Ein absurder Ausflug ins magische London von 1883. Der junge Thaniel Steepleton führt ein eher langweiliges Leben als Beamter, als London plötzlich von Bombenangriffen erschüttert wird und eine filigrane Taschenuhr bei ihm zu Hause auftaucht, die ihm später das Leben rettet. Thaniel forscht nach und trifft auf den mysteriösen japanischen Uhrmacher Keita Mori, der seine ganz eigene Geschichte mitbringt und sich allem Anschein nach an die Zukunft erinnert als wäre sie Vergangenheit. Aber ist er auch für die Bombenanschläge verantwortlich? Als dann noch die junge Forscherin Grace Carrowdazustößt, entspinnt sich eine fantasievolle, verworrene Geschichte über falsche Verdächtigungen und Freundschaft,die gleichzeitig subtile Fragen über die Bedeutung von Schicksal und Zufall aufwirft.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Tilman Spreckelsen staunt, wie Natasha Pulley in ihrem im englischen Original bereits 2015 erschienenen Steampunk-Roman ein Bild des historischen London von 1884 und die Idee der Vervollkommnung durch den Zufall gekonnt in einer Geschichte vereint. Ein synästhetisch begabter Organist und Telegrafist, eine wahrsagende Taschenuhr, Scotland Yard und Tierautomaten treten auf, meint Spreckelsen, der beim Lesen vor lauter Details fast den Faden verliert. Wer in der mit Anachronismen und scheiternden Prophetien spielenden Geschichte ein Androide ist, wer aus Fleisch und Blut, vermag der Rezensent schließlich nicht mehr zu sagen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Uhrwerk, und sei es noch so ausgetüftelt, wird erst vollkommen durch das, was sich nicht planen lässt. Das gilt gerade für die Mechanik von Androiden, die diesen Namen verdienen. Und, wie Pulley vorführt, noch mehr für den Roman.« Tilman Spreckelsen, FAZ, 30. Dezember 2021 Tilman Spreckelsen FAZ 20211230
Jonas Minthe inszeniert den Fantasyroman vielstimmig, geheimnisvoll und spannend.