"Wer erzählt, zählt auf: was er erlebt hat oder was er glaubt, erlebt zu haben. Er verrät uns, was er zu erleben hofft und was er befürchtet, erleben zu müssen. Erzählen bedeutet: Gegenwart erleiden und Erlittenes vergegenwärtigen. Um zu bekennen, muß der Erzähler benennen. Er muss eingrenzen, was keine Grenzen hat: Also greift er ein Stück Leben heraus, er greift es auf, und er greift es an. Um es zu begreifen und das Publikum zu ergreifen. Sie, die Erzähler, wollen die Zeit aufhalten, das Geschehene erhalten und den Leser unterhalten." (Marcel Reich-Ranicki)
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rundum glücklich ist Rezensentin Felicitas von Lovenberg mit Marcel Reich-Ranickis "Hörkanon", für sie das "schönste Geschenk zum Geburtstag" des Literaturkritikers. Diese Auswahl von siebzig deutschen Erzählungen von dreiundsechzig Autoren auf vierzig CDs erscheint ihr der "Hörkanon" als "Essenz der Essenz" der zehnbändigen Buchausgabe des Erzähl-Kanons von Reich-Ranicki (der die Erzählungen allerdings nicht selbst spricht). Zustimmend äußert sie sich über dessen Intention, den Leser beziehungsweise Hörer entdecken, auswählen, vergleichen und damit selbst zum Kritiker werden zu lassen. Ihr Fazit: ein "Parforceritt durch die deutsche Literatur", der sich dank der durchweg bestechenden Leistung der Vorleser und Vorleserinnen bequem zu bewältigen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Dieser Hörkanon ist ein Ohrenschmaus. Die vielen Informationen (...) und die wunderbaren Stimmen (...) machen Lust darauf, mehr von diesen Autoren zu lesen." Radio SuZa