Die musikalische Gestaltung ist von Ute Kleeberg. Bei allen Produktionen der Edition SEE-IGEL stammt die Musik nicht aus Archiven, sondern es handelt sich um Einspielungen ausschließlich für diese CD. Oft sind es sogar Ersteinspielungen, d. h. die Musikstücke sind auf keinem anderen Tonträger zu hören. Die Verbindung von Musik und Sprache ist eine eigene Regie-Komposition solitär und auf höchstem Niveau. Aus dem Anderen wird das Eigene, aus dem Guten das Besondere. Das Einzigartige kann entstehen. Die 27 Produktionen der Edition SEE-IGEL (gegründet 1995) haben über 41 Auszeichnungen erhalten (Preis der Schallplattenkritik, LEOPOLD, Hörbuchbestenliste).
CD | |||
1 | Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 A-Dur S 125 | 00:18:50 | |
2 | Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68 | ||
3 | 2. Andante sostenuto | 00:09:15 | |
4 | 3. Un poco allegretto e grazioso | 00:04:42 | |
5 | 4. Adagio - Allegro non troppo, ma con brio | 00:16:34 | |
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Kleider machen Leute. Oder: Stiefel machen den Kater. Das Märchen vom armen Müllersohn, der nur einen Kater erbt, ist die Ur-Geschichte aller Betrogenen, oder, aller Hochstapler à la Felix Krull. Denn die Erbschaft entpuppt sich als äußert lukrativ, weil es sich bei dem Kater um ein hochbegabtes, listiges Tier handelt, das seinem Besitzer, den er um ein paar Stiefel bittet, den Rang eines Marquis samt Prinzessin als Braut und mit eigenem Schloss erschwindelt. Diese Umsetzung als Hörspiel befindet sich auf höchstem Niveau. Ein hervorragender Leser, Ulrich Noethen, und die passende, anspruchsvoll interpretierte Musik machen aus dem Märchen ein wahres Hörvergnügen. Den musikalischen roten Faden bildet der Variationssatz aus Beethovens Gassenhauer-Trio (op. 11), und dies aus zweierlei Gründen: erstens haben Ute Kleeberg und Uwe Stoffel die Idee aus Prokowjeffs Peter und der Wolf übernommen und dem Kater die Klangfarbe der Klarinette zugeordnet; zweitens realisiert Beethoven in diesem Trio etwas ähnliches wie der Kater im Märchen: Während der Kater den Aufstieg quasi von der Straße ins Schloss vollzieht, macht Beethoven aus einem einfachen Lied, einem "Gassenhauer", eine klassische Komposition von höchstem Rang. Die andere leitmotivisch eingesetzte, melancholischeren Stimmungen vorbehaltene Komposition ist Michael Glinkas Trio Pathetique, ebenfalls für Klarinette, Cello und Klavier; gegenüber Beethoven eher eine Rarität, aber ebenso hörenswert. Weiter sind Fauré, Debussy und Offenbach mit Klarinetten oder Cello-Kompositionen zu hören. So hervorragend präsentiert und sinnvoll eingebunden kann klassische Musik wirklich jedem Kind das sich nicht mehr vor dem Menschfresser fürchtet, bestens nahegebracht werden. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)