Krimispannung mit passender musikalischer Begleitung und wunderbarer Situationskomik:
"Der Verdacht" ist ein geradezu irreführend normal wirkender, harmloser Titel für das regelrechte Krimikomödienspektakel, das sich dahinter verbirgt. Zu erwarten sind jede Menge Action, böse Verdächtigungen und
Maskeraden, Irrungen und Wirrungen sowie eine ganze Reihe von Mörder:innen und…mehrKrimispannung mit passender musikalischer Begleitung und wunderbarer Situationskomik:
"Der Verdacht" ist ein geradezu irreführend normal wirkender, harmloser Titel für das regelrechte Krimikomödienspektakel, das sich dahinter verbirgt. Zu erwarten sind jede Menge Action, böse Verdächtigungen und Maskeraden, Irrungen und Wirrungen sowie eine ganze Reihe von Mörder:innen und Möchtegern-Mörder:innen. Dabei aber auch einige ernstere, beklemmendere, aber feinfühlig erzählte Passagen.
Worum es geht: Ein hohes Kopfgeld ist auf den untergetauchten, unter falschen Namen lebenden Serienkiller Dr. Sommerfeldt ausgesetzt. Und sogar bei der Polizei gibt es einige, die ihn gerne tot sehen würden und dafür auch zu Schritten bereit wären, die sich eigentlich nicht mit einer Tätigkeit bei der Polizei vereinbaren lassen sollten. So gerät der charmante Serienkiller und Buchautor mit eigenem Fanclub in große Gefahr ... und die Schubladen "Gut" und "Böse", "Recht" und "Unrecht" werden munter durcheinander gewirbelt.
Was mir besonders gefiel: Dass Klaus-Peter Wolf allen seinen Figuren viel Aufmerksamkeit und Respekt entgegenbringt, auch wenn sie nur einen kurzen Auftritt oder eine Nebenrolle haben. Außerdem begeisterten mich die Situationskomik, lustige, kleine Details wie beispielsweise ein James-Bond-würdiger Rollstuhl und unaufgeregte Anspielungen auf aktuelle gesellschaftliche Themen. Gelungen fand ich auch, dass die besonderen Möglichkeiten eines Hörbuchs durch eine musikalische Einleitung und zum Schluss mit dem Song "Ostfriesentango" passend zur Geschichte genutzt wurden. Vorgetragen wird der Song von der Sängerin Bettina Göschl mit ihrer wunderbaren Stimme, die es zum Glück nicht nur als Figur in den Ostfriesenkrimis, sondern auch "in echt" gibt.
Auch war es für mich etwas Besonderes und geradezu ein luxuriöses, privilegiertes Gefühl, diese Geschichte vom Autor höchstpersönlich vorgelesen zu bekommen. Klaus-Peter Wolf spricht ruhig, erzählt sorgfältig, mit Bedacht und bringt dabei die ausgeprägten Charaktere seiner Figuren und den feinen Humor seiner Erzählung hervorragend zum Vorschein.
Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden sind meiner Meinung nach nicht unbedingt erforderlich. Auch mir fehlt leider noch der Vorgängerband, das hat sich jedoch nicht bemerkbar gemacht. Aber natürlich war es für mich als Fan der Ostfriesenkrimis besonders schön, Bekannte wie die patente Frauke oder den irgendwie immer wieder unmöglichen und dennoch liebenswerten Rupert wiederzutreffen.
Eine sympathische, spannende und leicht schräge Ablenkung vom Alltag!