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Kate Hamer
Audio-CD
Das Mädchen, das rückwärts ging
307 Min.
Gesprochen: Nachtmann, Julia; Kultscher, Katinka
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Im englischen Norfolk verschwindet ein Mädchen. Bei dichtem Nebel scheint die 8-jährige Carmel wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt keine Hinweise, keinen Erpresserbrief, die Polizei tappt im Dunkeln. Carmels Mutter Beth gibt sich voller Verzweifl ung selbst die Schuld: Hat sie Signale übersehen, nicht genug achtgegeben auf ihr einziges Kind? Hat sie sich zu sehr um sich selbst gekümmert nach der Trennung von Paul, Carmels Vater? Carmel ist ein besonderes Mädchen: Sensibel und reifer als andere in ihrem Alter verhält sie sich oft rätselhaft, wirkt abwesend, verträumt. Zwischen Hoff nu...
Im englischen Norfolk verschwindet ein Mädchen. Bei dichtem Nebel scheint die 8-jährige Carmel wie vom Erdboden verschluckt. Es gibt keine Hinweise, keinen Erpresserbrief, die Polizei tappt im Dunkeln. Carmels Mutter Beth gibt sich voller Verzweifl ung selbst die Schuld: Hat sie Signale übersehen, nicht genug achtgegeben auf ihr einziges Kind? Hat sie sich zu sehr um sich selbst gekümmert nach der Trennung von Paul, Carmels Vater? Carmel ist ein besonderes Mädchen: Sensibel und reifer als andere in ihrem Alter verhält sie sich oft rätselhaft, wirkt abwesend, verträumt. Zwischen Hoff nung und Ohnmacht sucht Beth schließlich selbst nach möglichen Spuren. Jede Kleinigkeit zählt, Schritt für Schritt geht sie zurück in der Zeit - während für Carmel eine lange und gefährliche Reise beginnt. Atemberaubend erzählen Beth und Carmel im Wechsel diese zutiefst bewegende Geschichte über das, was Mütter und Töchter verbindet.
Produktdetails
- Verlag: Jumbo Neue Medien
- Gesamtlaufzeit: 307 Min.
- Erscheinungstermin: 17. März 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783833733789
- Artikelnr.: 41842318
Herstellerkennzeichnung
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Nachdem die Eltern sich getrennt haben, bleibt Carmel bei der Mutter. Carmel ist ein eigenwilliges Kind und sehr weit für ihre 8 Jahre. Mutter und Tochter unternehmen sehr viel zusammen. Bei einem der Ausflüge verschwindet das Mädchen.
Die Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von …
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Nachdem die Eltern sich getrennt haben, bleibt Carmel bei der Mutter. Carmel ist ein eigenwilliges Kind und sehr weit für ihre 8 Jahre. Mutter und Tochter unternehmen sehr viel zusammen. Bei einem der Ausflüge verschwindet das Mädchen.
Die Geschichte wird abwechseln aus der Sicht von Carmel und ihrer Mutter erzählt und geht dabei immer mehr zurück in die Vergangenheit. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter war nicht einfach.
Nach dem Verschwinden von Carmel ist Beth verzweifelt und droht daran zu zerbrechen. Sie wünscht sich mit aller Kraft ihre Tochter zurück. Dabei drehen sich ihre Gedanken immer wieder um die Frage, ob sie etwas falsch gemacht hat und ob sie besser hätte aufpassen müssen. Die Bemühungen der Polizei bleiben erfolglos und Beth versucht wieder zu leben.
Obwohl Carmel reif und klug war, lebte sie auch in einer eigenen Welt. Dann machte sie den Fehler und lies sich mitnehmen. Sie arrangiert sich mit ihrem neuen Leben, erinnert sich aber trotzdem immer an ihre Vergangenheit.
