, fing sich aber wieder, und er drückte auf die Hupe, zweimal, bis Joanies bleiches, verkniffenes Gesicht im Fenster erschien und sie genervt winkte, eine Geste, die alles Mögliche bedeuten konnte, von Kriech unter einen Stein und stirb bis Ich habe mir gerade die Hand gebrochen, und dann war sie auch schon wieder weg …“
Fitz will ausbrechen. Joan will ausbrechen. Am Ende will auch Corey ausbrechen. Und man versteht das so gut, weil man ja auch selbst dauernd nur ausbrechen will. Man will raus. Dazu muss man rein. Rein in eine Sekte, in ein Kollektiv oder vielleicht auch nur in die Fankurve der Allianzarena oder zu den Zwölf Stämmen oder zu den Veganern, in die Kirche, zum örtlichen Rotary-Club oder sonst wohin, an die Bar notfalls, wo es Versprechungen, Verheißungen und Horizonte der Wahrheit gibt. Wo es ein Licht im Dunkel gibt. Das Licht, das den hoffnungslos in ihrem Regelleben festgefahrenen Loneys leuchtet, ist einerseits ein jesushafter Mann, an den man glauben kann, der LSD-Professor, der mit Drogen und Einsichten handelt, – und andererseits sind es die Drogen selbst. Sie werden immer glücklicher. Haben großartigen Sex und ekstatische Glücksmomente. Die Schar der Doktoranden wird zum Kollektiv. Zur Familie. Zur Sekte. Dann zum lächerlichen, heuchlerischen und präpotenten Irrtum. Dann bricht alles zusammen. „Scheiß auf Gott“, heißt es am Ende, „gehen wir auf Trip.“
Wir sind beglückt und
ein bisschen beschwipst von
lauter Utopismus, den Martinis
„Man nannte es Ehrgeiz,
soziale Mobilität,
den amerikanischen Traum.“
T. Coraghessan Boyle in seinem von Frank Lloyd Wright entworfenen Haus in Montecito.
Foto: imago/Aurora Photos
T. C. Boyle: Das Licht. Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Carl Hanser Verlag, München 2019. 358 Seiten, 25 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Zwischen Spießern, Hedonisten, Kollektiv und Ausbruchsversuchen: T. C. Boyles neuer Roman „Das Licht“ ist
eine große Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer
VON GERHARD MATZIG
Am Anfang seiner akademischen Karriere ist Fitzhugh Loney, genannt Fitz, ein hoffnungsvoller Doktorand. Ein angehender Psychologe, der es aus dem Nirgendwo bis nach Harvard geschafft hat. Er sieht gut aus, ist klug, charmant, skeptisch und begeisterungsfähig – und alles in allem etwas unsicher. Ein Suchender. Einer von vielen, die an das Glück glauben. An Gott glaubt er nicht, aber er ist Fan der New York Yankees. Doch dieser Irrtum, wenn es denn einer sein sollte, wird nicht zu seinem Ende führen. Es sind andere, dramatischere und absurdere Missverständnisse, die ihn zerbrechen lassen.
Noch aber sind wir am Anfang des Buches „Das Licht“ von T. Coraghessan Boyle. Und wir befinden uns in den USA der Sechzigerjahre. Kennedy lebt noch, Vietnam ist eine Nachricht aus dem Radio, und die Frauen wollen aussehen wie Jackie.
Wir sehen intensive Farben und grandiose Landschaften, beeindruckende Architekturen, aufstrebende Städte und gepflegte Gärten, wir spüren den Drive der Moderne, ihre faszinierende Zuversicht – und wir hören zu einem guten Drink Musik, Coltrane und das Modern Jazz Quartet. Oder die Beatles.
