Der Steinsarg
Die Geschichte ist in der englischen Variante mit „Stone coffin“ wesentlich treffender betitelt worden. Im Deutschen – ohne Spoilern zu wollen - sorgt der Kontext für Verwirrung… Im Gegensatz dazu gibt der Klappentext einen guten Überblick über die Handlung.
Das Buch macht von
Beginn an Tempo, was jedoch zu Lasten der knappen Beschreibungen und den stellenweise hölzernen…mehrDer Steinsarg
Die Geschichte ist in der englischen Variante mit „Stone coffin“ wesentlich treffender betitelt worden. Im Deutschen – ohne Spoilern zu wollen - sorgt der Kontext für Verwirrung… Im Gegensatz dazu gibt der Klappentext einen guten Überblick über die Handlung.
Das Buch macht von Beginn an Tempo, was jedoch zu Lasten der knappen Beschreibungen und den stellenweise hölzernen Dialogen geht. Auch die Ausdrucksweise hat Luft nach oben, was aber vermutlich der Übersetzung geschuldet sein dürfte. Nach dem holprigen Start bessert sich der Stil jedoch zunehmend. Das Privatleben von Ann Lindell hingegen nimmt im Verlauf der Handlung in Kombination mit ausführlicheren Landschaftsbeschreibungen recht viel Raum ein. Bei 339 Seiten geht dies dann zu Lasten der Spannung. Diesen Spagat haben andere Autoren besser gelöst.
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Hauptprotagonistin aufgrund ihrer privaten Situation distanziert und zerrissen auf mich wirkt. Neben dem relativ großen Ermittlungsteam treten eine Vielzahl weiterer Protagonisten auf. Die Charakterisierung hätte durchweg etwas ausführlicher sein können, ist aber vermutlich bei der Vielzahl nicht zu leisten. Da ich das Buch innerhalb weniger Tage gelesen habe, konnte ich die Beteiligten gut einordnen. Allerdings musste man schon aufpassen, wenn z.B. zwei Polizisten den gleichen Nachnamen haben.
Das Buch ist ein Krimi mit klassischer Polizeiarbeit. Zu meiner Freude wurden Motiv und Täter erst am Ende aufgedeckt und ich konnte gedanklich mit den Kommissaren ermitteln. Das der Titel bereits 2001 erschienen ist, merkt man der Handlung nicht an. Die Themen sind auch heute noch aktuell.
Um unvoreingenommen an ein Buch heranzugehen, beschäftige ich mich meist erst im Nachhinein mit dem Gelesenen. In diesem Fall fehlten mir wohl die Vorkenntnisse aus den beiden Vorgängerbänden, welche allerdings nicht auf Deutsch erschienen sind. (Das würde auch den Direkteinstieg in die Handlung erklären.) Vermutlich wurde dort bereits Vorarbeit in Bezug auf die Charaktere geleistet. Teilweise wurde im vorliegenden Roman Bezug auf vergangene Ereignisse genommen, weshalb ich mich im Nachgang mit den Veröffentlichungen des Autors befasst habe. Im Original besteht die Reihe aus 12 Teilen. Insgesamt bin ich unschlüssig, ob für mich eine Fortsetzung in Frage kommt.