Die Darstellung der Gefühle von Mutter und Tochter sind sehr eindringlich. Die Liebe der beiden füreinander ist immer zu spüren. Es ist spannend zu erfahren, wie das Kind verschwinden konnte. Die abwechselnde Betrachtung des Geschehens ist sehr gefühlvoll und fesselnd und lässt einen intensiv mitfühlen.
Eine sehr emotionale Geschichte.
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In Luft aufgelöst
hat sich offenbar die achtjährige Carmel während eines Ausflugs zu einem Volksfest. Hat Beth, ihre Mutter, die Aufsichtspflicht vernachlässigt? Immerhin geht sie quasi auf dem Zahnfleisch, seit Paul, Carmels Vater, sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. …
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In Luft aufgelöst
hat sich offenbar die achtjährige Carmel während eines Ausflugs zu einem Volksfest. Hat Beth, ihre Mutter, die Aufsichtspflicht vernachlässigt? Immerhin geht sie quasi auf dem Zahnfleisch, seit Paul, Carmels Vater, sie wegen einer Jüngeren verlassen hat. Haben ihre Nerven versagt, ist das Kind Opfer eines Triebtäters oder eines Ringes von Kinderhändlern geworden, ist es "aus Versehen" verschwunden und es kam zu einem Unfall? Es findet sich nicht die geringste Spur und Beth ist aufgelöst.
Doch die Geschichte wird quasi zweigleisig erzählt, von Beth und von Carmel selbst. Lebt sie also noch oder ist diese eine jener Geschichten, in denen aus dem Jenseits berichtet wird? Wie auch immer, ich kann versichern, dass die Ereignisse zu keinem Zeitpunkt ins Absurde abdriften. Eifersucht, Selbstzweifel, eine gewisse Art von Fanatismus, Scharlatanerie, Wut, Vertrauen - und natürlich Liebe: dies alles sind Themen, die auf die ein oder andere Weise in dem Buch verarbeitet werden.
So viel kann ich Ihnen verraten: Kate Hamer schreibt fesselnd, auch die Übersetzung liest sich flüssig, eloquent und dem Buch wohnt eine solch subtile Spannung inne, dass man es am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Es gibt ja viele Bücher über verschwundene Kinder, die das Geschehene auf die unterschiedlichste Weise auflösen, doch seien Sie versichert: keines ist wie dieses hier. Mir gefällt besonders gut, wie sich die Menschen in den fünf Jahren, bevor der Fall zu einem Abschluss gelangt, verändern - allen voran Beth, deren Weg in dieser Zeit ganz besonders einfühlsam und auch glaubwürdig nachgezeichnet wird.
Doch es gibt Erzählstränge, die hätte ich gerne mehr ausgearbeitet gehabt, da wurde meine Neugier nicht ganz befriedigt. Allein dies ist mein kleiner, absolut subjektiver Kritikpunkt an einem Buch, dessen Lektüre sich unbedingt lohnt.
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Als die achtjährige Carmel spurlos verschwindet, macht sich die alleinerziehende Beth große Vorwürfe, aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, das Carmel noch lebt und wieder zu ihr zurückkommt.
Schon das außergewöhnliche und vor allem auffällige Cover, welches …
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Als die achtjährige Carmel spurlos verschwindet, macht sich die alleinerziehende Beth große Vorwürfe, aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, das Carmel noch lebt und wieder zu ihr zurückkommt.
Schon das außergewöhnliche und vor allem auffällige Cover, welches mir nicht wirklich gefällt, weist auf ein eher ungewöhnliches Buch hin. So wird abwechselnd aus der Sichtweise von der entführten Carmel und ihrer Mutter Beth erzählt. Diese Perspektivwechsel vermitteln dem Leser die Möglichkeit sich in beide Seiten hinein zu versetzen ohne jedoch hektisch oder verwirrend zu sein.
Die Handlung ist passend zu den Perspektivenwechseln, ohne dass dabei der rote Faden des Buchs verloren geht. Manches hätte man gerne genauer erfahren und teilweise sind die Zeitsprünge für mich ein wenig zu groß geraten.