Wir sind beglückt und ein bisschen beschwipst von lauter Utopismus, den Martinis und dem unbestimmten Kindergefühl, dass man sich auch als Erwachsener, als Entwachsener, ja Verstoßener in einer Ära der Jugend die paradiesischen Sommer derselben zurückerobern kann. Wenn man fest daran glaubt. Daran und an die Macht des Geistes, wie man ihn nur im Cool Jazz erlebt. Oder an die Herrschaft der Liebe, wie man sie nur in Popsongs ernst nehmen kann.
Fitz ist Anfang 30 und lebt den amerikanischen Traum. Das schreckliche Ende, das sich wie ein gigantischer Kater nach zu viel billigem Alkohol und zu viel billig verschnittenen Marihuana-, Haschisch- oder Amphetamin-Resten anfühlt und wie ein übervoll abgestandener Aschenbecher schmeckt, wird sich zusammen mit der Musik der Beatles und den Hermann-Hesse-Zitaten (Boyle ist angemessen boshaft, sowohl literarisch als auch musikalisch) erst knapp vierhundert Seiten später einstellen. Ganz regelhaft und normgemäß.
Wie sich das gehört in einem Buch über LSD und hundert andere Drogen, über das Leben als rauschhaftes Experiment, über Sexparties, Sekten, Kommunen und freie Liebe, über Bewusstseinserweiterung, Selbstfindung und die Sehnsucht nach einem anderen, besseren und lustvolleren Gesellschaftssystem. Wobei das Buch letztlich davon handelt, was der Unterschied ist zwischen „denen“, gemeint sind die Spießer und Verwalter überkommener Vorstellungen und mürbe gewordener Traditionen, und „uns“. Also den progressiven Heroen, Hedonisten und Pionieren einer neuen Zeit und eines neuen Denkens.
Der leicht zu lesende und zugleich tief die Welten seiner bemerkenswerten Protagonisten auslotende Roman handelt, wie so oft und doch immer wieder überraschend anders bei Boyle, letztlich von der Differenz zwischen „drinnen“ und „draußen“. Insofern ist „Das Licht“, das an diesem Montag bei Hanser und somit verblüffenderweise auf Deutsch noch vor der amerikanischen Ausgabe erscheint, viel mehr als ein verspäteter Beatnik-Roman, der wissenschaftsgeschichtlich Aldous Huxley, literarisch Jack Kerouac, aber auch lebensweltlich der früheren Gauloises-Werbung („Liberté toujours!“) gewidmet sein könnte. Fitz sucht nach einem richtigen Leben im falschen. Vom Ego unserer Epoche des Individuums will er sich mithilfe eines manipulativ geführten Kollektivs unter der Leitung seines LSD-Professors befreien, um auf einem ganz schlechten Ego-Trip alles, wirklich alles zu verlieren. Und die Würde dazu.
Sich verlieren: Diese Sehnsucht erstirbt im Leser, der die letzte Seite dieses temporeichen, an sich moralischen, ja wunderbar altmodischen Buches, in dem eigentlich nicht viel passiert, was das Tempo erklären könnte, rauschhaft umblättert. Man dreht „Lucy in the Sky with Diamonds“, den Beatles-Song, der angeblich ein LSD-Hinweis ist, wieder nachbarschaftsverträglich leise. Die Rebellion ist beendet. Man stellt den Drink ab, der eh schon einer zu viel war. Und ist nüchtern mit einem Mal. Man möchte seine Frau, die Kinder und den Immobilienkredit umarmen. Das Buch ist eine fantastische Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer.
„Er stammte“, so wird über den angehenden Psychologen Fitz Loney erzählt, „aus einer langen und nicht weiter spektakulären Linie irischer Trunkenbolde und hatte hart gearbeitet, um in dieses Doktorandenprogramm in Harvard aufgenommen zu werden, und das wollte er nicht aufs Spiel setzen. Er wollte sich keine Gedanken wegen Alkohol oder dieser neuen Wunderdroge oder irgendwas anderem machen müssen, das gefährden konnte, was jetzt wichtiger war als alles andere: den Abschluss, den Job, das Haus, ein besseres Leben für Joanie und Corey. Man nannte es Ehrgeiz, soziale Mobilität, den amerikanischen Traum, und er besaß jede Menge davon.“
Joanie, eigentlich Joan, die später ihr Haar wie Joan Baez tragen und eine vorübergehende Bestimmung darin finden wird, mysteriös zu lächeln und mit jedermann und auch mit jeder Frau „zu ficken“, sobald sie ihr „Sakrament“, ihre Dosis Lysergsäurediethylamid (LSD) intus hat, ist eine gescheiterte Studentin. Und die Frau von Fitz. Sie haben einen Sohn, Corey. Der ist dreizehn Jahre alt. Und die Ehe ist auch dreizehn Jahre alt – und wenn Boyle diese Ehe gleich am Beginn des Romans kurz skizziert, dann tut er das äußerst sparsam und zeigt dabei doch ein ganzes Universum der Enttäuschungen auf.
Fitz wartet im Auto auf seine Frau. Man will zu einer Party. „Der Motor verschluckte sich, fing sich aber wieder, und er drückte auf die Hupe, zweimal, bis Joanies bleiches, verkniffenes Gesicht im Fenster erschien und sie genervt winkte, eine Geste, die alles Mögliche bedeuten konnte, von Kriech unter einen Stein und stirb bis Ich habe mir gerade die Hand gebrochen, und dann war sie auch schon wieder weg …“
Fitz will ausbrechen. Joan will ausbrechen. Am Ende will auch Corey ausbrechen. Und man versteht das so gut, weil man ja auch selbst dauernd nur ausbrechen will. Man will raus. Dazu muss man rein. Rein in eine Sekte, in ein Kollektiv oder vielleicht auch nur in die Fankurve der Allianzarena oder zu den Zwölf Stämmen oder zu den Veganern, in die Kirche, zum örtlichen Rotary-Club oder sonst wohin, an die Bar notfalls, wo es Versprechungen, Verheißungen und Horizonte der Wahrheit gibt. Wo es ein Licht im Dunkel gibt. Das Licht, das den hoffnungslos in ihrem Regelleben festgefahrenen Loneys leuchtet, ist einerseits ein jesushafter Mann, an den man glauben kann, der LSD-Professor, der mit Drogen und Einsichten handelt, – und andererseits sind es die Drogen selbst. Sie werden immer glücklicher. Haben großartigen Sex und ekstatische Glücksmomente. Die Schar der Doktoranden wird zum Kollektiv. Zur Familie. Zur Sekte. Dann zum lächerlichen, heuchlerischen und präpotenten Irrtum. Dann bricht alles zusammen. „Scheiß auf Gott“, heißt es am Ende, „gehen wir auf Trip.“
Wir sind beglückt und
ein bisschen beschwipst von
lauter Utopismus, den Martinis
„Man nannte es Ehrgeiz,
soziale Mobilität,
den amerikanischen Traum.“
T. Coraghessan Boyle in seinem von Frank Lloyd Wright entworfenen Haus in Montecito.
Foto: imago/Aurora Photos
T. C. Boyle: Das Licht. Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Carl Hanser Verlag, München 2019. 358 Seiten, 25 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.02.2019Anpacken statt Abhängen
Von Ratten, Schlangen und Präsidenten: Im ausverkauften Schauspiel Frankfurt stellt T. C. Boyle seinen neuen Roman vor.
Von Florian Balke
Er hat einmal neben Donald Trump gesessen. In den neunziger Jahren war das, bei einer Buchvorstellung in Las Vegas. "Ich glaube, die Zuhörer mochten mich lieber", sagt T. C. Boyle. Wie in Vegas, so auch im restlos ausverkauften Schauspiel Frankfurt, wo der Schriftsteller auf Einladung des Literaturhauses seinen neuen Roman vorstellt. Für den amerikanischen Autor hat das Publikum ausgesprochen viel übrig, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten gar nichts. Es giert nach Trump-Kritik wie die Fehlbesetzung im Weißen Haus nach Aufmerksamkeit.
