Das Buch in der Filigree Street ist ein Buch, das mich aufgrund des Klappentextes und des Covers total angesprochen hat. Das Cover ist ein echter Hingucker im Regal.
Der Inhalt war irgendwie anders als die Bücher, die ich sonst lese. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber doch sehr
atmosphärisch und ich habe einfach einen Moment gebraucht, bis ich mich darauf einlassen konnte. Doch wenn man…mehrDas Buch in der Filigree Street ist ein Buch, das mich aufgrund des Klappentextes und des Covers total angesprochen hat. Das Cover ist ein echter Hingucker im Regal.
Der Inhalt war irgendwie anders als die Bücher, die ich sonst lese. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, aber doch sehr atmosphärisch und ich habe einfach einen Moment gebraucht, bis ich mich darauf einlassen konnte. Doch wenn man die erste Hürde übersprungen hat, dann passt es.
Was außerdem ungewöhnlich war, war die Tatsache, dass ich lange nicht wusste, worauf die Story hinausläuft.
Die Handlung spielt in London um das Jahr 1884, als es einen Bombenanschlag gibt. Der junge Telegraph des Auswärtigen Amtes, Thaniel Steepleton findet in seiner Wohnung eine Taschenuhr, die als Geschenk verpackt wurde. Diese Taschenuhr rettet ihm beim Bombenanschlag das Leben und so folgt er der Spur der Taschenuhr und trifft auf den Uhrmacher Keita Mori. Dieser wird zunächst verdächtigt, etwas mit dem Bombenanschlag zu tun zu haben und Thaniel mietet sich daraufhin bei ihm ein, um die Sache weiter zu untersuchen.
Ein weiterer Handlungsstrang dreht sich um die junge Wissenschaftlerin Grace, die ihre Mitgift nur dann bekommt, wenn sie heiratet.
Zudem erfährt man durch Mori viel über die japanische Kultur und den Schwierigkeit, die die Japaner als Ausländer in London haben.
Ebenso ungewöhnlich wie der Schreibstil waren die von der Autorin entworfenen Charaktere. Diese wurde komplex geschaffen und sie lassen sich nicht wirklich in bestimmte Schubladen stecken, doch genauso wenig sind sie da, um auf den Leser sympathisch zu wirken. Doch je weiter man in die Geschichte eintaucht, desto mehr versteht man ihr Handeln.
Und ich habe mich in einen mechanischen Oktopus verliebt, den der Uhrmacher geschaffen hat, aber Natasha Pully hat es geschafft, dass dieser mein Herz erobert.
Was den Spannungsbogen betrifft, so war das Buch eher verhalten. Der Bombenanschlag am Anfang war spannend und die ersten Ermittlungen auch, doch dann stagniert das Ganze und ja, es haben sich Längen eingeschlichen. Man muss der Autorin aber zu Gute halten, dass es gegen Ende mit dem Spannungsbogen nochmal steil nach oben geht und mir das letzte Viertel echt gut gefallen hat.
Ich habe lange überlegt. ob ich drei oder vier Sterne vergeben soll. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ vier Sterne verdient hat. Ich habe beim Lesen oft überlegt, wohin das Buch mich führen wird und worauf es hinausläuft. Dabei lernte ich die Charaktere und ihr Handeln ziemlich gut kennen. Und dann gibt es Entwicklungen zwischen den Protagonisten, die ich überhaupt nicht kommen sah, die aber rückwirkend betrachtet einfach super passend sind. Das war, wie wenn plötzlich alle Puzzleteile an ihren Platz fallen. Diese Kunst zu erzählen habe ich bisher selten erlebt und das hat die Autorin echt gut gemacht.
Ich habe das Hörbuch gehört, welches von Jonas Minthe gelesen wurde. Den Sprecher kannte ich bisher nicht, aber er hat eine ganz angenehme Stimme und hat die Atmosphäre des historischen London ganz gut rübergebracht. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass man die Stimmen bei einem Kapitelwechsel nicht immer gleich zuordnen konnte, da sie sich manchmal doch zu ähnlich anhörten.
Fazit:
Insgesamt gesehen ein ungewöhnliches Buch mit nichtalltäglichen Protagonisten und unvorhersehbaren Ereignissen, das atmosphärisch erzählt wurde und gut recherchiert wurde.