Es besteht von Anfang an eine Spannung, ohne dass reißerische Elemente benötigt werden. Die Spannung kommt aus der Handlung und wird durch immer wieder kleine Einblicke in das Gesamtgeschehen aufrechterhalten.
Der Schreibstil von Kate Hammer ist ein eher sachlicher und mir persönlich bei dieser er Art von Buch und Handlung nicht emotional genug. Für einen Erstlingsroman verzeihlich, dennoch wäre ein wenig mehr Herzblut erfrischend gewesen.
Wäre dann nicht das schnelle und schmerzlose Ende des Romans wären es vier Sterne geworden, jedoch wirkt der Roman am Ende zu überhastet und im Gegensatz zum Rest des Buches nicht gelungen.
Fazit: Guter Erstlingsroman der durch die Perspektivenwechsel und die Handlung auf 416 Seiten überzeugt. Der Schreibstil, sowie das abrupte Ende führen zu Abzügen, somit drei Sterne.
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Selten hat mich ein Buch derart sprachlos zurück gelassen!
Die jedes Kapitel wechselnde Perspektive lässt den Leser genau erfahren, was mit Carmel und ihrer Mutter geschieht, was sie fühlen, welche Ängste und Sorgen, aber auch welche Hoffnungen sie haben.
Sein Kind zu verlieren …
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Selten hat mich ein Buch derart sprachlos zurück gelassen!
Die jedes Kapitel wechselnde Perspektive lässt den Leser genau erfahren, was mit Carmel und ihrer Mutter geschieht, was sie fühlen, welche Ängste und Sorgen, aber auch welche Hoffnungen sie haben.
Sein Kind zu verlieren ist für Eltern das Schlimmste, was geschehen kann und auch für Beth bricht eine ganze Welt zusammen. Es ist furchtbar mit anzusehen, wie sie leidet, sich die Schuld gibt und sich bei der Suche nach Carmel an jedem noch so kleinen Indiz festklammert. Jedes mal, wenn sich eine neue mögliche Spur der Polizei wieder nur als ein falscher Alarm heraus stellt, hat es mir einen Stich versetzt.
Aber auch wie unterschiedlich Beths Umfeld auf das Verschwinden Carmels reagiert ist zum Teil einfach unfassbar. Ob sich Beth anhören muss, Carmel sei nun bei Gott oder dass dies nun mal passiere- es ist einfach unbegreiflich.
Beth muss sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden: Entweder sie gibt sich weiterhin ihrer Trauer hin und versinkt weiter in ihrem tiefen, dunklen Loch, oder sie sammelt ihre ganze Kraft, um ein neues Leben anzufangen, damit sie das Gefühl bekommt, gebraucht zu werden und etwas gut zu machen.
Auch ihr Kampf, stets optimistisch zu bleiben, nicht einzuknicken, immer an Carmels Leben zu glauben, ist unglaublich.
Auf der anderen Seite wäre da noch Carmels Geschichte. Es war sehr bedrückend zu lesen, wie sie auf den Trick ihres Entführers reinfällt, um ihre Mutter bangt, die laut Entführer einen Unfall gehabt hat, während diese alles in ihrer Macht stehende unternimmt, um ihre Tochter zu finden. Außerdem hat es mich sehr traurig gemacht, als die Methoden des Entführers (und seiner Komplizin) beschrieben wurden, um Carmel an ihn zu binden und sie gleichzeitig von ihrer Verwandtschaft abzuschotten. Er säht so gezielt Zweifel in Carmel, beschert ihr Trauer und macht ihr an anderer Stelle Mut, sodass einem ganz übel wird..
Auch seine Beweggründe haben mich wütend, fassungs- und sprachlos gemacht. Beim Lesen dieses Buches stellte sich oft die Frage, was das für ein Mensch sein kann, der einfach ein Kind mit nimmt, es manipuliert und für seine Zwecke nutzt, als wäre es nur ein Stück Inventar. Die Antwort auf diese Frage wird im Buch gegeben und lässt einem wirklich den Atem stocken..
Dieses Buch ist eines der beeindruckendsten, die ich je gelesen habe! Es ist so unglaublich realistisch geschrieben, dass einem ganz anders wird. Man durchfährt beim Lesen tatsächlich die berühmte Achterbahn der Gefühle und verspürt nicht nur Wut, Fassungslosigkeit, Angst, Unbehagen, Hoffnung, sondern noch so viel mehr.
Bis zum Ende wusste ich nicht, wie es ausgehen wird, da die Täter so unberechenbar erscheinen und einige Irrwege beschrieben werden. Alleine schon die Antwort auf die Frage, ob Carmel überleben wird, hat mich beinahe verrückt gemacht. Unvorstellbar, wie man sich als Mutter eines entführten Kindes fühlen muss..
Darüber hianus ist der Schreibstil sehr packend, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.
Am Ende des Buches war ich vollkommen sprachlos und zu Tränen gerührt. Im Verlaufe des Buchs hat man die Beteiligten über Jahre hinweg begleitet, in ständiger Angst um das Kind.
Alles in allem ist dies keineswegs ein Buch für zwischendurch, sondern eines, das einen festhält und nicht mehr los lässt, das einem menschliche Abgründe aufzeigt, das Ängste schürt, aber auch Hoffnung zu lässt. Ein Buch, das einem den Atem raubt und einem zeigt, wie gut man es hat und wie sehr man seine Mitmenschen wertschätzen sollte, da man sie jederzeit verlieren könnte.
Ich kann dieses zermürbende Buch über die unfassbare Verbundenheit zwischen Mutter und Kind allerdings nicht an jeden weiterempfehlen, da es einem schon einiges abverlangt.
Nichtsdestotrotz ist es eines der besten Bücher die ich je gelesen habe! Es ist so unglaublich ergreifend und gleichzeitig so beängstigend realistisch, dass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
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Bewegend aber zu spirituell, um wirklich glaubhaft zu sein:
„Das Mädchen, das rückwärts ging“ erzählt eine tragische und bewegende Geschichte, im Verlauf gewinnen jedoch spirituelle Themen eine zu große Bedeutung und nehmen dem Buch viel an Glaubhaftigkeit. …
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Bewegend aber zu spirituell, um wirklich glaubhaft zu sein:
„Das Mädchen, das rückwärts ging“ erzählt eine tragische und bewegende Geschichte, im Verlauf gewinnen jedoch spirituelle Themen eine zu große Bedeutung und nehmen dem Buch viel an Glaubhaftigkeit.
Das Buch ist nicht einfach zu rezensieren, ohne zu viel zu verraten, aber ich werden dennoch versuchen, meine Meinung abzubilden.
Es ist eine Geschichte über das besondere Verhältnis und die besondere Verbindung zwischen Mutter und Tochter. Beth lebt nach der Trennung von ihrem Mann Paul allein mit ihrer Tochter Carmel in einem kleinen Häuschen in Norfolk in England. Carmel ist ein intelligentes Mädchen, wirkt mit einigen ihrer Gedanken reifer als andere 8-jährige, ist auf der anderen Seite aber oft verträumt und vergisst neben sich die Wirklichkeit.
Das Buch gibt abwechselnd Einblicke in die Welt und sie Sichtweise von Beth und Carmel. Gerade anfangs sind die Stimmungsbilder sehr intensiv, Mutter und Tochter schildern sehr emotional ihre Eindrücke von ihrem Leben und ihren Unternehmungen. Erstaunlich sind ihre teils sehr unterschiedlichen Empfindungen und Wahrnehmungen.