Das passt zu einem Abend, der sich um Süchte dreht, von Boyles neuem Buch bis zu den Ratten, die er zu Hause im kalifornischen Montecito in Lebendfallen fängt und ein paar Meilen weiter in freier Wildbahn wieder aussetzt. Sie lieben die Kabel im BMW seiner Frau. Und die Erdnussbutter, die er als Lockstoff in den Fallen plaziert. Was amerikanische Ratten halt so mögen. Und es sind viele kleine Nagetiere, von deren Fang und Aussetzung Boyle auf Twitter berichtet. 158 habe er bislang gezählt, sagt Martin Scholz von der "Welt am Sonntag", dessen ebenfalls angekündigter Kollege Stefan Aust auf Recherchereise gehen musste und daher entschuldigt fehlt. Es seien weit mehr, entgegnet Boyle: "Ich erwarte die Ankunft von Nummer 205." Seine Tweets geben ihm die Möglichkeit, neben dem Skurrilen zahlreiche flüchtige Aspekte der Wirklichkeit festzuhalten: "Wir alle sehen es und gehen daran vorbei." Und das Suchtpotential der sozialen Medien? "Es gibt ja auch noch so etwas wie den Ausschaltknopf."
Um bewusstseinserweiternde Drogen geht es in Boyles Roman "Das Licht", der vor knapp zwei Wochen, wie zuvor schon andere Bücher des Autors, als Erstes auf Deutsch erschienen ist. In der englischsprachigen Welt kommt er unter dem Titel "Outside Looking In" erst im April heraus. Eine gute Begründung für die anhaltende Zuneigung seiner deutschen Leser ist Boyle am Abend vor dem Frankfurter Auftritt auch eingefallen: "Liebe." Was seine hierzulande besonders zahlreichen und treuen Anhänger betrifft, ist das nichts als die Wahrheit. Aber der humorvolle, zudem mit allen Wassern des Live-Auftritts gewaschene Autor lässt auch sonst keine Gelegenheit aus, seine Antworten durch gekonnte Zuspitzung so auf den Punkt zu bringen, dass das Publikum entweder lacht oder klatscht.
Warum also abermals ein Roman über Männer mit Mission, Besessenheit und Gefolgschaft? Nach Büchern über den Sexforscher Alfred Kinsey, den Architekten Frank Lloyd Wright und den Lebensreformer William Kellogg, dessen Bruder die Erdnussbutter für Boyles Ratten erfand, geht es nun um Timothy Leary, den Psychologieprofessor aus Harvard, der das Amerika der frühen sechziger Jahre mit der Einnahme von LSD bekanntmachte, zunächst als Arzneimittel zur Erleichterung der Psychotherapie. Boyle faszinieren solche Männer, deren Tätigkeit mitunter weitreichendere Folgen gehabt habe als die so manchen Generals mit Panzern. Er schiebt eine selbstbewusste Beobachtung nach: "Ich folge niemandem, ich führe selbst." Und gibt dem Gedanken noch einen weiteren Dreh: "Ich bin selbst ein Guru, aber ein guter." Womit das kurze Aufblitzen des Manipulativen, das in jeder Kunstgattung, vor allem aber in der literarischen Fiktion steckt, wieder im gutmütigen Selbstveräppeln geerdet ist.
Und wie war es für Boyle vor 50 Jahren in Woodstock? Um das Festival geht es an diesem Abend leichter Plauderei ein bisschen zu ausführlich. Der Autor antwortet artig, klingt auf diese Weise aber ein wenig nach Opa, der vom Krieg erzählt. Seine Karten hat er noch, den ersten Festivaltag verpassten er und seine Freunde, weil sie sich erst noch Drogen kaufen mussten, deswegen kamen sie trotz der vielen Staus auf den Zufahrtsstraßen schließlich doch noch aufs Gelände, wo das Schönste das Gemeinschaftserlebnis war: "Alle waren eines Sinnes." Würde er es wieder tun? "Ich wäre lieber Gefangener des ,Islamischen Staates'." Jetzt aber nochmal im Ernst - wie steht er heute zur damaligen Mischung aus Hedonismus und Protest? "Das Gute überwiegt das Schlechte."
