Michael, Sohn einer reichen jüdischen Familie im Amerika der zwanziger Jahre, ist dazu bestimmt, Karriere zu machen. Doch die Begegnung mit einem Rabbi stellt diese Pläne auf den Kopf: Michael beschließt, Prediger zu werden. Als kurz darauf Leslie, eine Christin, in sein Leben tritt, muss sich das junge Paar entscheiden.
Ein unsympathischer Protagonist hinterlässt dann ein seltsames Gefühl, wenn offenbar wird, dass der Autor ihn für sympathisch hält. Kind ist einer jener Männer, die ein „Nein“ als „Ja“ verstehen, und Gordon legt ihm das als Einfühlsamkeit aus. Anders als bei Gordons späteren Werken stimmen hier weder Tempo noch Plot. Axel Wostrys solide Lesung rettet die Aufmerksamkeit des Hörers über etliche Längen hinweg, in denen sich halbherzige Sexszene an halbherzige Sexszene zu reihen scheint, aber letztlich kommt auch er gegen Gordons uninspirierte Prosa nicht an. Die Beschreibungen des jüdischen Gemeindelebens sind für Gojim interessant, bleiben aber oberflächlich.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)