Nachdem Beth ihre Tochter bei dem Besuch eines Irrgartens bereits einmal verloren glaubte, passt sie besonders auf Carmel auf. Doch diese versteht die Einengung durch ihre Mutter nicht, und während eines Geschichtenfestivals passiert es dann, im Gedränge und im Nebel verlieren sich die beiden, Beth verzweifelte Suche bleibt erfolglos.
Die Last dieses Verlustes lähmt Beth und treibt sie gleichzeitig zu einer unermüdlichen Suche an. Beth Nöte und Ängste werden in einer sehr bildhaften Sprache eingefangen, der Leser leidet und hofft mit ihr.
Im weiteren Verlauf nehmen in der Geschichte jedoch spirituelle Themen einen für meinen Geschmack zu großen Raum ein. Christliche Sekten spielen ein große Rolle und beispielsweise Wunderheilungen. Damit kann ich persönlich nichts anfangen und die Themen werden für mich zu wenig kritisch beleuchtet. Die Figuren werden dadurch für mich weniger glaubhaft, ich kann mich nicht mehr mit ihnen intensivieren. Das mag auch am Aufbau des Buches liegen, der Momentaufnahmen aus dem Leben der Hauptfiguren abbildet und wenig Raum für Erklärungen lässt.
Trotz der Intensität der Bilder und Stimmungen, bleibt das Buch an vielen Stellen oberflächlich und lässt am Ende einige Fragen offen, nach einem sehr starken Einstieg hat es mich im Verlauf doch eher enttäuscht.
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Die alleinerziehende Beth lebt mit ihrer Tochter Carmel im englischen Norfolk. Carmel, acht Jahre alt, besonders sensibel und reifer als andere in ihrem Alter, besonders empathisch aber genauso auch verträumt und abwesend, fühlt sich von ihrer Mutter manches Mal zu sehr gegängelt und …
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Die alleinerziehende Beth lebt mit ihrer Tochter Carmel im englischen Norfolk. Carmel, acht Jahre alt, besonders sensibel und reifer als andere in ihrem Alter, besonders empathisch aber genauso auch verträumt und abwesend, fühlt sich von ihrer Mutter manches Mal zu sehr gegängelt und „überwacht“. Carmel empfindet Beth des öfteren als Angsthasen und stellt für sich schon früh fest: „ Ich weiß, dass wir und früher oder später wiederfinden, auch wenn ich sie verliere.“
Beth hingegen hat große Angst, Carmel zu verlieren und auf einem Geschichtenfestival passiert es dann: Im dichten Nebel und Menschengedränge flüchtet Carmel unter den Tisch einer Buchausstellung und geht verloren...
Beth macht sich große Vorwürfe, hört nie auf, nach Carmel zu suchen. Oft begegnen sie sich im Traum; nie scheint die Verbindung zwischen beiden wirklich abzureißen. Beide fühlen sich immer wieder mit einander verbunden, halten Rituale ein und klammern sich an einzelne Gegenstände um diese Verbindung zu halten und nicht zu vergessen.... und nebenbei müssen beide ihr Leben neu organisieren...
Mein Eindruck:
Kate Hamer hat diesen Albtraumgrandios erzählt, sehr intensiv, emotional und stets sehr gut nachempfindbar. Mit den Kapiteln wechseln die beiden Erzählstränge; sowohl Carmels als auch Beth' Geschichte wird detailliert dargstellt und man kann beide Positionen sehr gut nachempfinden.
Besonders beeindruckend fand ich die Verbindung von Mutter und Tochter dargestellt, ihre Verbindung zu einander und wie ähnlich sie sich doch in ihrem Inneren sind und nahestehen.
Über das Ende streiten sich wohl die Leser... Ich gehöre zu denen, die es perfekt fanden, denn so kann man noch selber ein bißchen mitdenken und sich Details dazu selber ausmalen – und das könnte wahrscheinlich ein neues Buch füllen. Für dieses perfekte Ende wüde ich, wenn ich könnte, gerne einen Extra-Stern vergeben.
