Die alte Dame Florence Wendman lebt auf dem herrschaftlichen Gut Glimmenäs - umgeben von tickenden alten Uhren. Ihre innere Uhr dagegen ist 1943 stehen geblieben. In ihren Diensten, als Köchin, Sekretär und Hausmeister, stehen fünf junge Leute. Sie fühlen sich wohl auf dem verfallenden Gutshof. Der Weinkeller ist gefüllt und die Kleider aus den 40er- Jahren, die sie zu tragen haben, sind schön. Der ganze Ort wirkt verzaubert. Doch als erstmals die Frage nach Florence' Testament auftaucht, zeigt die Inszenierung Risse. Und als dann ein weiterer Gast auf dem Gut erscheint, zerbricht die Idylle vollends. Mitreißend gelesen von Britta Steffenhagen.Ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen5 CDs ca. 385 min
buecher-magazin.deMartina tingelt von einem schlecht bezahlten Job zum nächsten. Und als sie aus ihrer Wohnung fliegt, trifft sie ihre Schulfreundin Tessan wieder: Diese lebt auf dem Gut einer 87-jährigen Dame, die gedanklich noch im Jahr 1943 lebt. Tessan muss Kleider aus den 1940ern tragen und opulente Abendessen ausrichten, ohne dass je ein Gast erscheint. Auf Gut Glimmenäs erfährt Martina, dass dies ein perfekter Ort ist, um die Gegenwartsprobleme zu verdrängen. Auch sie wird eingestellt. Doch das unbesorgt erscheinende Leben währt nicht lange: Tessan und Martina pflegen ein verletztes Mädchen nach einem Autounfall, das nicht darüber sprechen will. Zwei junge Männer komplettierten die Verjüngungskur auf dem Gut, stören aber die Freundschaft der beiden Frauen. Als nach einem Schlaganfall das Erbe der 87-Jährigen geklärt werden muss, taucht ein ungebetener Gast auf. Hermansons besticht durch den Aufbau einer Idylle, über die sich nach und nach ein dunkler Schatten legt. Steffenhagen findet eine angenehme Mitte in dem schleichenden Spannungsbogen. Sie hat ihre Stimme im Zerfall der Traumwelt im Griff und lässt sich auch von Schicksalsschlägen nicht zu überzogenen Ausbrüchen hinreißen.
© BÜCHERmagazin, Olaf Ernst (ole)
© BÜCHERmagazin, Olaf Ernst (ole)
'Hermanson führt ihre Leser in spannenden, sehr fein konstruierten Geschichten intelligent in die Irre. Ihr dabei zu folgen, bereitet Genuss.' Sächsische Zeitung