Nicht lieferbar

Erich Kästner
Audio-CD
Der Gang vor die Hunde
420 Min.
Herausgegeben: Hanuschek, Sven;Gesprochen: Holonics, Nico
Nicht lieferbar
Weitere Ausgaben:
'Es geht um gekaufte und verkaufte Liebe, um Sehnsucht und Selbstmord, um eine Zeit, die sich verliert, in Berlin, dem zärtlichen Moloch der Moderne.' Georg Diez, Der Spiegel Fabian ist Erich Kästners Meisterwerk. Doch der Roman wurde vor seinem Erscheinen verändert und gekürzt. Jetzt liegt er zum ersten Mal so vor, wie ihn Kästner geschrieben und gemeint hat - unter dem Titel, den Kästner ursprünglich vorgesehen hatte: Der Gang vor die Hunde. Nun gibt es das Buch auch als Hörbuch mit einer ungekürzten Lesung von Nico Holonics.
Erich Kästner, geb. am 23.2.1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der 'Neuen Zeitung'. 1957 erhielt er den Georg-Büchner-Preis.
Sven Hanuschek, geboren 1964, ist Publizist und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er veröffentlichte u.a.: Uwe Johnson (1994) und Heinar Kipphardt (1996).
Sven Hanuschek, geboren 1964, ist Publizist und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er veröffentlichte u.a.: Uwe Johnson (1994) und Heinar Kipphardt (1996).
© Kaspar Plaas
Produktdetails
- Verlag: Atrium Verlag
- Gesamtlaufzeit: 420 Min.
- Erscheinungstermin: 19. Februar 2014
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783855353934
- Artikelnr.: 38077635
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Hernán D. Caro liest mit Neugier diese als Urfassung von Erich Kästners "Fabian" annoncierte, vom Kästner-Spezialisten Sven Hanuschek herausgegebene Ausgabe und stellt fest: Es handelt sich weder um eine historisch-kritische Ausgabe, wenngleich Varianten und Streichungen vermerkt sind, noch um einen grundstürzend neuen "Fabian". Enttäuscht ist Caro allerdings bei weitem nicht. Im Gegenteil, die immerhin um einige pikante Sätze und im Ganzen zwei Passagen reichere Edition gibt dem Rezensenten Gelegenheit, Kästners brillanten Stadtroman wieder zu lesen, als Märchen für Erwachsene oder freie Satire auf die letzten Weimarer Tage. Ganz nach Belieben, meint Caro, der den Roman jedenfalls als ein ergreifendes wie zutiefst menschliches Buch feiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Gebundenes Buch
Der Gang vor die Hunde - Eine Sammlung von Karikaturen in Worten
Kästner ist wohl jedem ein Begriff, der in einem deutschsprachigen Land zur Schule gegangen ist. „Emil und die Detektive“, „Das doppelte Lottchen“, oder „Das fliegende Klassenzimmer“ sind …
Mehr
Der Gang vor die Hunde - Eine Sammlung von Karikaturen in Worten
Kästner ist wohl jedem ein Begriff, der in einem deutschsprachigen Land zur Schule gegangen ist. „Emil und die Detektive“, „Das doppelte Lottchen“, oder „Das fliegende Klassenzimmer“ sind sowohl als Lektüre als auch als Kinderfilm aus der deutschen Kinder- und Jugendkultur nicht mehr wegzudenken. Kästner als Autor für Erwachsene war mir völlig unbekannt, bevor ich „Der Gang vor die Hunde“ gelesen habe.
In diesem Buch stellt Kästner aus der Sicht des Germanisten Jacob Fabian das Leben im n der Weimarer Republik auf stark übertriebene Weise dar. Das Buch, das eigentlich keine Handlung erzählt sondern vielmehr Momentaufnahmen in unterschiedlichen Milieus darstellt fühlt sich an, wie eine Sammlung von opulent überzeichneten Karikaturen, wie man sie aus der Weimarer Republik kennt. Es geht um Freundschaft, Liebe, Enttäuschung, Sinnlosigkeit und vieles mehr. Der Gang vor die Hunde ist stark gekürzt als „Fabian – Die Geschichte eines Moralisten“ im Jahr 1931 erschienen. Bei der Lektüre wird einem sehr schnell klar, warum sehr viel gekürzt werden musste. Die Welt war einfach noch nicht reif für dieses Buch. Kästners trockene und oft stark verkürzte Ausdrucksweise lässt so manche Liebes- beziehungsweise Sexszene als recht derbe erscheinen. Das Buch muss als entartete Literatur so was von gebrannt haben, bei der Bücherverbrennung im Jahre 1933.
