-18%20
19,99 €**
16,45 €
inkl. MwSt.
**Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers

Versandfertig in 1-2 Wochen
  • Audio CD

New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der siebzehnjährige Karl Roßmann wird wegen eines erotischen Verhältnisses mit einem Dienstmädchen von seinen Eltern hart bestraft: Sie schicken ihn nach Amerika. Mit großen Augen sucht er seinen Platz in dieser neuen Welt, die ihn zunächst mit offenen Armen empfängt. Alles scheint möglich. Doch der amerikanische Traum trügt und wendet sich allzu bald in sein Gegenteil.
(2 CDs, Laufzeit: 2h)

Andere Kunden interessierten sich auch für
Produktbeschreibung
New York zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der siebzehnjährige Karl Roßmann wird wegen eines erotischen Verhältnisses mit einem Dienstmädchen von seinen Eltern hart bestraft: Sie schicken ihn nach Amerika. Mit großen Augen sucht er seinen Platz in dieser neuen Welt, die ihn zunächst mit offenen Armen empfängt. Alles scheint möglich. Doch der amerikanische Traum trügt und wendet sich allzu bald in sein Gegenteil.

(2 CDs, Laufzeit: 2h)
Autorenporträt
Kafka, FranzFranz Kafka wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren. Nach einem - unfreiwilligen - Jurastudium, arbeitete er schließlich bis zu seiner frühzeitigen Pensionierung 1922 bei der Prager 'Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt'. 1907 begann er mit dem Schreiben, am 3. Juni 1924 starb er an einer Tuberkuloseerkrankung. Seine testamentarisch zur Verbrennung bestimmten Schriften blieben zum Glück größtenteils erhalten und zählen unbestritten zu den bedeutendsten Werken des 20. Jahrhunderts. Neben den Romanen "Der Prozeß (1925), "Das Schloß" (1926) und "Amerika" (1927), sowie den literarisch hochinteressanten Tagebüchern und Briefen sind es vor allem die Erzählungen, die Kafkas Ruhm begründet haben. "Die Verwandlung", innerhalb von nur drei Wochen Ende 1912 entstanden, zählt zu den berühmtesten Texten nicht nur im Werk Kafkas, sondern in der gesamten modernen Literatur.

Bock, RainerRainer Bock, geboren 1954, begann seine Schauspielkarriere in Kiel und spielte dann in Heidelberg, Mannheim und Stuttgart. Er war von 2001 bis 2011 festes Ensemblemitglied des Bayerischen Staatsschauspiels. Seit 1995 ist Rainer Bock immer wieder in nationalen und internationalen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen und erweckt außerdem Figuren aus Hörspielen und Lesungen mit seiner geschulten Stimme zum Leben.

Beglau, BibianaBibiana Beglau, 1971 geboren, erhielt ihre Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Für die Hauptrolle im Kinofilm »Die Stille nach dem Schuss« (2000) wurde sie mit dem Silbernen Bären als Beste Darstellerin ausgezeichnet. Seit der Spielzeit 2019/20 gehört sie zum Ensemble des Wiener Burgtheaters.. Beim Hörverlag ist sie u. a. in der hochgelobten Hörspielinszenierung von Emily Brontës »Sturmhöhe« (2012) zu hören. Für die Lesung von Thea Dorns »Die Unglückseligen« erhielt Bibiana Beglau den Deutschen Hörbuchpreis als Beste Interpretin.
Trackliste
CD 1
1Der Verschollene00:00:10
2Der Verschollene00:05:36
3Der Verschollene00:05:19
4Der Verschollene00:07:32
5Der Verschollene00:03:40
6Der Verschollene00:05:56
7Der Verschollene00:05:30
8Der Verschollene00:05:31
9Der Verschollene00:07:16
10Der Verschollene00:06:32
11Der Verschollene00:06:02
CD 2
1Der Verschollene00:07:18
2Der Verschollene00:03:23
3Der Verschollene00:06:23
4Der Verschollene00:04:49
5Der Verschollene00:06:43
6Der Verschollene00:05:53
7Der Verschollene00:05:49
8Der Verschollene00:03:23
9Der Verschollene00:02:34
10Der Verschollene00:05:34
11Der Verschollene00:07:58
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Wolfgang Schneider ist begeistert von dieser ungewöhnlichen Aufarbeitung eines Kafka-Romans. Zum Hörspektakel, so Schneider, eignet sich der "Amerika"-Roman mit seinen Schiffs- und Hotelszenen ja ohnehin besser als die beiden anderen - aber Schneider staunt dann doch nicht schlecht darüber, mit welchem Elan diese SWR-Produktion die Herausforderung annimmt und den Roman tatsächlich als Spektakel in Szene setzt. "Großes Hörkino" etwa, wenn sich Robonson "ächzend über ein Geländer erbricht". Schneider lobt Jörg Pohl, der den Protagonisten in leicht fragendem Ton gibt und gut zu der Figur passe. Aber er lobt auch die extravaganteren Szenen in dem Roman, etwa eine lautstarke Martial-Arts-Szene - die aber tatsächlich in dem Roman vorkommt. Nichts ist in dem Hörspiel erfunden - außer einer ganz neuen Dimension der sinnlichen Wahrnehmung, wie Schneider dankbar schließt.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein Hörspiel, das mit einfachen Effekten, mit Geräuschen und Musik eine beklemmend kafkaeske Stimmung erzeugt, die unter die Haut geht." kulturtipp

