Dies ist nun der dritte Teil dieser Reihe und ich habe den Erscheinungstermin herbeigesehnt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es bei der Spionin Ria und ihrer Familie weitergeht.
Auch dieser Teil kommt mit vielen Informationen und geschichtlichen Fakten. Eine gesunde Mischung aus erfundener
Geschichte und realer Tatsachen.
Der Autor bleibt seinem Schreibstil treu und lässt die…mehrDies ist nun der dritte Teil dieser Reihe und ich habe den Erscheinungstermin herbeigesehnt. Ich wollte unbedingt wissen, wie es bei der Spionin Ria und ihrer Familie weitergeht.
Auch dieser Teil kommt mit vielen Informationen und geschichtlichen Fakten. Eine gesunde Mischung aus erfundener Geschichte und realer Tatsachen.
Der Autor bleibt seinem Schreibstil treu und lässt die Handlungsstränge abwechseln. Die geschichtlichen Fakten sind gut recherchiert und passend in den Roman eingebaut, ohne aufdringlich zu wirken.
Die Stimmung in Deutschland 1989 ist aufgeheizt, Demonstrationen an der Tagesordnung. Die Gemüter kochen hoch und die Menschen verlangen die Wahrheit und Freiheit. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie erhitzt die damalige Zeit war und der Autor bringt es mithilfe der fiktiven Erzählung sehr gut zum Ausdruck. Wir sind mitten im Kessel. Wir sind dabei, wenn Staatssicherheit und Volkspolizei gegen die Demonstranten vorgehen. Spannend!
In den ersten beiden Teilen der Reihe war Ria Nachtmann die Hauptperson der Erzählung. In diesem Teil ist es Annie, Rias Tochter. Das ist eventuell etwas, an das man sich stören kann, aber ich fand den Wechsel des Hauptakteurs stimmig. Das einzige was ich allerdings an der Stelle negativ erwähnen muss, ist, dass mir die Kapitel über Annie und auch Kapitel über Ria etwas zu kurz kamen und die politischen, realen Fakten etwas zu viel Raum einnahmen. So las sich das Buch für mich an manchen Stellen etwas zäh und die Charaktere hatten wenig Spielraum, sich zu entfalten und zu wachsen. Da es bereits der dritte Teil ist, weiß man eine Menge über die Charaktere, aber wäre es der erste Teil, hätte mir hier definitiv etwas gefehlt. Daher gehe ich auch davon aus, dass es definitiv erforderlich ist, auch die anderen Teile der Reihe vorab zu lesen, denn die Geschichte hier knüpft nahtlos an die anderen an.
Die Kapitel über KGB und Stasi waren für mich an manchen Stellen nicht rund. Gerne hätte ich etwas mehr über die Personen erfahren, die hier einen "Gastauftritt" haben. Gerade die Kapitel über Ingo. Ein sehr interessanter Charakter, wenn auch äußerst unsympathisch.
Annie im Osten, ihre Mutter Ria im Westen - das steht definitiv sinnbildlich für das, was viel zu viele Menschen damals selbst erleben mussten. Der Wunsch nach Freiheit, der Wunsch nach freier Meinungsäußerung, ein Wiedersehen. Ich wünschte, gerade dieser Teil der Geschichte wäre noch etwas ausführlicher und länger gewesen. Gerade, weil man mit den Hauptpersonen so mitfieberte.