Johannes von Saaz (oder Johannes von Tepl) (um 1350 - 1414) war ein deutscher Dichter aus Böhmen. Sein um 1410 verfasster Text „Der Ackermann und der Tod“ ist eine der wichtigsten deutschsprachigen Prosadichtungen des späten Mittelalters.
Es ist ein Streitgespräch zwischen einem Ackermann, dem
die Frau im Kindbett gestorben ist, und dem Tod. In seiner Wut beschuldigt der trauernde Witwer den…mehrJohannes von Saaz (oder Johannes von Tepl) (um 1350 - 1414) war ein deutscher Dichter aus Böhmen. Sein um 1410 verfasster Text „Der Ackermann und der Tod“ ist eine der wichtigsten deutschsprachigen Prosadichtungen des späten Mittelalters.
Es ist ein Streitgespräch zwischen einem Ackermann, dem die Frau im Kindbett gestorben ist, und dem Tod. In seiner Wut beschuldigt der trauernde Witwer den Tod und bestreitet ihm im Namen aller lebendigen Kreatur das Existenzrecht. Es kommt zu einem Streitdialog, ja zu einem endlosen Schlagabtausch. In 32 Kapiteln geht die Argumentation zwischen dem Kläger und dem Angeklagtem stets hin und her. Im Kapitel 33 spricht Gott endlich das Urteil: er erinnert den Menschen an seine Sterblichkeit und den Tod daran, dass er seine Macht nur von Gott zu Lehen empfangen hat. Ein salomonisches Urteil: dem Tod wird zwar der Sieg zugesprochen, dem Ackermann aber die Ehre. Aus dem individuellen Trauerfall ist ein religiöses und menschliches Problem geworden.
Der Text wurde von Hubert Witt aus dem frühen Neuhochdeutschen übertragen und mit einem Essay versehen, der auch die historischen Hintergründe. Beleuchtet. Die Sprecher sind Thomas Dehler (Ackermann), Friedhelm Eberle (Tod) und Johannes Ackner (Gott). Ihnen gelingt es, die Dramatik des Streitgesprächs hörbar zu machen und auf dessen fortlaufende Aktualität hinzuweisen. Jedes Kapitel ist ein extra Track, sodass ein Wiedereinstieg jederzeit möglich ist. Hervorzuheben ist auch die sehr gediegene Aufmachung des Digipack und das umfangreiche Booklet.