Fast unbesprochen bleiben Freiheit, Schönheit, Macht, Verführung und Missbrauch im neuen Buch, dessen deutsche Passagen Christoph Pütthoff liest. Zu viel geht es um das Leben des 1948 in einer Kleinstadt bei New York geborenen Autors. Darum, dass er als junger Erwachsener selbst LSD genommen und kaum gute Erfahrungen damit gemacht hat, aber neugierig war und wissen wollte, ob der Ruf der Droge als Rauschmittel, das seine Konsumenten Gott schauen ließ, auf Wahrheit beruhte: "Ist Gott nur eine chemische Reaktion?" Schon lange lebt er bis auf Rotwein ohne jede stimulierende Substanz: "Mein Gehirn hängt am seidenen Faden, also schone ich es." Er selbst braucht nur noch Zeit allein in der Natur: "Dann bin ich nicht länger an die Erde gebunden, sondern auf einem Trip ganz eigener Art."
Die Drogenepidemie jedoch, die sich seit einigen Jahren rund um fahrlässig verschriebene Schmerzmittel bis ins ländliche Amerika ausgebreitet hat und Bürger trifft, die nie Erfahrungen mit Drogen machen wollten, führt Boyle auf die Hoffnungslosigkeit zurück, die der Niedergang traditioneller Berufe und Arbeitsmodelle mit sich bringe. Gerade hat er im "New Yorker" eine Kurzgeschichte über selbstfahrende Kraftfahrzeuge veröffentlicht. Viel hält er nicht von ihnen. Nicht nur der amerikanische Mensch brauche das protestantische Arbeitsethos und das Gefühl, etwas herstellen, tun und bewirken zu können: "Wenn man mir heute Abend sagte, ich dürfte nicht mehr schreiben, wäre ich in zwei Wochen Junkie." Im Schauspiel darf er nach der Lesung zumindest fast zwei Stunden lang signieren. Die Schlange reicht vom Chagallsaal bis in die Tiefen der Panorama-Bar. Und in Zukunft? Wenn Trump nicht mehr Präsident ist und sein nächstes Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorstellt? "Das ist unmöglich. Dann sitzt er im Gefängnis."
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Von Ratten, Schlangen und Präsidenten: Im ausverkauften Schauspiel Frankfurt stellt T. C. Boyle seinen neuen Roman vor.
Von Florian Balke
Er hat einmal neben Donald Trump gesessen. In den neunziger Jahren war das, bei einer Buchvorstellung in Las Vegas. "Ich glaube, die Zuhörer mochten mich lieber", sagt T. C. Boyle. Wie in Vegas, so auch im restlos ausverkauften Schauspiel Frankfurt, wo der Schriftsteller auf Einladung des Literaturhauses seinen neuen Roman vorstellt. Für den amerikanischen Autor hat das Publikum ausgesprochen viel übrig, für den Präsidenten der Vereinigten Staaten gar nichts. Es giert nach Trump-Kritik wie die Fehlbesetzung im Weißen Haus nach Aufmerksamkeit.