Insgesamt fand ich den Roman bis zum Schluß sehr spannend und gefühlvoll erzählt; ein tolles und beeindruckendes Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehle.
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>>Ich ging aus dem Zimmer, in dem sie so oft geatmet hatte und ihre Gedanken noch immer unter der Decke hingen.>>
Carmel ist ein ganz besonderes Kind, hochsensibel und viel reifer als ihre Altersgenossen und dabei oftmals rätselhaft, abwesend und verträumt. So geht sie auch …
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>>Ich ging aus dem Zimmer, in dem sie so oft geatmet hatte und ihre Gedanken noch immer unter der Decke hingen.>>
Carmel ist ein ganz besonderes Kind, hochsensibel und viel reifer als ihre Altersgenossen und dabei oftmals rätselhaft, abwesend und verträumt. So geht sie auch schon mal - schlafend in einer Hecke - in einem Irrgarten verloren.
Für die alleinerziehende Beth ist diese Sorge und Angst ein ständiger Begleiter. Und dann passiert das Unfassbare. Auf einem Geschichtenfestival verschwindet Carmel im dichten Nebel und bleibt wie vom Erdboden verschluckt. Beth macht sich schwere Vorwürfe und ihr Leben gerät aus den Fugen, aber die Hoffnung, die gibt sie nie auf...
~ ~ ~
Eine ungewöhnliche Geschichte, über ein ungewöhnliches Mädchen, das einen immer tiefer in seinen Bann zieht.
Ich weiß gar nicht so richtig, was ich von dem Buch erwartet habe, es fiel mir rein zufällig in die Hände und die ersten Seiten habe ich mich auch ein wenig schwer getan. Der Schreibstil ist ungewöhnlich und bei Carmel wusste ich nicht so recht, was ich von ihr halten sollte; ich konnte einige Aktionen sehr schwer greifen und einordnen (wie die Situation im Irrgarten).... und trotzdem vermochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen.
Der Schreibstil ist in seiner Art wunderschön, unheimlich atmosphärisch und entwickelt einen Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann ~ Carmel lässt einen nicht mehr los.
Die Autorin hat eine ganz eigene, aussergewöhnliche Art mit Emotionen umzugehen; stark, intensiv und überwältigend. Obwohl oftmals nur kurz angerissen, überrollen sie einen mit voller Wucht. Der Leser wird quasi mit ihnen allein gelassen; so allein, wie Carmel oder Beth. Das ist beeindruckend und eindringlich, ganz ohne große und dramatische Worte.
Auch die Fragen, die sich kleine Menschen in so einer Situation stellen ohne darauf eine Antwort zu bekommen, haben mich oft nachdenklich und bedrückt zurückgelassen.
Carmel ist ein großartiger und unheimlich liebenswerter Charakter und obwohl es ein ganz anderes Thema hat, fühlte ich mich irgendwie oftmals an "Raum" von Emma Donoghue erinnert.
Fazit: Ein großartiger, atmosphärisch dichter Debutroman, mit einem ungewöhnlichem Thema, der mich stark beeindruckt hat
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Beth lebt alleine mit ihrer Tochter Carmel, seit ihr Exmann Paul sie verlassen hat. Ihre größte Sorge ist, dass sie ihre Tochter verlieren könnte und so wird sie übervorsichtig, möchte ihre Tochter am liebsten keine Sekunde aus den Augen lasen. Carmel ist davon genervt, …
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Beth lebt alleine mit ihrer Tochter Carmel, seit ihr Exmann Paul sie verlassen hat. Ihre größte Sorge ist, dass sie ihre Tochter verlieren könnte und so wird sie übervorsichtig, möchte ihre Tochter am liebsten keine Sekunde aus den Augen lasen. Carmel ist davon genervt, denn sie wünscht sich Freiräume und Zeit für sich und ihre Träume. Und dann geschieht das Unfassbare, als Beth mit Carmel zu einem Geschichtenfestival geht, verschwindet ihre Tochter. Es gibt keine Spur von ihr, niemand hat sie gesehen. Zuerst glaubt Beth dass Carmel sich versteckt hat oder zum Ausruhen irgendwohin gelegt hat wie es schon mal vorgekommen ist, denn Carmel ist ein bißchen eigen. Sie lebt in ihrer eigenen Welt, driftet gelegentlich ab und vergisst alles um sich herum. Doch diesesmal ist dem leider nicht so, Carmel bleibt verschwunden. Und Beth beschäftigt nur noch eine Frage: " Wo bist Du?"
