Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 3,99 €
  • Audio CD

Hildegard Knef war Sünderin und Sängerin, Hollywood- und Broadwaystar, liebte einen Nazi und heiratete einen Juden, kämpfte in den Ruinen Berlins um ihr Leben und residierte an der Park Avenue. Vom deutschen Publikum verehrt und verachtet, wurde ihre Autobiografie Der geschenkte Gaul das erfolgreichste Buch der Nachkriegszeit. Ihre Konzerte sind Legende. Hildegard Knef ist eine deutsche Ikone.

Produktbeschreibung
Hildegard Knef war Sünderin und Sängerin, Hollywood- und Broadwaystar, liebte einen Nazi und heiratete einen Juden, kämpfte in den Ruinen Berlins um ihr Leben und residierte an der Park Avenue. Vom deutschen Publikum verehrt und verachtet, wurde ihre Autobiografie Der geschenkte Gaul das erfolgreichste Buch der Nachkriegszeit. Ihre Konzerte sind Legende. Hildegard Knef ist eine deutsche Ikone.
Autorenporträt
Heike Makatsch, geboren 1971, ist heute eine profilierte Kino- und Fernsehschauspielerin. Mehrfache Auszeichnungen, u. a. 2004 den Bambi (Fernsehproduktion 'Das Wunder von Lengede'), den Grimme-Preis, die Goldene Kamera und den Bayerischen Fernsehpreis. In den vergangenen Jahren hat sie journalistische Beiträge für das "jetzt"-Magazin, "Neon" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" verfasst. Die Autorin lebt in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2019

Tempo, Tempo
Hildegard Knef liest ihre Erinnerungen
Mit Mitte vierzig veröffentlichte Hildegard Knef ihre Erinnerungen. Dass ihr Buch „Der geschenkte Gaul. Bericht aus einem Leben“ ein Bestseller, ein internationaler Erfolg wurde, lag nicht allein an der Prominenz der Schauspielerin, des Filmstars, der Sängerin, sondern ebenso sehr an den literarischen Qualitäten der Autobiografie, die Hildegard Knef zugleich als „Geschichte einer Generation“ verstanden wissen wollte. Ohne den Lesern zu dicht auf die Pelle zu rücken, mit demonstrativer Offenheit, aber dennoch distanziert, erzählt Knef vom Aufwachsen im Dritten Reich, vom Leben im zerstörten Berlin, von ersten Karriereschritten auf dem Theater, bei der Tobis, in New York.
Sie schildert Distanz zum Nationalsozialismus und Mitläufertum, beschreibt Entbehrungen, Sorgen, charakterisiert das seltsam unzärtliche Zusammenleben der Männer und Frauen in ihrer Familie. Erotik scheint eher eine Sache der Gewohnheit als der Leidenschaft zu sein. Das alles geschieht so, als wolle sie um keinen Preis viel Aufhebens um das Erlebte machen. Aufzählungen, ein hohes Tempo, Stummelsätze erzeugen den Eindruck der Beherrschtheit, einer gewissen Kühle, eben jener berühmten schnoddrigen Berliner Unbeeindruckbarkeit, die mit dem Pathos der Nüchternheit emotional stark berührt. 1998, wenige Jahre vor ihrem Tod, hat Hildegard Knef ihre Autobiografie in ihrer Berliner Wohnung fürs Hörbuch eingelesen. Man weiß inzwischen, dass sie manches geschönt und weichgezeichnet hat, und ist doch rasch gefangen von der Liebeserklärung an den Großvater, den Porträts der Frauen um sie herum, den Geschichten um den Regisseur Boleslaw Barlog oder den legendären Filmproduzenten Erich Pommer. In ihrem zweiten Buch, „Das Urteil“, erschienen 1975, erzählt sie von ihrer Krebserkrankung. Eine gekürzte Fassung des manchmal wütenden Überlebensbuches ist hier zu hören.
JBY
Hildegard Knef: Der geschenkte Gaul. Das Urteil. Tacheles, Bochum 2019. 2 MP3–CDs, ca. 6 Stunden, 17,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr