Das berühmte und legendäre Hörspiel
Wir schreiben das Jahr 3001, Drittes Zeitalter nach der Großen Schlacht. Im Auenland gehen merkwürdige Dinge vor. Sauron, der Böse, ist wieder erstarkt, und die Schatten seines Reiches Mordor werden länger. Bald ist ganz Mittelerde vom Untergang bedroht. Sauron fordert sein Eigentum zurück: den Einen Ring, den Ring der Macht. Dieser ist unter allen Geschöpfen, stolzen Elben, klugen Zauberern, Menschen und Zwergen ausgerechnet Frodo, dem Hobbit, in die Hände gefallen. Nur er allein kann Mittelerde retten, und so beginnen die Großen Jahre ...
Die opulente Inszenierung mit der Musik von Peter Zwetkoff und einem beeindruckenen Cast: Rufus Beck, Matthias Haase, Hans Peter Hallwachs, Matthias Ponnier, Ernst Schröder, Manfred Steffen und vielen anderen.
(2 mp3-CDs, Laufzeit: ca. 11h 27)
Wir schreiben das Jahr 3001, Drittes Zeitalter nach der Großen Schlacht. Im Auenland gehen merkwürdige Dinge vor. Sauron, der Böse, ist wieder erstarkt, und die Schatten seines Reiches Mordor werden länger. Bald ist ganz Mittelerde vom Untergang bedroht. Sauron fordert sein Eigentum zurück: den Einen Ring, den Ring der Macht. Dieser ist unter allen Geschöpfen, stolzen Elben, klugen Zauberern, Menschen und Zwergen ausgerechnet Frodo, dem Hobbit, in die Hände gefallen. Nur er allein kann Mittelerde retten, und so beginnen die Großen Jahre ...
Die opulente Inszenierung mit der Musik von Peter Zwetkoff und einem beeindruckenen Cast: Rufus Beck, Matthias Haase, Hans Peter Hallwachs, Matthias Ponnier, Ernst Schröder, Manfred Steffen und vielen anderen.
(2 mp3-CDs, Laufzeit: ca. 11h 27)
MP3 CD 1 | |||
1 | Ein festlicher Abscheid | ||
2 | Ein festlicher Abscheid | ||
3 | Ein festlicher Abscheid | ||
4 | Ein festlicher Abscheid | ||
5 | Ein festlicher Abscheid | ||
6 | Der Ring bleibt bei Frodo | ||
7 | Der Ring bleibt bei Frodo | ||
8 | Der Ring bleibt bei Frodo | ||
9 | Der Ring bleibt bei Frodo | ||
10 | Der Ring bleibt bei Frodo | ||
11 | Der Feind regt sich | ||
12 | Der Feind regt sich | ||
13 | Der Feind regt sich | ||
14 | Der Feind regt sich | ||
15 | Hinaus in die Welt | ||
16 | Hinaus in die Welt | ||
17 | Hinaus in die Welt | ||
18 | Hinaus in die Welt | ||
19 | Hinaus in die Welt | ||
20 | Hinaus in die Welt | ||
Weitere 54 Tracks anzeigen | |||
21 | Eine Nacht unter Elben | ||
22 | Eine Nacht unter Elben | ||
23 | Eine Nacht unter Elben | ||
24 | Eine Nacht unter Elben | ||
25 | Verschwörung der Freunde | ||
26 | Verschwörung der Freunde | ||
27 | Verschwörung der Freunde | ||
28 | Verschwörung der Freunde | ||
29 | Süße Gastfreundschaft | ||
30 | Süße Gastfreundschaft | ||
31 | Süße Gastfreundschaft | ||
32 | Süße Gastfreundschaft | ||
33 | Ein Waldläufer kommt ins Spiel | ||
34 | Ein Waldläufer kommt ins Spiel | ||
35 | Ein Waldläufer kommt ins Spiel | ||
36 | Ein Waldläufer kommt ins Spiel | ||
37 | Ein Waldläufer kommt ins Spiel | ||
38 | Der Feind greift an | ||
39 | Der Feind greift an | ||
40 | Der Feind greift an | ||
41 | Der Feind greift an | ||
42 | Der Rat Elronds | ||
43 | Der Rat Elronds | ||
44 | Der Rat Elronds | ||
45 | Der Rat Elronds | ||
46 | Der Rat Elronds | ||
47 | In die Tiefen der Welt | ||
48 | In die Tiefen der Welt | ||
49 | In die Tiefen der Welt | ||
50 | In die Tiefen der Welt | ||
51 | In die Tiefen der Welt | ||
52 | In die Tiefen der Welt | ||
53 | Durins Zeiten | ||
54 | Durins Zeiten | ||
55 | Durins Zeiten | ||
56 | Durins Zeiten | ||
57 | Durins Zeiten | ||
58 | Durins Zeiten | ||
59 | Im Herzen des alten Reiches | ||
60 | Im Herzen des alten Reiches | ||
61 | Im Herzen des alten Reiches | ||
62 | Im Herzen des alten Reiches | ||
63 | Im Herzen des alten Reiches | ||
64 | Frodos Entscheidung | ||
65 | Frodos Entscheidung | ||
66 | Frodos Entscheidung | ||
67 | Frodos Entscheidung | ||
68 | Frodos Entscheidung | ||
69 | Frodos Entscheidung | ||
70 | Die Gemeinschaft zerbricht | ||
71 | Die Gemeinschaft zerbricht | ||
72 | Die Gemeinschaft zerbricht | ||
73 | Die Gemeinschaft zerbricht | ||
74 | Die Gemeinschaft zerbricht | ||
MP3 CD 2 | |||
1 | Mit Horn und Trommeln | ||
2 | Mit Horn und Trommeln | ||
3 | Mit Horn und Trommeln | ||
4 | Mit Horn und Trommeln | ||
5 | Mit Horn und Trommeln | ||
6 | Neue Ziele | ||
7 | Neue Ziele | ||
8 | Neue Ziele | ||
9 | Neue Ziele | ||
10 | Ein Heer bricht auf | ||
11 | Ein Heer bricht auf | ||
12 | Ein Heer bricht auf | ||
13 | Ein Heer bricht auf | ||
14 | Ein Heer bricht auf | ||
15 | Der Kampf um die Hornburg | ||
16 | Der Kampf um die Hornburg | ||
17 | Der Kampf um die Hornburg | ||
18 | Der Kampf um die Hornburg | ||
19 | Nach Isengart | ||
20 | Nach Isengart | ||
Weitere 53 Tracks anzeigen | |||
21 | Nach Isengart | ||
22 | Nach Isengart | ||
23 | Nach Isengart | ||
24 | Sarumans Stimme | ||
25 | Sarumans Stimme | ||
26 | Sarumans Stimme | ||
27 | Sarumans Stimme | ||
28 | Sarumans Stimme | ||
29 | Eine Falle für alle Hobbits | ||
30 | Eine Falle für alle Hobbits | ||
31 | Eine Falle für alle Hobbits | ||
32 | Eine Falle für alle Hobbits | ||
33 | Eine Falle für alle Hobbits | ||
34 | Der Feind vor der Stadt | ||
35 | Der Feind vor der Stadt | ||
36 | Der Feind vor der Stadt | ||
37 | Der Feind vor der Stadt | ||
38 | Der Feind vor der Stadt | ||
39 | Zum Tor der Toten | ||
40 | Zum Tor der Toten | ||
41 | Zum Tor der Toten | ||
42 | Zum Tor der Toten | ||
43 | Zum Tor der Toten | ||
44 | Die Verbündeten sammeln sich | ||
45 | Die Verbündeten sammeln sich | ||
46 | Die Verbündeten sammeln sich | ||
47 | Die Verbündeten sammeln sich | ||
48 | Die Verbündeten sammeln sich | ||
49 | Feuer in der Stadt | ||
50 | Feuer in der Stadt | ||
51 | Feuer in der Stadt | ||
52 | Feuer in der Stadt | ||
53 | Feuer in der Stadt | ||
54 | Der Tod des Königs | ||
55 | Der Tod des Königs | ||
56 | Der Tod des Königs | ||
57 | Der Tod des Königs | ||
58 | Ein Köder für Mordor | ||
59 | Ein Köder für Mordor | ||
60 | Ein Köder für Mordor | ||
61 | Ein Köder für Mordor | ||
62 | Ein Köder für Mordor | ||
63 | Ein Köder für Mordor | ||
64 | Am Schicksalsberg | ||
65 | Am Schicksalsberg | ||
66 | Am Schicksalsberg | ||
67 | Am Schicksalsberg | ||
68 | Am Schicksalsberg | ||
69 | Zu guter Letzt | ||
70 | Zu guter Letzt | ||
71 | Zu guter Letzt | ||
72 | Zu guter Letzt | ||
73 | Zu guter Letzt |
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2021Ein Weltenschöpfer prüft, verwirft und hält die Zerstörung fest
Altern Elben? Sterben sie, werden sie neu geboren? Und was liegt an Balins Grab? Zwei Bücher beleuchten Tolkiens Mittelerde.
Von Tilman Spreckelsen
Mit dem Tod J. R. R. Tolkiens am 2. September 1973 begann eine Publikationsgeschichte, die ihresgleichen sucht: Die schiere Menge der seither postum publizierten von Tolkien herrührenden Buchseiten übersteigt die der zu Lebzeiten veröffentlichten bei Weitem. Dem "Hobbit" von 1937 und dem "Herrn der Ringe" (1954/55) stehen etwa das "Silmarillion" und das Riesenwerk "The History of Middle-earth" gegenüber, die wie zahlreiche weitere postume Tolkien-Bücher vom dritten Sohn des Autors, Christopher Tolkien, herausgegeben wurden, zusammengestellt teils aus einem offenbar recht unübersichtlichen Konvolut im Nachlass.
Was dabei ans Licht kam, weitete den Blick der Leser auf jenen umfangreichen Mythos, den Tolkien im "Herrn der Ringe" vorausgesetzt und auf den er angespielt hatte, der aber in seinen Dimensionen allenfalls im Anhang des Romans zu erahnen gewesen war. Zum "Dritten Zeitalter" Mittelerdes, dem des Ringkriegs, kamen so die beiden früheren, die aber in vielem die Ereignisse des Romans vorbereiteten. Der heterogenen Herkunft entsprechend ist dieses Material von unterschiedlicher Zugänglichkeit - ein reines Lesevergnügen sind die dort auch enthaltenen chronikalen oder mitunter tabellarischen Passagen nicht, andere Geschichten dagegen - etwa die der Kinder Húrins oder die vom Fall Gondolins - besitzen in ihrer Erzählweise einen eigenständigen Reiz.
Vor knapp zwei Jahren, am 16. Januar 2020, starb Christopher Tolkien. Dass es mit den Nachlasseditionen trotzdem weitergeht, zeigte sich in diesem Herbst: Herausgegeben von dem amerikanischen Tolkien-Experten Carl F. Hostetter, erschien der Band "Natur und Wesen von Mittelerde", der ganz unterschiedliche, meist überschaubar kurze Texte bündelt, die sich Fragen widmen wie Tod und Wiedergeburt (eine überraschend schöne Vision von persönlicher Fortdauer in immer neuen Körpern), Schicksal und freiem Willen bei den Elben oder dem Verhältnis von "fea", dem Geist, zu "hroa", dem Körper - ganz so, als wollte sich Tolkien damit über bestimmte Aspekte seiner eigenen Riesenschöpfung klar werden. Manches davon ist jenen Texten verwandt, die in "The History of Middle-earth" publiziert worden sind, einige Beiträge des neuen Bandes waren dort sogar vorgesehen gewesen, hatten aber aus Platzgründen keine Aufnahme gefunden.
Ein beträchtlicher Teil dieser Texte findet sich auf den Rückseiten von allen möglichen Papieren, die Tolkien gerade zur Hand hatte: von Terminkalenderblättern bis zu Verlagsmitteilungen, mit Tinte, Bleistift, Kugelschreiber oder wechselndem Schreibwerkzeug, versehen mit Streichungen und Fußnoten.
Wer mit diesem Material arbeitet, muss sich im Klaren darüber sein, an wen sich das fertige Buch richtet, nach welchen editorischen Prinzipien die Entscheidungen getroffen werden und wie überhaupt aus den reichen Archivbeständen ausgewählt wird. Hostetter schlägt einen Mittelweg ein: Klar ist, dass niemand etwas mit dem Band anfangen kann, der nicht mit Tolkiens Kosmos einigermaßen vertraut ist. Mit inhaltlichen Erläuterungen zu Grundlagen hält sich der Herausgeber nicht auf, und neben einer guten Kenntnis von "Hobbit" und "Herr der Ringe" ist auch Vertrautheit mit dem "Silmarillion" hilfreich bei der Lektüre dieses Bandes. Zugleich aber ist Hostetter bestrebt, die einzelnen hier aufgenommenen Texte möglichst zugänglich zu präsentieren, also eingeleitet, auch bearbeitet und gekürzt, wo es ihm sinnvoll erscheint.
Ein Schwerpunkt liegt dabei, sicherlich auch im Sinne des Autors, auf linguistischen Überlegungen, die sich freilich oft zur Darstellung der zugrunde liegenden Verhältnisse weiten. Widerspruchsfrei ist all das nicht, was den Eindruck unterstreicht, dass hier ein Weltschöpfer am Werk ist, der ausprobiert, prüft und verwirft oder eine Vermutung durch eine andere, einleuchtendere ersetzt. Zugleich ist diese Welt nicht nur in der Auffassung, die Tolkien jeweils von ihr hatte, sondern auch in sich selbst einem Wandel unterworfen. Elben wie Orks machen ihre Erfahrungen und ziehen ihre Schlüsse daraus, was etwa Auswirkungen auf ihre jeweiligen Siedlungsbewegungen hat.
Die hier reich dargebotenen Notizen, Erläuterungen und ausgearbeiteten längeren Texte sind nicht Tolkiens einziges Mittel, diese Welt zu erkunden. Eine Neuausgabe des "Herrn der Ringe" versammelt nun eine Reihe von Arbeiten Tolkiens, in denen er sein Werk veranschaulicht - für sich selbst und für andere. Über seine Begabung als filigraner Zeichner und abstrakter, bisweilen geradezu plakativer Illustrator konnte man sich schon länger durch diverse Publikationen ein Bild machen (Tolkien selbst zeigte sich in der Regel überkritisch diesen Arbeiten gegenüber).
Hier erschienen sie - fertig ausgeführt und liebevoll koloriert oder skizzenhaft angedeutet - in hervorragender Druckqualität in die einbändige Ausgabe integriert. Am beeindruckendsten ist die Klapptafel mit Tolkiens Zeichnung des Buchs, das an Balins Grab gefunden wird - drei beschädigte Seiten mit Runenschrift. Die größte Sorgfalt, so erscheint es, widmete Tolkien der Abbildung von Zerstörung. Und so auch der Bewahrung dessen, was noch zu retten war.
J. R. R. Tolkien: "Natur und Wesen von Mittelerde".
Hrsg. von Carl F. Hostetter. Aus dem Englischen von Helmut W. Pesch und Susanne Held. Klett-Cotta, Stuttgart 2021. 720 S., geb., 28,- Euro.
J. R. R. Tolkien: "Der Herr der Ringe".
Mit Illustrationen des Autors. Aus dem Englischen von Margaret Carroux. Klett-Cotta, Stuttgart 2021. 1300 S., geb., 88,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Altern Elben? Sterben sie, werden sie neu geboren? Und was liegt an Balins Grab? Zwei Bücher beleuchten Tolkiens Mittelerde.
Von Tilman Spreckelsen
Mit dem Tod J. R. R. Tolkiens am 2. September 1973 begann eine Publikationsgeschichte, die ihresgleichen sucht: Die schiere Menge der seither postum publizierten von Tolkien herrührenden Buchseiten übersteigt die der zu Lebzeiten veröffentlichten bei Weitem. Dem "Hobbit" von 1937 und dem "Herrn der Ringe" (1954/55) stehen etwa das "Silmarillion" und das Riesenwerk "The History of Middle-earth" gegenüber, die wie zahlreiche weitere postume Tolkien-Bücher vom dritten Sohn des Autors, Christopher Tolkien, herausgegeben wurden, zusammengestellt teils aus einem offenbar recht unübersichtlichen Konvolut im Nachlass.
Was dabei ans Licht kam, weitete den Blick der Leser auf jenen umfangreichen Mythos, den Tolkien im "Herrn der Ringe" vorausgesetzt und auf den er angespielt hatte, der aber in seinen Dimensionen allenfalls im Anhang des Romans zu erahnen gewesen war. Zum "Dritten Zeitalter" Mittelerdes, dem des Ringkriegs, kamen so die beiden früheren, die aber in vielem die Ereignisse des Romans vorbereiteten. Der heterogenen Herkunft entsprechend ist dieses Material von unterschiedlicher Zugänglichkeit - ein reines Lesevergnügen sind die dort auch enthaltenen chronikalen oder mitunter tabellarischen Passagen nicht, andere Geschichten dagegen - etwa die der Kinder Húrins oder die vom Fall Gondolins - besitzen in ihrer Erzählweise einen eigenständigen Reiz.
Vor knapp zwei Jahren, am 16. Januar 2020, starb Christopher Tolkien. Dass es mit den Nachlasseditionen trotzdem weitergeht, zeigte sich in diesem Herbst: Herausgegeben von dem amerikanischen Tolkien-Experten Carl F. Hostetter, erschien der Band "Natur und Wesen von Mittelerde", der ganz unterschiedliche, meist überschaubar kurze Texte bündelt, die sich Fragen widmen wie Tod und Wiedergeburt (eine überraschend schöne Vision von persönlicher Fortdauer in immer neuen Körpern), Schicksal und freiem Willen bei den Elben oder dem Verhältnis von "fea", dem Geist, zu "hroa", dem Körper - ganz so, als wollte sich Tolkien damit über bestimmte Aspekte seiner eigenen Riesenschöpfung klar werden. Manches davon ist jenen Texten verwandt, die in "The History of Middle-earth" publiziert worden sind, einige Beiträge des neuen Bandes waren dort sogar vorgesehen gewesen, hatten aber aus Platzgründen keine Aufnahme gefunden.
Ein beträchtlicher Teil dieser Texte findet sich auf den Rückseiten von allen möglichen Papieren, die Tolkien gerade zur Hand hatte: von Terminkalenderblättern bis zu Verlagsmitteilungen, mit Tinte, Bleistift, Kugelschreiber oder wechselndem Schreibwerkzeug, versehen mit Streichungen und Fußnoten.
Wer mit diesem Material arbeitet, muss sich im Klaren darüber sein, an wen sich das fertige Buch richtet, nach welchen editorischen Prinzipien die Entscheidungen getroffen werden und wie überhaupt aus den reichen Archivbeständen ausgewählt wird. Hostetter schlägt einen Mittelweg ein: Klar ist, dass niemand etwas mit dem Band anfangen kann, der nicht mit Tolkiens Kosmos einigermaßen vertraut ist. Mit inhaltlichen Erläuterungen zu Grundlagen hält sich der Herausgeber nicht auf, und neben einer guten Kenntnis von "Hobbit" und "Herr der Ringe" ist auch Vertrautheit mit dem "Silmarillion" hilfreich bei der Lektüre dieses Bandes. Zugleich aber ist Hostetter bestrebt, die einzelnen hier aufgenommenen Texte möglichst zugänglich zu präsentieren, also eingeleitet, auch bearbeitet und gekürzt, wo es ihm sinnvoll erscheint.
Ein Schwerpunkt liegt dabei, sicherlich auch im Sinne des Autors, auf linguistischen Überlegungen, die sich freilich oft zur Darstellung der zugrunde liegenden Verhältnisse weiten. Widerspruchsfrei ist all das nicht, was den Eindruck unterstreicht, dass hier ein Weltschöpfer am Werk ist, der ausprobiert, prüft und verwirft oder eine Vermutung durch eine andere, einleuchtendere ersetzt. Zugleich ist diese Welt nicht nur in der Auffassung, die Tolkien jeweils von ihr hatte, sondern auch in sich selbst einem Wandel unterworfen. Elben wie Orks machen ihre Erfahrungen und ziehen ihre Schlüsse daraus, was etwa Auswirkungen auf ihre jeweiligen Siedlungsbewegungen hat.
Die hier reich dargebotenen Notizen, Erläuterungen und ausgearbeiteten längeren Texte sind nicht Tolkiens einziges Mittel, diese Welt zu erkunden. Eine Neuausgabe des "Herrn der Ringe" versammelt nun eine Reihe von Arbeiten Tolkiens, in denen er sein Werk veranschaulicht - für sich selbst und für andere. Über seine Begabung als filigraner Zeichner und abstrakter, bisweilen geradezu plakativer Illustrator konnte man sich schon länger durch diverse Publikationen ein Bild machen (Tolkien selbst zeigte sich in der Regel überkritisch diesen Arbeiten gegenüber).
Hier erschienen sie - fertig ausgeführt und liebevoll koloriert oder skizzenhaft angedeutet - in hervorragender Druckqualität in die einbändige Ausgabe integriert. Am beeindruckendsten ist die Klapptafel mit Tolkiens Zeichnung des Buchs, das an Balins Grab gefunden wird - drei beschädigte Seiten mit Runenschrift. Die größte Sorgfalt, so erscheint es, widmete Tolkien der Abbildung von Zerstörung. Und so auch der Bewahrung dessen, was noch zu retten war.
J. R. R. Tolkien: "Natur und Wesen von Mittelerde".
Hrsg. von Carl F. Hostetter. Aus dem Englischen von Helmut W. Pesch und Susanne Held. Klett-Cotta, Stuttgart 2021. 720 S., geb., 28,- Euro.
J. R. R. Tolkien: "Der Herr der Ringe".
Mit Illustrationen des Autors. Aus dem Englischen von Margaret Carroux. Klett-Cotta, Stuttgart 2021. 1300 S., geb., 88,- Euro.
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»Es ist diese komplexe Erschaffung einer ganzen Welt, die den "Herrn der Ringe" zum Ursprungstext des Fantasy-Genres macht.« Lisa Kuppler, FAS, 2.12.2012 Lisa Kuppler Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20121202
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Tilman Spreckelsen empfiehlt diese Neuausgabe von J. R. R. Tolkiens Hauptwerk mit den Illustrationen des Autors. Spreckelsen vermutet, dass Tolkien sich sein Werk mit den Zeichnungen selbst veranschaulichen wollte. Durch ihre teils "liebevolle Kolorierung" und ihre großartige Druckqualität hat der Leser aber auch etwas davon, versichert der Rezensent. Am meisten hat Spreckelsen eine Klapptafel beeindruckt, auf der das Buch von Balins Grab abgebildet ist, weil Tolkien hier größte Sorgfalt walten ließ, wie er schreibt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ich bin tatsächlich ein begeisterter Verehrer von Tolkien und dem Herrn der Ringe. [...] Natürlich ist der Herr der Ringe Hochkultur. Da würde ich sofort - in dem Fall kann man wirklich sagen - eine Lanze dafür brechen, den Herrn der Ringe als ein großes literarisches Werk des 20. Jahrhunderts zu verteidigen.« Daniel Kehlmann, Deutschlandfunk Kutlur, 30. November 2022 Daniel Kehlmann Deutschlandfunk Kultur 20221130