Ein tolles Buch das einen von der ersten Seite an abholt und nicht mehr losläßt. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Beth und Carmel erzählt, so ist man als Leser immer über das Schicksal des Mädchens informiert und der Mutter voraus, die keine Ahnung vom Leidensweg ihrer Tochter hat und deshalb von heftigen Schuldgedanken gequält wird. Sie ist fest überzeugt dass es ihre Schuld ist, da sie nicht genug aufgepasst hat. Sie durchlebt über Jahre ein Wechselbad der Gefühle und findet ganz langsam den Weg zurück in ein halbwegs normales Leben.
Carmel hingegen ist auf einer ungewöhnlichen Reise, die ihr viel Leid und wenig Freude bereitet, da sie ihre Mutter vermisst und das Gefühl hat von niemandem geliebt zu werden.
Eine echt berührende Geschichte, die tief unter die Haut geht und einen mehr als einmal zum Taschentuch greifen läßt.
Beth und Carmel sind beide so bildhaft und liebenswert beschrieben, dass man ihre Geschichte hautnah miterlebt und tief bewegt zurückbleibt.
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"Das Mädchen, das rückwärts ging" war für mich ein äußerst beklemmendes Buch, da ich als Mutter immer die Sorge habe, dass mir jemand mein Kind nehmen könnte. Auch wenn man den Kindern beibringt niemals mit einem Fremden mitzugehen, passiert es doch und …
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"Das Mädchen, das rückwärts ging" war für mich ein äußerst beklemmendes Buch, da ich als Mutter immer die Sorge habe, dass mir jemand mein Kind nehmen könnte. Auch wenn man den Kindern beibringt niemals mit einem Fremden mitzugehen, passiert es doch und für Eltern beginnt ein wahrer Alptraum, gefangen zwischen Hoffnung und Ängsten. Beth ist ruhelos und es dauert lange bis sie wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann. Der Schmerz um den Verlust sitzt tief und kann wahrscheinlich auch nur dann begreiflich werden, wenn man selbst Kinder hat und dieses Bangen, Warten und Hoffen mitfühlen kann. Gramps der es sehr geschickt anstellt Carmel zu entführen, trifft Carmel genau dort, wo wahrscheinlich jedes achtjährige Mädchen mitgegangen wäre. Welches Ziel er dabei vor Augen hat, wird mir erst spät bewusst und auch wenn er Carmel keine Schmerzen zufügt, ist es doch ein Missbrauch. Er nimmt einem Kind die Mutter und einer Mutter ihr Kind. Carmel, ein Name wie Karamell, hat eine tiefe Sehnsucht nach ihrer Mutter und mag sich lange nicht mit ihrem Schicksal abfinden. Auf Lügen aufgebaut bindet Gramps Carmel an sich und hat dabei seine eigenen hochgesteckten Ziele. Für ihn ist Carmel etwas ganz Besonderes und dabei missachtet er, dass er sich strafbar macht.