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.06.2008

DAS HÖRBUCH
Lockende Zudringlichkeit
Franz Kafkas Romane in wunderbarer Lesung
Jemand musste einmal diese Idee haben, denn ohne dass es ein besonderes Wagnis wäre, dürfte dem Projekt der Erfolg sicher sein. Wenn die drei Romane Franz Kafkas zu gleicher Zeit als ungekürzte Lesungen erscheinen, liegen sie im Trend der aktuellen Hörbuchproduktion. Und dennoch spekulieren die Kafka-Produktionen des Rundfunks Berlin- Brandenburg nicht bloß auf Lese-Vermeidungsstrategien. Über einunddreißig Stunden Gesamtlaufzeit ergeben die Rezitationen von Peter Simonischek („Der Verschollene”), Peter Matic („Der Prozess”) und Ulrich Matthes („Das Schloss”), wenn man sie zusammennimmt. Und das sollte man tun, obwohl zwischen den Aufnahmen gut ein Dutzend Jahre liegen. Dass es sich bei den beiden erstgenannten um Aufzeichnungen aus den Jahren 1983 und 1995 handelt, und nur die Schloss-Lesung eine neue Produktion darstellt, ist marktstrategisch zwar geschickt im Kleingedruckten der CD-Beilage versteckt, aber unabhängig vom Aufnahmedatum ist allen drei Sprechern gemeinsam, dass sie die Anlagen der Romane zum mündlichen Vortrag auch umsetzen.
Das sind zunächst die vielfältigen rhetorischen Situationen, die Befragungen und Verhöre, die sich ebenso in der direkten Rede konstituieren wie ihre sprachlichen Gegenstücke, die Selbsterklärungen und sachlichen Darlegungen. Der junge Karl Roßmann, der Verschollene aus dem Amerika-Roman, stolpert von Rechtfertigung zu Rechtfertigung, die K.-Figuren aus den beiden anderen Romanen von Belehrung zu Belehrung über die krypto-bürokratischen Funktionsweisen von Gericht und Schloss-Administration. Kafkas Literatur entsteht zu einem großen Teil in den Sprech- und Hörszenen von Rede und Widerrede.
Zwar äußerte sich Kafka in einem Brief an Felice Bauer missbilligend über die Verbreitung der Grammophone, gegenüber der Teilzeitverlobten bezeichnete er deren bloße Existenz schon als Bedrohung. Das tut dem Interesse für die Koppelung von Technik und gesprochenem Wort aber keinen Abbruch. Es ist jedoch eine andere Gerätschaft, die vorrangig in den Texten auftaucht: Es wird viel telefoniert. Schon im Büro des Kapitäns, dessen Schiff Karl Roßmann nach Amerika bringt, dann im Hotel Occidental, wo er als Aufzugsjunge arbeitet, und selbstverständlich im Schloss-Roman.
Viel wird geflüstert
Die Frage des Verstehens oder Missverstehens entspringt den vielfältigen Möglichkeiten der Artikulation. Wie etwas gemeint ist, hängt auch davon ab, wie es gesagt wird. Viel ist über den Blick bei Kafka geschrieben worden, als Werkzeug der sozialen Kontrolle und Selbstkontrolle. Dieser Mechanismus wäre zu ergänzen um den des Hörens und Gehörtwerdens. Man achte einmal darauf, wie häufig gesellschaftliche Erwartungen oder der Vorwurf einer Verfehlung in der Rede mitschwingen. Auch, wie viel bei Kafka geflüstert wird, um niemanden zu stören. Wie zahlreich die Ausrufe der Verwunderung, die Worte der Empörung, die lockenden Sätze der Zudringlichkeit sind.