Das passt zu einem Abend, der sich um Süchte dreht, von Boyles neuem Buch bis zu den Ratten, die er zu Hause im kalifornischen Montecito in Lebendfallen fängt und ein paar Meilen weiter in freier Wildbahn wieder aussetzt. Sie lieben die Kabel im BMW seiner Frau. Und die Erdnussbutter, die er als Lockstoff in den Fallen plaziert. Was amerikanische Ratten halt so mögen. Und es sind viele kleine Nagetiere, von deren Fang und Aussetzung Boyle auf Twitter berichtet. 158 habe er bislang gezählt, sagt Martin Scholz von der "Welt am Sonntag", dessen ebenfalls angekündigter Kollege Stefan Aust auf Recherchereise gehen musste und daher entschuldigt fehlt. Es seien weit mehr, entgegnet Boyle: "Ich erwarte die Ankunft von Nummer 205." Seine Tweets geben ihm die Möglichkeit, neben dem Skurrilen zahlreiche flüchtige Aspekte der Wirklichkeit festzuhalten: "Wir alle sehen es und gehen daran vorbei." Und das Suchtpotential der sozialen Medien? "Es gibt ja auch noch so etwas wie den Ausschaltknopf."
Um bewusstseinserweiternde Drogen geht es in Boyles Roman "Das Licht", der vor knapp zwei Wochen, wie zuvor schon andere Bücher des Autors, als Erstes auf Deutsch erschienen ist. In der englischsprachigen Welt kommt er unter dem Titel "Outside Looking In" erst im April heraus. Eine gute Begründung für die anhaltende Zuneigung seiner deutschen Leser ist Boyle am Abend vor dem Frankfurter Auftritt auch eingefallen: "Liebe." Was seine hierzulande besonders zahlreichen und treuen Anhänger betrifft, ist das nichts als die Wahrheit. Aber der humorvolle, zudem mit allen Wassern des Live-Auftritts gewaschene Autor lässt auch sonst keine Gelegenheit aus, seine Antworten durch gekonnte Zuspitzung so auf den Punkt zu bringen, dass das Publikum entweder lacht oder klatscht.
Warum also abermals ein Roman über Männer mit Mission, Besessenheit und Gefolgschaft? Nach Büchern über den Sexforscher Alfred Kinsey, den Architekten Frank Lloyd Wright und den Lebensreformer William Kellogg, dessen Bruder die Erdnussbutter für Boyles Ratten erfand, geht es nun um Timothy Leary, den Psychologieprofessor aus Harvard, der das Amerika der frühen sechziger Jahre mit der Einnahme von LSD bekanntmachte, zunächst als Arzneimittel zur Erleichterung der Psychotherapie. Boyle faszinieren solche Männer, deren Tätigkeit mitunter weitreichendere Folgen gehabt habe als die so manchen Generals mit Panzern. Er schiebt eine selbstbewusste Beobachtung nach: "Ich folge niemandem, ich führe selbst." Und gibt dem Gedanken noch einen weiteren Dreh: "Ich bin selbst ein Guru, aber ein guter." Womit das kurze Aufblitzen des Manipulativen, das in jeder Kunstgattung, vor allem aber in der literarischen Fiktion steckt, wieder im gutmütigen Selbstveräppeln geerdet ist.
Und wie war es für Boyle vor 50 Jahren in Woodstock? Um das Festival geht es an diesem Abend leichter Plauderei ein bisschen zu ausführlich. Der Autor antwortet artig, klingt auf diese Weise aber ein wenig nach Opa, der vom Krieg erzählt. Seine Karten hat er noch, den ersten Festivaltag verpassten er und seine Freunde, weil sie sich erst noch Drogen kaufen mussten, deswegen kamen sie trotz der vielen Staus auf den Zufahrtsstraßen schließlich doch noch aufs Gelände, wo das Schönste das Gemeinschaftserlebnis war: "Alle waren eines Sinnes." Würde er es wieder tun? "Ich wäre lieber Gefangener des ,Islamischen Staates'." Jetzt aber nochmal im Ernst - wie steht er heute zur damaligen Mischung aus Hedonismus und Protest? "Das Gute überwiegt das Schlechte."