Ich empfand das Buch als äußerst schmerzlich, denn auf jeder Seite springt mir der Verlust und die Trauer über die Trennung von Mutter und Tochter entgegen. Der Autorin ist es gelungen ein äußerst emotionales Buch zu erschaffen, welches mich sensibilisiert erneut mit meiner Tochter zu sprechen, damit sie eben nicht mit einem Fremden mitgeht, egal, was er ihr erzählen wird.
Die verschiedenen Erzählperspektiven machen "Das Mädchen, das rückwärts ging" zu einem Buch, welches absolut authentisch auf mich wirken konnte. Der Wahnsinn der mir förmlich entgegen sprang und die Gier nach Geld und Anerkennug empfand ich als äußerst befremdlich. Gamps, der sich selbst als Mann Gottes sieht, übersieht leider, dass ein Leben auf Lügen aufgebaut ist, nicht vor dem Gericht schützen wird. Als er zu begreifen beginnt, ist schon sehr viel Zeit vergangen und der rote Mantel den Carmel am Tag ihres Verschwindens trug, passte schon lange nicht mehr.
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Es war Beths größte Sorge: eines Tages ihre Tochter Carmel zu verlieren. Und nun geschieht genau das. Beth ist verzweifelt, die Polizei arbeitet mit Hochdruck, kann die 8-jährige aber nirgendwo finden, der getrennt lebende Vater kann auch nur schwer mit der Situation umgehen. …
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Es war Beths größte Sorge: eines Tages ihre Tochter Carmel zu verlieren. Und nun geschieht genau das. Beth ist verzweifelt, die Polizei arbeitet mit Hochdruck, kann die 8-jährige aber nirgendwo finden, der getrennt lebende Vater kann auch nur schwer mit der Situation umgehen. Unterdessen redet ein älterer Mann Carmel ein, ihr Großvater zu sein und dass ihre Mutter nach einem Unfall schwer verletzt und nicht ansprechbar sei. Mit seiner Lebensgefährtin Dorothy kümmert er sich in einem abgeschiedenen Haus um sie. Zwar hegt die Kleine Zweifel, aber was soll sie schon tun? Auch als man sie von England in die USA bringt und sie dort mit zwei weiteren Mädchen und dem Paar in einem Trailer umherreisen soll, ist sie zwar skeptisch, kann den Geschehnissen aber nicht wirklich etwas entgegensetzen. Noch hat sie den Plan ihres vermeintlichen Großvaters nicht durchschaut, aber als sie erfährt, dass es vor ihr schon einmal ein Mädchen gab, das plötzlich verschwunden war, mehren sich ihre Sorgen.
Ein beachtenswertes Buch, das für mich vor allem bei der Darstellung des Seelenlebens der Figuren gewinnt. Erzählt wird lose abwechselnd aus der Perspektive von Carmel und Beth, die jeweils nichts vom Schicksal der anderen wissen und so den Leser in die unsägliche Situation bringen, hilflos mit anzusehen, wie beide unter der Situation leiden. Vor allem die Darstellung aus Sicht des Mädchens hat mir gut gefallen, sprachlich wie auch sinnlogisch hat die Autorin die Gedanken eines jungen Mädchens überzeugend zu Papier gebracht. Auch die Entwicklung, die Carmel im Laufe der folgenden Jahre nimmt, ist nachvollziehbar geschildert und wirkt authentisch und glaubhaft. Das Arrangieren im neuen Leben unter den veränderten Umständen und doch der latent immer vorhandene Wunsch nach Rückkehr zu dem, wie es vorher war. Ebenfalls gelungen, das langsame Entfalten des Motivs der Entführer; man rätselt als Leser, was dahinterstecken mag, formt Theorien, die erst spät durch die Erzählung Gestalt annehmen, wenn Carmel so weit ist, das Ausmaß ebenfalls verstehen zu können.
Fazit: Besonders die erste Hälfte ist für mich sehr stark und gelungen, dann kommt es zu einigen Längen, die jedoch dem Lesespaß nur geringfügigen Abbruch tun.
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