All dies ist in einer Hörfassung ungleich besser darzustellen. Es kann deshalb nicht verwundern, dass Kafka die Tauglichkeit seiner Texte selbst im mündlichen Vortrag gegenüber der Schwester und dem Freund Max Brod getestet hat. Und übten auch Grammophon und Radio noch keine Wirkung auf die Präsentation der Literatur aus, so verdankt Kafka seinen ersten Bekanntheitsschub doch einem Tonträger. Er hieß Ludwig Hardt, war professioneller Rezitator und hatte zwar noch nicht die Romane, aber doch einige Erzählungen Kafkas im Programm.
Die Romanlesungen von Simonischek, Matic und Matthes berühren also wesentliche Momente in Kafkas Werk. Die Wirkkraft wird vielleicht durch die technische Aufzeichnung als Hörbuch noch verstärkt. Denn die Faszination der Romane speist sich aus einem internen Widerspruch: Nicht zuletzt im Kampf mit einer von unübersichtlichen Mechanismen durchdrungenen modernen Welt bietet sie vielfach die Möglichkeit zu Identifikationen. Andererseits ist diese Welt dem Alltag weit entrückt, beklemmend, wie im Dorf des Schloss-Romans, surreal, wie auf den gerichtlichen Dachböden des Prozess-Romans, von grotesken Gestalten bevölkert und gerade deshalb unheimlich reizvoll. Die Stimme des Hörbuchs setzt diese Welt nun in Szene, erhöht damit besonders in der Figurenrede ihre Greifbarkeit und nimmt ihr doch, durch die Abstraktion von jeglicher Körperlichkeit, durch das Gespenstische des entschwindenden Klangs, jede konkrete Verortung. Mag Kafka die technische Aufzeichnung der Stimme für bedrohlich gehalten haben, hier zeigt sie sich als Mittlerin des ästhetischen Genusses. CHRISTOPH SCHMAUS
FRANZ KAFKA: Der Verschollene. Gelesen von Peter Simonischek. Deutsche Grammophon, Berlin 2008. 8 CD, 10 Stunden 12 Min., 29,99 Euro.
FRANZ KAFKA: Der Prozess. Gelesen von Peter Matic. Deutsche Grammophon Berlin 2008. 7 CD, 8 Stunden 15 Min., 29,99 Euro.
FRANZ KAFKA: Das Schloss. Gelesen von Ulrich Matthes. Deutsche Grammophon, Berlin 2008. 10 CD, 13 Stunden 20 Min., 29,99 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr
"In der Männerwelt des Romans dominieren die mächtigen Agenten deramerikanischen "Disziplin". Der Onkel, der Kapitän, der Oberkellner, Delamarche - sie handeln so entschlossen wie rätselhaft." Klaus Hermsdorf
»Hier ist der ganz seltene Fall, dass einer das Leben nicht versteht und Recht hat.« KURT TUCHOLSKY »Es gibt keinen Zweifel: Wer sich eine Bibliothek mit Weltliteratur in Form von Hörbüchern aufbauen möchte, kommt an dieser Edition nicht vorbei.« WDR 3 »Hier wird fündig, wer an Hörbuchproduktionen Freude hat, die nicht schnell hingeschludert sind, sondern mit einer Regie-Idee zum Text vom und für den Rundfunk produziert sind.« NDR KULTUR »Mehr Zeit hätte man ja immer gern, aber für diese schönen Hörbücher [...] besonders.« WAZ »Die Hörbuch-Edition 'Große Werke. Große Stimmen.' umfasst herausragende Lesungen deutschsprachiger Sprecherinnen und Sprecher, die in den Archiven der Rundfunkanstalten schlummern.« SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK