Gemeinsam mit ihren Freundinnen schwört die junge Bauerntochter Kathrin, dass sie sich niemals im Leben mit dem Frauenhelden Lux einlassen wird. Er ist zwar der Erbe eines großen Hofes, doch die Gerüchteküche sagt, dass der Lux für den Freitod eines jungen Mädchens verantwortlich ist, das sich aus
Angst vor Schimpf und Schande in den Tod stürzte. Er zeigt in dieser Hinsicht allerdings keine…mehrGemeinsam mit ihren Freundinnen schwört die junge Bauerntochter Kathrin, dass sie sich niemals im Leben mit dem Frauenhelden Lux einlassen wird. Er ist zwar der Erbe eines großen Hofes, doch die Gerüchteküche sagt, dass der Lux für den Freitod eines jungen Mädchens verantwortlich ist, das sich aus Angst vor Schimpf und Schande in den Tod stürzte. Er zeigt in dieser Hinsicht allerdings keine Betroffenheit, sondern bandelt munter mit den nächsten Mädchen an. Durch eine List wird Kathrin dazu gezwungen ihren Schwur zu brechen und den Lux zu heiraten. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Lux zeigt ihr die kalte Schulter und auch die neue Familie gibt ihr das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Als ihre Jugendfreundin ihr anbietet auf der Burg auszuhelfen, nimmt Kathrin die Gelegenheit gerne wahr. Dort wendet sie sich nicht nur einem anderen Mann zu, sondern erhält die Möglichkeit, den Bauern, die einen Aufstand gegen die Obrigkeit planen, einen Dienst zu erweisen. Doch Eifersucht und Verrat liegen in der Luft...
Der Einstieg in diesen historischen Roman gelingt mühelos. Durch die detaillierten, aber keinesfalls ausufernden, Beschreibungen kann man sich Handlungsorte und agierende Personen lebhaft vorstellen. Man erfährt vom harten und entbehrungsreichen Leben der Bauern und kann ihren Unmut, der durch steigende Abgaben stetig wächst, gut nachvollziehen. Die Autorin lässt in ihre fiktive Erzählung die Geschichte des Untergrombacher Bundschuhs mit einfließen. Im Nachwort kann man nachlesen, in welcher Form sich künstlerische Freiheit und historische Daten, dieses bereits im Keim erstickten Aufstandsversuchs der Bauernschaft gegen die Obrigkeit, mischen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Protagonisten wirken recht lebendig, auch wenn man die Reaktionen der Hauptprotagonistin Kathrin manchmal nur schwer nachvollziehen kann. Kathrin hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, doch leider gibt es für sie nur schwarz und weiß. Grautöne sind für sie nicht vorhanden und deshalb wirkt sie gerade anfangs sehr engstirnig und bemerkt manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Die Handlung hält einige Überraschungen bereit, sodass keine Langeweile aufkommt. Doch leider wirken die Liebesverwicklungen von Kathrin so übertrieben konstruiert, dass die Geschichte langsam ins Unglaubwürdige abrutscht und die Lesefreude abrupt abnimmt. Die Wendungen bedienen viel zu viele Klischees. Meiner Meinung nach wäre hier weniger deutlich mehr gewesen.
Insgesamt gesehen habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten. Wenn die Liebesverwicklungen von Kathrin auf mich nicht so übertrieben konstruiert gewirkt hätten, dann wäre meine Bewertung sicher um einiges besser ausgefallen. So vergebe ich allerdings "nur" drei von fünf Bewertungssternen.