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Verleihung des Literatur Nobelpreis 2006 an Orhan Pamuk am 10. Dezember 2006Orhan Pamuk ist nicht nur als Romancier bekannt, sondern auch als glänzender Essayist. Das vorliegende Hörbuch veranschaulicht die Vielzahl von Themen, über die er sich Gedanken gemacht hat. Immer wieder gehört Istanbul dazu, die Stadt, die auch in den meisten seiner Romane präsent ist. Was darin nur erahnt werden kann, nämlich der autobiographische Bezug, wird in diesen bewegenden Texten hörbar. Sie zeichnen seinen zunächst gar nicht geradlinigen Werdegang als Schriftsteller nach und zeigen, warum er prädestiniert ist…mehr

Produktbeschreibung
Verleihung des Literatur Nobelpreis 2006 an Orhan Pamuk am 10. Dezember 2006Orhan Pamuk ist nicht nur als Romancier bekannt, sondern auch als glänzender Essayist.
Das vorliegende Hörbuch veranschaulicht die Vielzahl von Themen, über die er sich Gedanken gemacht hat. Immer wieder gehört Istanbul dazu, die Stadt, die auch in den meisten seiner Romane präsent ist. Was darin nur erahnt werden kann, nämlich der autobiographische Bezug, wird in diesen bewegenden Texten hörbar. Sie zeichnen seinen zunächst gar nicht geradlinigen Werdegang als Schriftsteller nach und zeigen, warum er prädestiniert ist für die Rolle des Vermittlers zwischen zwei Kulturen. In dieser Short Story und den Essays begegnet man der Persönlichkeit eines Schriftstellers, der seit Jahrzehnten versucht, Widersprüche zu definieren, und nicht daran verzweifelt. Ob es sich um das Verhältnis der Literatur zum Leben oder der Klausur im Elfenbeinturm zum engagierten Eingreifen ins Tagesgeschehen handelt, ob die Beziehungzwischen der Einsamkeit des Individuums und der Sicherheit in der Gemeinschaft ausgelotet wird : All dem versucht der Autor sich zu nähern, ohne voreilig Schlüsse zu ziehen. Pamuk setzt Ironie als Stilmittel wie als politische Waffe ein, ein Instrument, das manches Mal in Zynismus umschlägt. Die Perspektive Orhan Pamuks ist zum Glück! ein kantisch sezierender Blick, der keiner Nation zuzuordnen ist, in seiner Schärfe ein wenig gemildert durch Erfahrung und die sprichwörtliche Toleranz des Sufismus. Doch nimmt er in der Tat bedingungslos Anteil am Schicksal von Menschen, gleichgültig, aus welchem Land sie kommen oder welcher Gesellschaftsschicht sie angehören, und interessiert sich für das Werden und Vergehen von Städten, Kulturen und Systemen und das unerbittliche Fortschreiten der Zeit. Neue Zürcher Zeitung
Autorenporträt
Orhan Pamuk, geb. 1952 in Istanbul, studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane erhielt er 1990 den Independent Foreign Fiction Award, 1991 den Prix de la découverte européenne, 2003 der International IMPAC Dublin Literary Award, 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und in demselben Jahr den Ricarda-Huch-Preis, 2006 den Nobelpreis für Literatur und 2007 die Ehrendoktorwürde der FU Berlin als 'Ausnahmeerscheinung der Weltliteratur'. Im Jahr 2012 wurde er mit dem Sonning-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In seinen Essays gelinge Orhan Pamuk eine ähnliche Verbindung von nordisch kühler Beobachtung mit südländischer Anteilnahme wie in seinen Romanen, heißt es bei Rezensentin Monika Carbe zugleich anerkennend und bewundernd. Die dreißig nach den Themen Leben, Politik, Literatur und Künste geordneten Texte betrachtet die Rezensentin als ein überaus reiches "Puzzlespiel", aus dem jeder Leser unendlich viel erfahren könne. Pamuk versuche stets, ohne voreilige Schlüsse zu schreiben, beispielsweise vom vermeintlichen "Minderwertigkeitskomplex" des Orients und der korrespondierenden "Arroganz" des Abendlandes. "Ironie", so die Rezensentin, sei hier Pamuks Stilmittel und "politische Waffe" zugleich, was aber gelegentlich auch in Zynismus umschlagen kann wie im Falle des 11. September. Als "Überraschung" enthalte der Band am Ende auch eine Kurzgeschichte, die aus der Perspektive des sechsjährigen Ali erzähle, wie der Vater im Jahr 1958 die Familie in Istanbul verlässt und nach Paris fliegt. Im Blick des kleinen Ali macht die Rezensentin schon den "melancholischen Chronisten" Pamuk aus.

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"Orhan Pamuk nimmt bedingungslos Anteil am Schicksal von Menschen, gleichgültig aus welchem Land sie kommen oder welcher Gesellschaftsschicht sie angehören, und interessiert sich für das Werden und Vergehen von Städten, Kulturen und Systemen - und das unerbittliche Fortschreiten von Zeit." Monika Carbe, Neue Zürcher Zeitung, 04.04.06 "Pamuk unterstreicht mit dieser Geschichte sein eigentliches Talent: Gegen die immer tiefer klaffenden religiösen Gräben, gegen das anschwellende Krakeelen selbst ernannter Kulturkämpfer fordert der Weltliteraturbürger die Wiederentdeckung des Subjekts und die erneute Einsetzung des Menschen in sein Menschenrecht ... So ist das Buch mit seinen vielfältigen Mementos und Erzählungen eine Liebeserklärung an eine besondere Stadt." Ralf Hanselle, Der Standard, 11.03.06