Fast unbesprochen bleiben Freiheit, Schönheit, Macht, Verführung und Missbrauch im neuen Buch, dessen deutsche Passagen Christoph Pütthoff liest. Zu viel geht es um das Leben des 1948 in einer Kleinstadt bei New York geborenen Autors. Darum, dass er als junger Erwachsener selbst LSD genommen und kaum gute Erfahrungen damit gemacht hat, aber neugierig war und wissen wollte, ob der Ruf der Droge als Rauschmittel, das seine Konsumenten Gott schauen ließ, auf Wahrheit beruhte: "Ist Gott nur eine chemische Reaktion?" Schon lange lebt er bis auf Rotwein ohne jede stimulierende Substanz: "Mein Gehirn hängt am seidenen Faden, also schone ich es." Er selbst braucht nur noch Zeit allein in der Natur: "Dann bin ich nicht länger an die Erde gebunden, sondern auf einem Trip ganz eigener Art."
Die Drogenepidemie jedoch, die sich seit einigen Jahren rund um fahrlässig verschriebene Schmerzmittel bis ins ländliche Amerika ausgebreitet hat und Bürger trifft, die nie Erfahrungen mit Drogen machen wollten, führt Boyle auf die Hoffnungslosigkeit zurück, die der Niedergang traditioneller Berufe und Arbeitsmodelle mit sich bringe. Gerade hat er im "New Yorker" eine Kurzgeschichte über selbstfahrende Kraftfahrzeuge veröffentlicht. Viel hält er nicht von ihnen. Nicht nur der amerikanische Mensch brauche das protestantische Arbeitsethos und das Gefühl, etwas herstellen, tun und bewirken zu können: "Wenn man mir heute Abend sagte, ich dürfte nicht mehr schreiben, wäre ich in zwei Wochen Junkie." Im Schauspiel darf er nach der Lesung zumindest fast zwei Stunden lang signieren. Die Schlange reicht vom Chagallsaal bis in die Tiefen der Panorama-Bar. Und in Zukunft? Wenn Trump nicht mehr Präsident ist und sein nächstes Buch auf der Frankfurter Buchmesse vorstellt? "Das ist unmöglich. Dann sitzt er im Gefängnis."
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Tolle Idee, einen Roman über Timothy Leary und seine Psychonauten zu schreiben, findet Rezensent Christoph Schröder. Der Harvard-Psychologe war die wissenschaftliche Instanz, die den radikalen Individualismus der Hippies nobilitierte. Allerdings wurde er mit seinen um sich gescharten Jüngern bald von der Universität und nach Mexiko vertrieben. Boyle erzählt die Geschichte aus der Sicht eines jungen Leary-Mitarbeiters, Fitz Loney, der mit seiner Frau seinem Guru durch sämtliche Höhen und Tiefen folgt. Dass der verheißungsvolle Trip am Ende in große Ernüchterung mündet, hat der Rezensent erwartet. Aber dass Boyle für seine spannende Geschichte, für all die Rauschzustände und Entgrenzungserfahrungen eine so konventionelle, ja geradezu brave Form findet, erstaunt ihn schon. Etwas "mehr experimentelle Fantasie" hätte dem Roman nicht geschadet, meint Schröder.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein intelligenter, unterhaltender Roman über den Versuch aus Pillen eine Religion zu machen." Denis Scheck, Tagesspiegel am Sonntag, 17.03.19
"Diese Geschichte schiebt sich unglaublich gut hin- und her zwischen Fakten und Fiktionen." Christine Westerman, Literarisches Quartett, 04.03.19
"Ein rauschhafter, nebenwirkungsfreier Roman über eine Generation, die die Freiheit sucht und dabei einer Lüge aufsitzt. In 'Das Licht' vermischt Boyle gekonnt Wahrheit und Fiktion, um den Guru der Hippie Bewegung Timothy Leary." Roana Brogsitter, Bayrischer Rundfunk, 30.01.19
