Jettes Freundin Caro wird tot im Wald aufgefunden, ermordet durch sieben Messerstiche. Auf der Beerdigung schwört Jette öffentlich, Caros Mörder zu finden. Doch damit macht sie ihn auf sich aufmerksam. Scheinbar in freundlicher Absicht nähert er sich Jette und sie verliebt sich in ihn. Erst spät erkennt sie, mit wem sie es zu tun hat. Das gleichnamige Buch ist im cbt Verlag erschienen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2004Als Caro verschwand
Liebe, Tod und Poesie – ein Serienmörder im Erdbeerfeld
Ein Mann im Erdbeerfeld voller Unruhe, voller Wünsche, die ihm nur eine Fee erfüllen kann: „Jung. Schön. Und unschuldig.” Eine junge Frau, die Ich-Erzählerin Jette, die an den Feldern mit den Erdbeerpflückern vorbei zur luxuriös umgebauten alten Mühle fährt, in der ihre Mutter ganz allein lebt und ihre Kriminalromane schreibt. Dann der erste Mord an der 18-jährigen Simone Redleff. Es treten auf: ein nachdenklicher Kommissar und der Mörder, der sich in Sicherheit wiegt. Ein Zeitungsausschnitt stellt die Verbindung zu zwei ähnlich strukturierten Morden an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit her. Dieser Mord ist nicht der Anfang.
Geschickt leuchtet Monika Feth in ihrem Krimi Der Erdbeerpflücker das Szenario aus verschiedenen Blickwinkeln. Jette, Merle und Caro, alle drei 18 Jahre alt, leben in einer WG und erproben die Selbstständigkeit: das Leben, die Liebe und ihre Freundschaft. Nebenbei gehen sie noch in die Schule. Caro ist in einen geheimnisvollen Mann verliebt, der nicht will, dass die beiden Freundinnen von ihm erfahren. Es ist eine Liebe wie noch nie: Einmalig, großartig, immer und ewig, außerhalb jeder Norm. Doch eines Nachts kommt sie nicht nach Hause. Als Jette und Merle zur Polizei gehen, können sie nur noch eine Leiche identifizieren. Bei der Beerdigung von Caro schwört Jette in aller Öffentlichkeit Rache. Sie und Merle machen sich auf die Suche nach dem Mörder, deuten kleine Hinweise, entschlüsseln Gedichte, die Caro geschrieben hat. Doch der Mörder sucht sie inzwischen seinerseits und der Liebeswahn wiederholt sich: Jette liebt den geheimnisvollen Fremden jenseits jeder Vernunft, erliegt seiner Faszination. Merle hat inzwischen die Hinweise richtig gedeutet und die Polizei alarmiert. Eine wichtige Rolle spielt der differenziert geschilderte Kommissar Melzig. Er hat das Zeug zum sensiblen „Serienhelden”. Jugendliche Krimileser mit einer Vorliebe für realistische Alltagsschilderungen und psychologischen Hintergrund, wie wir sie in den Krimis aus Skandinavien kennen, finden in diesem Roman alles, was auch in Krimis für Erwachsene fasziniert: Außergewöhnliche Charaktere und einen Spannungsbogen, der auch dann noch fesselt, als die Leser längst begriffen haben, wer der Mörder ist. Ein ungewöhnlich gelungener Kriminalroman mit drei jugendlichen Heldinnen im Mittelpunkt. (ab 14 Jahre und Erwachsene)
GABRIELA WENKE
MONIKA FETH: Der Erdbeerpflücker. C. Bertelsmann Taschenbuch 2003. 350 Seiten, 7,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
Liebe, Tod und Poesie – ein Serienmörder im Erdbeerfeld
Ein Mann im Erdbeerfeld voller Unruhe, voller Wünsche, die ihm nur eine Fee erfüllen kann: „Jung. Schön. Und unschuldig.” Eine junge Frau, die Ich-Erzählerin Jette, die an den Feldern mit den Erdbeerpflückern vorbei zur luxuriös umgebauten alten Mühle fährt, in der ihre Mutter ganz allein lebt und ihre Kriminalromane schreibt. Dann der erste Mord an der 18-jährigen Simone Redleff. Es treten auf: ein nachdenklicher Kommissar und der Mörder, der sich in Sicherheit wiegt. Ein Zeitungsausschnitt stellt die Verbindung zu zwei ähnlich strukturierten Morden an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit her. Dieser Mord ist nicht der Anfang.
Geschickt leuchtet Monika Feth in ihrem Krimi Der Erdbeerpflücker das Szenario aus verschiedenen Blickwinkeln. Jette, Merle und Caro, alle drei 18 Jahre alt, leben in einer WG und erproben die Selbstständigkeit: das Leben, die Liebe und ihre Freundschaft. Nebenbei gehen sie noch in die Schule. Caro ist in einen geheimnisvollen Mann verliebt, der nicht will, dass die beiden Freundinnen von ihm erfahren. Es ist eine Liebe wie noch nie: Einmalig, großartig, immer und ewig, außerhalb jeder Norm. Doch eines Nachts kommt sie nicht nach Hause. Als Jette und Merle zur Polizei gehen, können sie nur noch eine Leiche identifizieren. Bei der Beerdigung von Caro schwört Jette in aller Öffentlichkeit Rache. Sie und Merle machen sich auf die Suche nach dem Mörder, deuten kleine Hinweise, entschlüsseln Gedichte, die Caro geschrieben hat. Doch der Mörder sucht sie inzwischen seinerseits und der Liebeswahn wiederholt sich: Jette liebt den geheimnisvollen Fremden jenseits jeder Vernunft, erliegt seiner Faszination. Merle hat inzwischen die Hinweise richtig gedeutet und die Polizei alarmiert. Eine wichtige Rolle spielt der differenziert geschilderte Kommissar Melzig. Er hat das Zeug zum sensiblen „Serienhelden”. Jugendliche Krimileser mit einer Vorliebe für realistische Alltagsschilderungen und psychologischen Hintergrund, wie wir sie in den Krimis aus Skandinavien kennen, finden in diesem Roman alles, was auch in Krimis für Erwachsene fasziniert: Außergewöhnliche Charaktere und einen Spannungsbogen, der auch dann noch fesselt, als die Leser längst begriffen haben, wer der Mörder ist. Ein ungewöhnlich gelungener Kriminalroman mit drei jugendlichen Heldinnen im Mittelpunkt. (ab 14 Jahre und Erwachsene)
GABRIELA WENKE
MONIKA FETH: Der Erdbeerpflücker. C. Bertelsmann Taschenbuch 2003. 350 Seiten, 7,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einen feinfühligen Kommissar, der zum "Serienhelden" taugt, drei junge Frauen, die in einer WG das Leben auf eigenen Füßen proben, und einen Serienmörder, der sich wünscht "jung, schön und unschuldig" zu sein, findet Gabriela Wenke in Monika Feths Buch zu einem "ungewöhnlich gelungenen" Krimi verwoben. Als Caro, eine der Frauen, die sich in einen mysteriösen Mann verliebt hatte, ermordet aufgefunden wird, begeben sich ihre Freundinnen Jette und Merle auf Spurensuche, erzählt die Rezensentin, - bis auch Jette dem "Liebeswahn" verfällt. Das "geschickt" entwickelte Szenario sei genau das Richtige für Liebhaber "realistischer Alltagsschilderungen", empfiehlt Wenke.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Außergewöhnliche Charaktere und ein Spannungsbogen, der auch dann noch fesselt, als die Leser längst begriffen haben, wer der Mörder ist. Ein ungewöhnlich gelungener Kriminalroman. Süddeutsche Zeitung