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Aleksej Iwanowitsch, Hauslehrer eines hoch verschuldeten Generals, wartet mit der Familie seines Arbeitgebers im Kurort Roulettenburg auf den Tod einer reichen Erbtante. Bald wird jedoch klar, dass die alte Dame nicht vorhat, dem General Geld zu hinterlassen. Aleksej, der unsterblich in Polina, die Stieftochter des Generals, verliebt ist, schmiedet einen Plan: Kurzerhand begibt er sich ins Kasino, um die Familienschulden am Roulettetisch zu gewinnen - mit spektakulärem Erfolg! Nur ist seine Liebe zum Spiel danach stärker als seine Gefühle für Polina je waren. Gerd Baltus erzählt die Geschichte…mehr

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Produktbeschreibung
Aleksej Iwanowitsch, Hauslehrer eines hoch verschuldeten Generals, wartet mit der Familie seines Arbeitgebers im Kurort Roulettenburg auf den Tod einer reichen Erbtante. Bald wird jedoch klar, dass die alte Dame nicht vorhat, dem General Geld zu hinterlassen. Aleksej, der unsterblich in Polina, die Stieftochter des Generals, verliebt ist, schmiedet einen Plan: Kurzerhand begibt er sich ins Kasino, um die Familienschulden am Roulettetisch zu gewinnen - mit spektakulärem Erfolg! Nur ist seine Liebe zum Spiel danach stärker als seine Gefühle für Polina je waren. Gerd Baltus erzählt die Geschichte einer zerstörerischen Sucht, deren Gefahren Dostojewski selbst nur zu gut kannte.Lesung mit Gerd Baltus1 mp3-CD ca. 5 h 6 min
Autorenporträt
Fjodor Dostojewski, geboren 1821 in Moskau, hinterließ Jahrhundertromane wie »Schuld und Sühne«, »Der Idiot« und »Die Dämonen«. Nach seinem Studium an der Technischen Universität Sankt Petersburg und seiner Arbeit als Militärzeichner widmete er sich ab 1844 ganz dem Schreiben. Bereits zu Lebzeiten fand Dostojewski für seine zahlreichen Werke große Anerkennung. Er starb 1881 in Sankt Petersburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.02.2020

NEUE TASCHENBÜCHER
In Roulettenburg mit einer wilden
Tatarenseele – Dostojewskijs „Spieler“
Das Rad dreht sich und die Kugel rollt, trügerisch schwebend … Das Glück des Spielers, ein magischer Moment, Perpetuum mobile, das nie zur Ruhe kommen mag. Alles ist möglich, gerade auch das Unmögliche – dass die Zero kommen wird und der unfassbare Gewinn. Aus solchen Momenten ist „Der Spieler“ gestückelt, von Fjodor Dostojewskij, Spieler und Autor. Ein Buch im Rausch des Irrealis.
Die Übersetzung von Alexander Nitzberg nimmt diese Bewegung auf, respektlos und erpicht, „die geschilderten Extreme nicht zu domestizieren, sondern sie im Gegenteil zuzuspitzen, um damit dem Geist des russischen Originals, das partout keine schöne Literatur sein will, treu zu bleiben“. Dostojewskij kann auch Klamotte, und im letzten Teil, wenn der junge Ich-Erzähler Alexej Iwanowitsch nach Paris geht mit Madame Blanche und diese dort lustvoll seine beim Roulette erspielten Hunderttausende verprassen lässt, gibt es schnoddriges Radebrechen ohne Ende.
Recht postmodern aufs Spiel gesetzt wird hier die bürgerliche Ökonomie – das Gelderwerben, -zählen, -sparen, -vermehren, -investieren. Der junge Spieler will dagegen nur ausgeben, verschwenden, er hasst ehrliche Menschen, all diese braven Familienväter, er ist mit seiner wilden Tatarenseele ein 68er des 19. Jahrhunderts. „Jedenfalls ich für meinen Teil würde viel lieber mit einer kirgisischen Jurte durch die Welt ziehn als den deutschen Mammon anbeten.“
Dostojewski hat den Roman – mitten in der Arbeit am Opus magnum „Schuld und Sühne“ – in einem Monat geschrieben, Oktober 1866, um einen fiesen Vertrag mit seinem Verleger zu erfüllen, diktierte ihn der gewandten Anna Snitkina, die bald seine Frau werden wird. Atemlos hastet und haspelt Alexej durch den Roman, und für ein paar Tage hat er eine tolle Mitstreiterin an seiner Seite, la baboulinka, die Großmutter, auf deren Tod und Vermögen alle spekulieren. Auch sie verfällt im Kurhaus dem Rausch des Roulette, der Magie der Zero. Tombee en enfance, wird gespottet, die Alte sei wohl infantil geworden. FRITZ GÖTTLER
Fjodor Dostojewskij: Der Spieler. Aus dem Russischen und mit einem Nachwort von Alexander Nitzberg. dtv, München 2020. 229 Seiten, 10,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Höchstes Ziel des Romans ist es offenbar - ganz anders als bei einer durchschnittlichen Roulettekugel -, Geschwindigkeit aufzunehmen, statt sie zu verlieren.« FAZ