"In der Beschreibung des vielfältigen Verlangens, aus dem Elend ans Licht zu kommen, ist Boyle (und mit ihm sein Übersetzer Dirk van Gunsteren) in allerberster Form. ... Wie die jungen Vorstadtpaare entgleisen, sich voneinander entfremden und in ihren je eigenen Orbits kreisen, darin leuchtet der farbechte, seelenbeglaubigte, sprachlich spielerische Realismus, für den man Boyle liebt." Petra Kohse, Frankfurter Rundschau, 02.02.19
"T.C. Boyle findet mit Timothy Learys Drogenkreis einen Romanstoff, der wie für ihn geschaffen ist. ... Ein gutgeglückter Boyle. Sehr geglückt sogar." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.01.19
"Wie schon in anderen Büchern mixt T.C. Boyle aus Suchenenden, Außenseitern und visionären Persönlichkeiten, aus Sex, Rausch und Gruppenexperimenten einen historischen Roman. Und wieder einmal wirft er darin Fragen auf, die wir uns bis heute stellen: Führt jeder Versuch, die Welt zu verbessern ins Chaos? Brauchen auch intelligente Menschen Führerfiguren? ... 'Das Licht' beleuchtet diese Fragen: grell, bunt, schillernd, sarkastisch und intelligent." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 30.01.19
"Eine fantastische Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer." Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 28.01.19
"Ein knallbuntes und zugleich nuanciertes Buch, direkt erzählt, vergnüglich und gut recherchiert." Martina Läubli, NZZ am Sonntag, 27.01.19
"Eine psychedelische Gottessuche. ... Ein Roman ... über einen charismatischen Verführer, die Gefahren psychologischer Herumpfuscherei, das Platzen von sozialen Aufstiegswünschen." Erich Demmer, Die Presse, 26.01.19
"Diese Geschichte schiebt sich unglaublich gut hin- und her zwischen Fakten und Fiktionen." Christine Westerman, Literarisches Quartett, 04.03.19
"Ein rauschhafter, nebenwirkungsfreier Roman über eine Generation, die die Freiheit sucht und dabei einer Lüge aufsitzt. In 'Das Licht' vermischt Boyle gekonnt Wahrheit und Fiktion, um den Guru der Hippie Bewegung Timothy Leary." Roana Brogsitter, Bayrischer Rundfunk, 30.01.19
"In der Beschreibung des vielfältigen Verlangens, aus dem Elend ans Licht zu kommen, ist Boyle (und mit ihm sein Übersetzer Dirk van Gunsteren) in allerberster Form. ... Wie die jungen Vorstadtpaare entgleisen, sich voneinander entfremden und in ihren je eigenen Orbits kreisen, darin leuchtet der farbechte, seelenbeglaubigte, sprachlich spielerische Realismus, für den man Boyle liebt." Petra Kohse, Frankfurter Rundschau, 02.02.19
"T.C. Boyle findet mit Timothy Learys Drogenkreis einen Romanstoff, der wie für ihn geschaffen ist. ... Ein gutgeglückter Boyle. Sehr geglückt sogar." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.01.19
"Wie schon in anderen Büchern mixt T.C. Boyle aus Suchenenden, Außenseitern und visionären Persönlichkeiten, aus Sex, Rausch und Gruppenexperimenten einen historischen Roman. Und wieder einmal wirft er darin Fragen auf, die wir uns bis heute stellen: Führt jeder Versuch, die Welt zu verbessern ins Chaos? Brauchen auch intelligente Menschen Führerfiguren? ... 'Das Licht' beleuchtet diese Fragen: grell, bunt, schillernd, sarkastisch und intelligent." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 30.01.19
"Eine fantastische Erzählung über unsere Zeit, unsere Träume, Lebenslügen und Irrtümer." Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 28.01.19
"Ein knallbuntes und zugleich nuanciertes Buch, direkt erzählt, vergnüglich und gut recherchiert." Martina Läubli, NZZ am Sonntag, 27.01.19
"Eine psychedelische Gottessuche. ... Ein Roman ... über einen charismatischen Verführer, die Gefahren psychologischer Herumpfuscherei, das Platzen von sozialen Aufstiegswünschen." Erich Demmer, Die Presse, 26.01.19