"Es ist ganz egal, wie schön der Ort ist, an dem man lebt, […] Sehnsucht ist eine Währung, mit der jeder sein Dasein bezahlt."
Könnt ihr euch vorstellen in einem Faltboot fast die Welt zu umrunden? Wenn nicht, ergeht es euch genauso wie mir.
Aber genau darum handelt dieser Roman von Tobias
Friedrich, der übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht.
Oskar Speck macht sich im Jahr 1932 aus…mehr"Es ist ganz egal, wie schön der Ort ist, an dem man lebt, […] Sehnsucht ist eine Währung, mit der jeder sein Dasein bezahlt."
Könnt ihr euch vorstellen in einem Faltboot fast die Welt zu umrunden? Wenn nicht, ergeht es euch genauso wie mir.
Aber genau darum handelt dieser Roman von Tobias Friedrich, der übrigens auf einer wahren Begebenheit beruht.
Oskar Speck macht sich im Jahr 1932 aus der Not heraus von Hamburg aus auf den Weg nach Zypern mit einem Faltboot. Denn dort werden Arbeiter für eine Kupfermine gesucht und Oskar braucht Geld und zwar schnell!
Seine Selbständigkeit mit seinem besten Freund Karol ist nicht gut gelaufen und beide haben eine große Summe Schulden bei Konstanty von Stäblein, ihrem Gläubiger, gemacht.
Eigentlich plant Oskar in sechs Monaten zurück zu sein, aber dann kommt alles anders und er ist insgesamt 7 Jahre unterwegs.
In vier Teilen erzählt Tobias Friedrich die Geschichte des Weltenbummlers Oskar Speck und dessen lange Reise.
Ich muss gestehen, dass der Anfang des Buches zunächst etwas verwirrend war, da doch viele Charaktere vorkamen und ich nicht immer gleich alle Namen wieder richtig zuordnen konnte.
Im Laufe des Plots kristallisierten sich aber die Hauptprotagonisten heraus und es gelang dann auch die Zusammenhänge der einzelnen Personen besser nachzuvollziehen.
Man begleitet dabei nicht nur Oskar während seiner Reise, die sich am Ende bis nach Australien zieht, sondern lernt auch die Journalistin Gili kennen, die Oskar nicht nur interviewt, sondern auch ihr Herz an diesen verliert.
Und dann ist da noch der Gläubiger Konstanty von Stäblein, der Oskar im wahrsten Sinne des Wortes bis ans Ende der Welt verfolgt.
Was mit anfänglichen Schulden begann, entwickelt sich bei Konstanty zu einer regelrechten Obsession im Laufe der Jahre.
Die Reiseberichte von Oskar sind spannend und interessant, da er viele Länder durchreist, verschiedenste Persönlichkeiten kennenlernt und auch das ein oder andere Abenteuer erlebt.
Viele der Persönlichkeiten hat es auch wirklich gegeben, wie den Ingenieur Ernst Neweklowsky oder auch John Hagenbeck.
Leider gab es jedoch auch einige Längen und die Story hat sich für mich etwas hingezogen. Stellenweise wusste ich auch nicht, wo mich der Plot noch hinführen will.
Die letzten beiden Teile waren glücklicherweise wieder etwas spannender und mit mehr Handlung gefüllt.
Für mich als kleine Weltenbummlerin war die Reiseroute von Oskar sehr spannend und den Gedanken einer Weltumrundung in einem Faltboot finde ich faszinierend.
Das ein oder andere Mal habe ich eine Online Map aufgerufen, um zu schauen, wo der genannte Fluss genau liegt oder die Region, in der Oskar sich gerade befand.
Aufgrund der Längen und des doch sehr speziellen Themas, würde ich den Roman aber grundsätzlich nicht jedem empfehlen.
Ich vergebe daher 3 von 5 Booten für den Flussregenpfeifer.