Kästner wollte mit diesem Buch warnen. Er hat gespürt, dass sich die Welt um ihn herum nach dem ersten Weltkrieg nicht weiter erholt, sondern sich auf einen Abgrund zu bewegt. Mit dem heutigen Wissen stockt einem immer wieder der Atem aufgrund Kästners Weitblick. Dennoch meine ich zu spüren, dass sich die Geschichte noch weitaus brutaler entwickelt hat, als es Kästner befürchtet hat. Wie muss er sich rückblickend gefühlt haben, als alle seine Warnungen in den Wind geschlagen wurden und nach 1945 Deutschland in einem noch viel schlimmeren Trümmerland lag, als zu Zeiten des Fabian nach dem ersten Weltkrieg.
„Der Gang vor die Hunde“ lässt sich aufgrund der einfachen, sachlichen Sprache sehr zügig lesen. Vom Inhalt her beschäftigte es mich sehr, obwohl keine spannende Handlung erzählt wird. Die einzelnen Kapitel, die für mich eher Bilder darstellen, können auch isoliert gelesen werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich mir im Laufe der Jahre das eine oder andere Bild noch mal vergegenwärtigen werde.
Im Anhang sind einige Nachworte von Kästner abgedruckt, die er zu den verschiedenen Fassungen und zu verschiedenen Zeiten verfasst hat. Ebenfalls sind detaillierte Informationen über die einzelnen Änderungen im Vergleich zu den früheren Ausgaben aufgeführt, so dass man mit der alten Fabian Ausgabe vergleichen kann. Mit „Der Gang vor die Hunde“ hat man das Werk so vor sich, wie Kästner seinen Fabian haben wollte.
Literaturgeschichtlich ein sehr interessantes Werk. Und was kann man für das tägliche Leben im Jahre 2013 daraus lernen………..damit möchte ich mich im Moment lieber nicht ausführlicher befassen. Es macht mir angesichts der „Versexualisierung“ und Verrohung unserer Gesellschaft, die ungleich schlimmer ist, als es in der Weimarer Republik der Fall war, einfach nur Angst, was kommen könnte. Ich höre Kästners Warnung und mache vorerst die Augen zu.
Weniger
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Literaturerlebnis Erich Kästner
"Der Gang vor die Hunde" ist ein Buch, welches mir Erich Kästner, den ich natürlich durch andere Bücher wie "Emil und die Detektive", "Das doppelte Lottchen" oder auch "Das fliegende Klassenzimmer" zu …
Mehr
Literaturerlebnis Erich Kästner
"Der Gang vor die Hunde" ist ein Buch, welches mir Erich Kästner, den ich natürlich durch andere Bücher wie "Emil und die Detektive", "Das doppelte Lottchen" oder auch "Das fliegende Klassenzimmer" zu schätzen weiß, nun in einem ganz anderen Licht erscheint. "Der Gang vor die Hunde" ist nämlich keinesfalls ein Kinderbuch, sondern ein wirklich dekadentes Buch, wo es nicht wundert, das es gekürzt werden musste, da es so wie es jetzt 80 Jahre später einfach besser in die Zeit passt. Erschienen sind nur Auszüge und das Buch verlor auch seinen Originaltitel und ist als "Fabian - Die Geschichte eines Moralisten" auf den deutschen Buchmarkt geworfen worden. Um herauszufinden, was letztendlich gekürzt wurde, lohnt es sich erstens "Fabian" zu lesen oder sich eben dem Anhang in "Der Gang vor die Hunde" zu lesen.
Für mich war "Der Gang vor die Hunde" ein Einblick in das Leben nach dem ersten Weltkrieg. Politisch und wirtschaftlich muss sich Deutschland erst einmal wieder erholen. Fabian ist nur Beobachter und führt uns durch Berlin. Gewährt uns Einblicke, die uns tatsächlich erstaunen lassen. Personen werden teilweise oberflächlich betrachtet, teilweise ein klein wenig mehr. Manches Leben erscheint uns sinnlos und die Frage ist: "Was haben die jetzt im Buch zu suchen?" Wieder andere scheiden so schnell wieder aus der Handlung heraus, das sich die Frage lohnt: "Wie viel Wert hat ein Leben?" Moralisch könnte man das Buch natürlich verwerfen, obwohl es in unserer Zeit, wenn man die Sexualität betrachtet doch um einiges offener zugeht. In einer Zeit wie dieser in der "Der Gang vor die Hunde" spielt ist es eher verwerflich und verwunderlich wie offen Erich Kästner damit umgeht.
"Der Gang vor die Hunde" ist definitiv kein Buch, was man so eben zwischendurch lesen könnte, dafür ist es wirklich zu prekär und dekadent, das sich das zweite oder dritte mal Lesen zumindest für mich lohnen würde, um wirklich alles aufnehmen zu können und zu verstehen, was Erich Kästner eigentlich ausdrücken wollte.
Natürlich gibt es eine Leseempfehlung, denn einen Erich Kästner mal von einer anderen Seite zu betrachten lohnt sich auf jeden Fall!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für